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Sächsische Staatszeitung : 26.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192302267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19230226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19230226
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-02
- Tag 1923-02-26
-
Monat
1923-02
-
Jahr
1923
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 26.02.1923
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«eite L »u 4« - Sächftlchs - MoutaA, 2S. Fcßrua« ldtt Monate», derBah»hch-k-sffrr«Ioh«, Lange», dach und Lokomotwsfthc« IM «Heid au« G«rol. Pein ,« sechs «allste« und d:r Hochlier Pikob Fritsch au» GercPein; der den Kraflwage» zum TronSHvr» der Gelder tz« «ersü-meg gestellt hott:, zu einem Monat Sesängni». * Marokkaner in Aönigswinter nnd Montel»O»r. Königswinter, 25. Februar. Heute nachmittag gegen U4 Uhr wurde KönigS- Vinter von den Franzosen besetzt, und zwar durch Marokkaner, von Obertasse! her keinen etwa 40 Mann Kavallerie «nd 60 Mann Jasanterw. Gleichzeitig landete der Dampfer „Rheinstein- und brachte noch etwa LOO Man«. Sie besetzten das Rathaus, da» Zollamt mrd die Zugänge znm Bahn hof. Der Bürgermeister erhob Einspruch gegen die Besetzung. Nach >/,6 Uhr zog sich die Ka vallerie wieder nach Oberkassel zurück, Die „Frankfurter Zeitung- meldet au» Mon tabaur: Die Stadt, die bisher zur ameri kanischen Zone gehörte, aber schon seit zwei Jahren ohne fremde» Militär war, wurde gestern mittag von 200 Marokkanern besetzt. London, 2». Februar. „D.tly «hronteti- schrewt. «e «r» regnng i« Puhrgedikt steige. Die Fnmzosen scheinen z« W»N«, »ast sie steige. Wir ander» G»« man die Tatsache erklären, »ast sie schwarz, r,»tzs»e« »M Mtzr-eiiwt schMe», »»er wie an»err »ermetige Adschentichteiten, wir sie auit Bochum berichtet würben. Die» sei nicht die Politik einer Behörde, die bestrebt sei, die Stimmung zu beruhige», sonder» dt« daraus aubgehe, sie herauSzusordern. Die Brrweuduug schwarzer Truppe» sei etue Wider licht Maßnahme, die jede Mliftertt Sssenttiche Meinung berurtetle» müsse. 12,8 Milliarden deschlagaahmt. Köln, 24. Februar. Wie wir erfahren, beschlagnahmte» die Franzosen heute vormittag im Schnellzuge Berlin — Köln v 38 einen großen Geld. tranSport der Reichsbank in Höhe von 12,8 Milliarden Papicrmark mit den dazu ge hörigen Druckplatten auf dem Bahnhof Hengstey. * Bahnhof Li«k»rg-Lahn besetzt. Frankfurt Main), 2b. Febrnar. Der zum Direktionsbezirk Frankfurt a. M. gehörende Bahnhof Limburg-Lahn ist heute früh um 8 Uhr von den Franzosen besetzt worden. Eingriffe in den dortigen Eisenbahn betrieb sind bisher nicht erfolgt. * Der ReichSkohlenkommiffar über die Kohltnversorgnng. DiefranzöfischeKHo fnnngenmibegrünbet. Berlin, 25. Februar. Der „TempS" teilte neulich mit, daß die deutsche Industrie, soweit sie sich außerhalb deS besetzten Gebietes befindet, noch für etwa einen bi» anderihalb Monat Kohlen besäße. Der Reichskohlenkommissar nimmt hierzu fol- gendermaßen Stellung; „Der „TempS" brachte eine unrichtige Meldung, wenn er im allgemeinen terminmäßig ei»e solche Frist nennt. Unsere noch in Deutschland vorhandenen Kohlenlager ermöglichen e» un», Deutschland dauernd mit Kohle zu »««sorgen, «aerbiugS »nt«, herabgesetzten, Umfa»g uud unter Anfertagnng von Pirsch,»nkNngr», Wo mm Mmo» mwer- ineidlich si»d. Dazu kommt, daß wir mich «och avs ei« erh,blich, Utus»H, rochu« kiU«eq, fodast »ns,re Industrie auch weit«,hin in d,r Lage sein wird, den Anso,de- runge» gerecht zu werden. Daß sich da» deutsch« Volk, »« sich in diesem Kampse auch auf »mir Gebiße »er Kohlen»«s«WWg dnrch- zuhallen, große Opfer anf«rlegen must, ist selbst verständlich. Die Regierung ihrerseits, besonder» der Sahlenllommissar tun aste», um durch fach- gemäße verwilu»« an» ratimvll«, SuSnützvng der ans zu, Verfügung stehenden knapp«, Kohl«nmenge» einen No stand sernzuhasten. Mr gehen mit parken Schritte» dem Frühjahr ent gegen, wo ohnedies der Kohlenverbrauch im all gemeinen geringer wird. Die Hoffnung des „TempS-, daß wir in anderthalb Monaten „fertig- srien, ist durch nichts begründet.' Tie Stützung der deutsche« Fahruns. Beschlüsse der Reichsregien,ng. Berlin, 2L. Februar. I» der gosttig« Kab>«'Wfitz«ag ward, d« Entwurf eine- Gesetze» über di« Beschaffung von Mitteln zur Bildung eine» DevisensondS an- gencmmen. «s sM ew» «chvtzWiWetstmglMnleilh« i» Höhe von bb Millionen Dollar» zur Ausgabe gelange», damit »a» Reich eine« jederzeit greif bare« Borrat an Devise« gewinn«, »essen r» zue Stlktznng »er Mihmm, de»M. Ans dies, »eise sollen die in der Pewa'wirtschast vorhandenen Devisen, soweit sie nicht für laufen», Berpflich- tungen gebraucht wrrden, im allgemeinen Interesse dienstbar gemacht wrrden. Der Inhaber von Devisen erhält damit di; Möglichkeit, die Devisen in ein gleichwertig«» Papier «mzntauschen, da vor den Devijen de» Vorteil hat, daß e» be- leih dar ist. Lw Einzahlung soll in ausländi sch rn Devisen oder ausländische« Noten erfolgen, die Einzahlungen in amerikanischen Dollar« ist nicht zur Bedingung gemacht; W werde«, unter entsprechender Anrechnung, auch andere hoch wertige Valuten geleistet werden können. Blutige Zusammenstöße mit Hitler-Banden. Hindenburg, 2L Februar. In den späten Abrudstunden de» Sonnabend kam eS hier zu blutige» Unruhen, die durch Hitler-Banden provoziert wurden. Der von de, Polizei verbotene Fackelzng »er Anhängerschaft Hitler» wurde trotzdem nbgrhaN«. AS die Schutzpolizei eingrisf, fand sie b«. wafsneten Widerstand. Ls kam auf beiden Seiten zu Berletznngrn. Gegen 1t Uhr abends konnte der Umzug zerstreut worden. Einige Verhaftungen wurden vorgenommen; jedoch blieben die Rädelsführer frei. * Berlin, 25. Februar. Gestern waren sämtliche Oberpräsideieten Preußens in Berlin zu einer Sitzvng unter per sönlicher Leitung des preußischen Innenminister» zusammengekommen. Minister Severing hat den Oberpräsidenten erneut die bestimmte Weisung erteilt, im ganzen preußischen Staatsgebiet jeden Versuch einer Bildung von Formationen oder Organisaücnen illegaler Art mit allen gesetzlichen Mitteln zu unterdrücken. Dies« AiWwLuwtz M wiederhol««, war ,»r,«it um so dttVgendr, notwendig, als die Org«sch nn» andere Rechl«v«bäud^ infolge AL ftangöpsä». belgischen Nnlumch« in, Lest«», dw grtt für ge»- Ion«« «achtel«, militärisch, Au»- bild« ngsplelerek«« e» inszeniewn, wobei einzelne Angehörige der Reichswehr allzu willig Helferdienste leisteten. Nir die Neigatr der Zrrcker- wirtschasi. Ler Ausschuß sür Landwirtschaft und Er- «ährung d«S ReichSwirtschoMraw beschsotz in ftw« letzten Sitzung gegen die Stimmen der ArAit- nehme,, der Reichsregierung die Frelgad, d«, ^uckerwirtschaft zu empfehle«. In de, zu dies«« Zweck angeuommeueu Eot- schließung wird gesagt, daß die bisherige» Ersah- rungen bei der Bewirtschastung des Zuckers das Bestreben nach Einsührung der sreien Zuckerwirt. schc.fi für das kommende Wirtschaftsjahr rechtfertigen. G* mir» «mpswsteiy zm Sicherung des Mund- zuckerbedms« für »i, letzte Hälfte deS Zuckerwirt, fchastsjahr«- eine genüg«»-« Reserve bei der Zuckerindustrie zu schaffen, die, nach Weisungen der Regierung, verwendet werden soll. Die Re gierung soll ferne, di, Wiederholung vo« Aus- »üchs« der Üwtellierten ZMkerwirtschast vei- htndem und dafü, sorgen, daß die Genossenschaften nicht wieder planmäßig beim Zuckerbezug benach- teiligt ob«, g« ,u»g«schlofs« n werden. Für die Zuckerwirtschast de» laufenden Wirtschaftsjahres wird di« Regierung erfucht, die AuckerwirtschaftS- stell« ball» zu berufen, di« Preif« sür de» Zucker jeweils auf Grund d«, Wirtschaftslage festzusthen uud für den Mvnat Mär, di« doppelte Zuckermenge fretzugrben. Fortdauer der Kohleusteuer. Der ReichSrat beschäftigte sich am Somiadkt»- mit dem Gesetze zur Verlängerung der Kohlen st euer. Das bestehend« Kohlensteuer gesetz läuft Ende März ab. Die Reichsregierung glaubt, nicht darauf verzichten zu können und hat deshalb einen neuen Entwurf ausarbeiten lassen. Die Reichsratsausschüsse haben der Ver längerung ohne Befristung zu gestimmt und auch die Höhe der Steuer im allgemeinen mit 40 Proz. deS Werte» der Kohle beibchalien. Ebenso sind bei den übrigen Kohlenrevieren, in denen nur Teilbeträge der Steuer zur Erhebung kommen, keine Änderungen vorgenommen worden, mit Ausnahme des rheinischen Braunkchlemevirrs, wo in Zukunft, patt der bisherigen 111,5 Proz., nur noch 100 Proz. erhoben werden sollen. Nach längerer Erörterung über eine Ermäßigucig der Steuer zugunsten des Hausbrandes haben die Ausschüsse mit Mehrheit folgende EntschlieLUUg vorgeschlage«: „Der Reichsrat wolle beschließe», die Reichsregierung zu ersuche», alsbald Maß nahmen in die Wege zu leiten, die dazu dienen, den Bezug des Hausbrandes für bedürftige VollSkreise, gemeinnützige Anstalten und öffentliche Schulen zu verbilligen und zu erleichtern." Die Vollversammlung stimmte dem Gesetz und der Entschließung zu. Bekämpfung der Preistreiberei- I» emem Rundschreiben des ReichswirischastS' Ministers vom 17. Februar an dir Spitzenverbände der Industrie, des Handels, des Handwerks und der Konjumgenosseuschasien war festgestellt Word:», daß vielfach der selbstverständlichen Folgerung, die Preise den uni mehr als die Hälfte gesunkenen Kurse» der ausländisch«» Zaüluugwmitwl «- zupasse», nicht Rechnung gewogen werd«; »rr lvewMerm», kiwächftM flch dGtzaäb Unruhe, «ei» sie, »ielwicht «tcht «it Mnrch^ vermutet, daß durch Zmrückhallung »er Warrn do» PreWnwWM lü^ltch hochgehalte« w«de. Unter Bezugnahme aus d eseü Rundschreiben macht, wie der Preußische Amtliche Pressedienst meldet, de, p«ußische Iuflizminister in einer All- gemein« Verfügung vom 21. Februar darauf aufmerksam, daß in alle» Fälle», in denen die PreSbemesftmg »er MmrktbrsseiNWg «ich« Rech nung wägt, der verdacht da» Po«i»»»«^i gemäß ß 1 Nr. 1 be, Pr«i»tr«ibeWft>crordnung vom 8. Mai 1918 vorliag«. Menn dutth Ab«d« »,» vnchiwdrn oder «ereiaiguag« eiuem Si»ken der Preise entgegengr wirkt Wirch komme« strasba« Handttmgrn gemttz Kl»»* der PreiSlreibereiverordnaug l« Frage. Die LlrafversolgungSbehörden werden angewiese«, i« allen derartige« Fällen mit möglichster Be- Der Beherrscher der Öffentlicher Lord Rothermere, der Lrbe Rorthelisses. Als Lo» Northeliss« das ZeiAtche f«W«te, ging ein Aufatmen durch die Welt der anständigen Menschen. Jahre hindurch hatte« unter seiner Leitung die „Time»- das Mesen de, sieboni« Großmacht zu Hetzaktwne» von nie zuvor ge kannter Zähigkeit und Prrfidie mißbraucht. Mr wollen, so schreibt die „Berliner BottSzettung", die deutsche Preffe nicht in Schatz nehmen, auch sie hat während des Krieges schwer wider den Geist der Wahrheit und des Anstandes gesündigt. Aber wenn heute vor dem Forum der Welt die Preße unter der vernichtenden Anklage steht, Latz sie zu ihrem sehr großen Teil mitschuldig ist an dem Medergang der Gilten, am Aufblühen des Völker. Hasses und an der permanenten Krise Europas — so werden die „Times" mit dem Schatte« Lord Northcliffes aus der vordersten Anklagebank sitzen. Wer aber wird dem toten Northcliffe hierbei Gesellschaft leisten? DaS wird sein Nachfolger: Lord Rothermere l Es klafft heute ein verhangnisoolle, Zwiespalt zwischen den Meinungen der klar»« Kbps« an» den Tate« der Machthaber. I« England ist eö, wie der „Daily Herald" kürzlich betonte, noch gar nicht so lange her, daß zwischen einem konservativen Ministerpräsidenten, zwei liberalen Parteien, der Arbeiterpartei, den Trabe UnionS, de« »sichtigsten Handelskammern, den Bankiers und Kirchen- Vorständen so etwas wie ein Einverständnis herrschte. Und auch in Amerika, in den europäischen Nentralstaate >, ja m den meistrn der am Kriege beteiligt gewesenen Ländern, stimmte man, nach diesem Blatt, darin überein, daß es ein großer Schaden für di« lebende und die zukünftige Menschheit sein »läßt«, „wenn die Räuber ermutigt würde', die sich augenblicklich der französischen Regierung bemächtigt haben". Fremde Kräfte beeinflussen also die öffentliche Meinung und hemmen die Vernunft, de» rechte» Weg einzuschlagen. Die britische Regierung, di« Opposition, Arbeiter und Handel und die Kirchen haben nicht mit Lord Rothermere gerechnet. Aber mit Lord Rothermere muß mau rechnen! Den» er ist. in London und Manchester, und besonders in Paris, durch viele Stimme» vertreten. Er spricht durch die „Daily Mail", durch di« „Evening News", durch den „Daily Mirror", den „Weekly DiSpatch" und durch das „San day Pictorial". Er spricht durch weiter« Musikalische Aufführuug zum Beste« der Ruhrhilfe in der Frauenkirche. Man konnte nur sein Plazet dazu gebe«, daß Busch sich eutschtvtz, Psitzaer» Ka«tate „Von deutscher Seele" zu wiederhole«. Und be sonders in Ermangelung eines wirkliche» Kouzrrt- saaleS große» Stil» mit Org«l war auch die Wahl »er Frauenkirche zu billige». Zieht sich doch zudem der religiös« Srdanke ganz aus gesprochen »«ch da» Werk. Ja; gerade di« Teil«, in denen er sich auf Grund de, zugrunde Utgenden Epitilch« nnd G«dichw Eichendorfs« nach drücklicher ausspricht, sind ganz zweifellos die inspiriertesten und damit auch unmittelbarsten und eindringlichsten Paetie« »«» Werke». Wie e«, nebenbei bemerkt; anch im „Palestrina" der Fall war. Während mau sonst, namentlich in den Einzelgesäugen; je« blüh«de Sinnlichkeit in der Tonspurch«, wie in de, Ouhestration nicht selten vermißt, aus d«, nun einmal ein wesentlicher TeU d«, suggestiv«» Kraft jeder Kunst, also auch der Musik beruht. Ab«, man könnt« wieder sagen, in dies«, Enthckltsiuuwtt Lege eia Wesentzog deutsch«, Art, wenn »cht g«räde i« ElchendorffS Dichtungen dem Leben zugewandt«^ leidüberwütt ende, Geist sich autspräche. Wobei man nur au die Bers« za erinnern braucht: „Und du willst, Menschenkind, der Zeit verzagend unterliegen? Na» ist dei» kleine» Erdenleid? Du mutzt e» äb«,kliegen." — Man muß sich also schan m» »em gläubig erg«buvgSvolle» Gin» de» Komponist«« de» „Pal«ßüaa" genug sei» lag«», also a» dessen per sönlichem SichauSspreche», um der Weih» wv- hasU, za werde»» »w vo, keiner Musik al« ihren Löhepaakt«« auSgeht. Chöre vo» de, Größe de, Kvngiptwn, wie d«, de» zweite« Teil der Kan- tat« «röst- rnde „Ww >m«d«m «n schan viel hnnKM Pah«' >G«r »» d«n erste« Teil »e- schltatzente mit ihrem LH»W1-Fn»»a>nent erh«»«« sich z» vachch«, Höh«. TW ganze mystisch« Weihe verzückten Eichve,senke»» in »w Stimmung der Nacht aber zwingt «ns in Bann in dem „Abend—Nacht" »beschriebenen Orchester-Lor- spiel (I. Teil), das seine kaum weniger ein- dimcksrolle Ergänzung in dem „Ergebung" be- titelw» im zweiten Teil findet. Läßt man al» einen der Wescnszüge der deutschen Seele den zm Verinnerlichung und zur Sehnsucht über di« Grenzen deS Endlichen gelten, so wird man dem Werke die Berechtigung ferner Benennung „Bon deutscher Seel«" nicht vorznenthaltrn vermöge», — Für die Wiedergabe Les Werke» setzte« sich, wie schon im Opernhaus, unse« StaatSkapelle un» der Opernchar unter Busch aus »a« er folgreichste ein. In der Besetzung de, Solo- piRien hatte insofern eine Änderung Platz greifen müssen, als sür den erkrankten Ma; Hirzel verdienstlich Ludwig Eybisch eingesprungeu war. Im übrigen ragt« dnrch hingebung-vollste- Sicheinfetzen für die schwierige und recht eigent lich führend« Soplanpartie Grete Merrem- Nikisch hervor. Helene Jung und Wikly Bader waren wieder die bewährte« Vertreter ihrer Partien. O. G Kla»t«»b<»»e. (Mark E,n«st Wessel.) Wie verlautet; ein Teutsch - «merrkmwr »ar «^ lwr gest«,» Proben s«i«r Kunst i» große» K«f- mtmnfchafG-Saale ablegte. Ma» erkemnw »sn Pianisten von G«fch«ack uw) guwr Schwa. Die Waht d«, Vach-Ctzaeonne i» der Vwsoni-V«- aweitung un» ihu Sangfa,ben»eich« P«trag ließ aus »w Schule Busoni« schließ«». Aber bi« »e stclwu»« Kraft wicht« mich« au- » »er Grötz«, modernistisch-impressionistischen Vision ein guter Interpret. O. S — Der Pianist Walter Kerschbanmer, der in Dresden schon mehrfach ausgetretenen ist, begann am Sonnabend im Saale der Kauftnannschaft mit Beethoven-Z Sonate in <W;rk 101), dem e^en Glied« in d«r edelmetall««» Kette der „Letzten Fünf". Schon hier zeigt« er da- Be streb«« nach Kaagschöner Auidcutwig d«S gedank lich«, und harrnomsche« („Vivace") Inhalt». Schuberts „Impromptu" (Wett 142 Nr. 3) war v»u romantischem Rciz umspomicn. Auch di« vier „Tagebuch"-Stücke (Wew 85) von Reger ge- lauge» d«m Künstler vortrefflich. Immer Wiede, eatdeckt man Neues in dn Regsrtzchen Klavi«' niusik, de««n Werte nicht an der Oberfläche lieg«». De, Abend wurde mit d«n „Händel-Barurtioueir" vo« Brahms w rkmrgsvoll abgefchlosfe» Manch« war da s«ilich uagle ch in de, ««Pallung. Da» Z«itm«tz der nsten variatwa darf nicht übechetzt, die großartige Fuge nicht m konveullo»«»«, An- läge gespielt werden. Eugea -'Albert- Navieri stischer Aufbau biettt dafür da- groß« Muster. Die Zuhörerschaft speu-etc dem Künstler allent halben mit R:cht großen Bersall. H. Pl Das älteste deutsche F-«pfpi«I. Pank »»«*, d«, rührige Marione tte««n»el, hat die uralte Comödi« vom „lasterhafte, Leben uud erscheöck- kch«, S,»« de« weltberühmte« und jedermännig- lich bekmrwen EchzauberevI DoBori» I»hc-«ü Sa«pi" zu ei«m ftuqen PuppmrsP«l »«gearbeitet, da» Wilh«l» Haardt vo« Etaatstheattr a» Sommbew mit «oh», «efchirKtchEeit „ter A-ß- gebot ewe» »ichen Orchesters von flimmimiw- torijch«» Mww» «Gtwrw. »» fehle« i» di-fe. noch sehr unterhältlich. Faustens tragischer Zwie spalt zwischen überkommener Gläubigkeit uw» sandigem Hang zur schwarze« Magie, zur Eitel keit selbstherrlichen Denken- wird in tiefsinnig- naiven Bildern, Dialogen und Monologen au»- gederttet, und daneben treibt Hans Wurst au- Wien im Dienst: des gewaltigen Magus und Hvllenlompagnons seine harmlos-witzige» Allotria. Wi« Wilhelm Haardt die unierschiedkchen Cha raktere — den Fa..stu-, Len M«pha«stophilech den Famulus Wagner, den Umertoett-stwst« Pluto uud all de andern im Spiel Aitwirken- d«n — stimmlich und psychologisch au-ema^er- hrelt, war wirklich beifall-würdig. M. A. „Tot«, die wiedeweh«^. Ran ken»« vr. Georg Lome, al- de« eifrig«, wreruni-lichen Povularisato, neuer Forschung»erg«bnch- d«, Niffenschäft vcm Übe^iimlichen. Uap da « m sein«» Schufte« und Borträz«« immer ei« FM« von Matcrialien insbesondere au» dar «»ständisth«» Fachliteratur verarbeitet, darf er deS Jnteresfes seiner Les« un- Hörer i» jedem Fall« gewiß sein. Denn gestehen wi, es uns nur ein: in d«r Vervollkommnung dr, „Ienfeitswijsenfchast" fl»d uns andere Ration«« — „»-«schadet der verdieustlichen Ai beiten «ineS Bergmann, v. Ger hardt, Schrenckh-Notzmg u. a. m. — w«iit vora»S. Auch in seinem gestrige» vmttrag stützte sich Lama, zu allererst aus die neueste» Forjchungen de» sraozösische« Astrmwma» Flammarion, d«, da- Gebiet der okkult« Phä»om«« seit »0 Iahu« bearbeittt uud i» s«i»em »tuest« (dreibiwdig«) Werk ^dr To» uud s«m SeheimnG' etwa SO« — z. T. behöttilich bagkaubögte — Bvrichw Mn kNndgebuugea Berstorb«^ deib«t»gt. Kou«, unlersch«id«t sünf Grupp« solche« Lu^ gebunge»: Physikalische Erscheinu^», Lil»- visto»«, votleutwickelt« Phattom«, Pa» spchch« und lvrpeÄtche B«rü»r»»E« «ft P«- stoch««. Jed» »i«j« Gchh«»«>g-» «wäuwwo e, durch wwmsiant« Hwspftl, au» dem vorlwgo» den ungeheuren Tatsachenmaterial, wobei freilich die jeweilig« Einstellung des Beobacht «den und die au» de» Steig«,»g« hier Hmta»«»»hola» Wew (Pröftchim^ Chmal uM Fug«) »amißw »m« di«f« A»g mö Groß«. Aoßw Aß dann i» MÄnen, -atz er ein mehr empfindsam« Spieler ist «d dem kleinen Genre zuneia». So war er ftttltn romantisch angehauchten Variationen («ebst Fuge) über ein sranzbsische- voll»lied und s«I»rr da» Iwknne^o mit der schlimmen Prinzrsiin, mA der sich Faust. in ein Nebenzimmer zurück- zieht, um mit ihr „eine Tasse schwarzen Kaffees zu trinken", — aber was übrigblieb, ist immer-
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