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Polo Ay! Guardo una „Ay!" Guardo una pena en mi pecho Guardo una pena en mi pecho „ Ay!" Oue a nadie se la dire! Malhaya el amor, malhaya! „Ay!" Y quien me Io diö a entender! „Ay!" Jean Sibelius’ 2. Sinfonie D-Dur o p. 4 3 wurde 1901/02 zum Teil in Italien (Ra pallo), zum Teil in Finnland (Lojo) kompo niert und am 8. März 1902 in Helsinki unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Im Vergleich mit der so ganz dunkel-schwermüti gen, nach innen gerichteten 1. Sinfonie (1898/ 99) zeigt das neue Werk in seinem Charakter — vor allem in den beiden letzten Sätzen — mehr Helligkeit, mehr äußere Pracht und ist im ganzen leidenschaftlicher, kämpferischer an gelegt. Häufig wurde trotz des ganz eigenen Stils des Komponisten hier eine gewisse Ver wandtschaft der musikalischen Sprache mit der Peter Tschaikowskis festgestellt. Obwohl kein Programm zu den vier Sätzen des Werkes be kannt ist und auch für dieses Werk die im Hinblick auf seine gesamte Sinfonik geäußerten Worte des Komponisten gelten, daß sie „als musikalischer Ausdruck ohne jedwede literari sche Grundlage erdacht und ausgearbeitet" sei, scheinen in der D-Dur-Sinfonie wieder durch aus außermusikalische Anregungen spürbar zu werden (vor allem Natur- und Landschaftsein drücke). Gleich die pastorale Grundstimmung des klar gebauten ersten Satzes (Allegretto) spricht von der starken Naturverbundenheit des Komponi sten, der einmal gesagt hat: „Die Wunder der Natur erhoben mir immer wieder das Herz.“ Drei Hauptthemen liegen diesem Satz, der auch schmerzlicher Töne nicht entbehrt und sich anfangs gleichsam nur zögernd, immer wieder gegen herbe Melancholie ankämpfend, entwickelt. Nach einleitenden Akkorden der Polo Ach I Ich trage einen „Ach!” Ich trage einen Kummer im Herzen, Ich trage einen Kummer im Herzen, „Ach I" Den ich niemandem gestehe! Verflucht die Liebe, verflucht! „Ach!" Und der es mich fühlen ließ. „Ach!" Streicher, die scheinbar nur begleitende Funk tion besitzen, jedoch behutsam für die the matische Arbeit werden, erklingt in Oboen und Klarinetten zweistimmig das zweite Haupt thema. Zur treibenden Kraft des Satzes wird jedoch schließlich ein für Sibelius besonders typisches, melodisch sehr einprägsames Sei tenthema der Holzbläser, das - in ausdrucks mäßig unterschiedlichsten Varianten — in sei nem Verlaufe stets wiederkehrt. Von dunkler Trauer ist der langsame zweite Satz erfüllt. Sein Hauptthema bildet eine dü stere, nach Pizzikato-Anfangstakten der Vio loncelli und Kontrabässe über Paukenwirbel und Cellibegleitung ertönende Fagottmelodie, die dann zu Akkorden der Blechbläser gewan delt erscheint. Leidenschaftliche Schmerzaus brüche wechseln in der Entwicklung des Sat zes mit Episoden dumpfer Resignation — erst in der kraftvollen, energischen Coda wird die herrschende Düsternis besiegt. In rasendem Tempo huscht das stürmische Scherzo vorüber, dessen lebensvolles Thema in wirbelnden Streichertriolen dahinjagt. Ehe das stark kontrastierende, kurze Trio einsetzt, er starrt plötzlich die Bewegung in Generalpau sen und einzelnen Schlägen der Pauke. Der Trioteil (Lento e suave) bringt eine volkslied haft-innige, reizvolle Oboenmelodie, die, durch Akkorde der Fagotte und Hörner be gleitet, mit dem neunmal wiederholten Ton B einsetzt. Nach der Wiederholung beider Teile und einer breiten Steigerung schließt sich das Finale des Werkes unmittelbar an. In dem sehr wirkungsvollen, echte Größe at-