Lorenzo di Credi (1459-1537) Madonna und Jesuskind Äußerer Anlaß war die für die da malige Zeit allgemein gängige Pra xis der Parodie, der Wiederverwen dung früherer Kompositionen. Zum Geburtstag des sächsischen Kurprinzen Friedrich Christian am 5. September 1733 komponierte Bach das Dramma per Musica „Laßt uns sorgen, laßt uns wachen" (= „Herkules auf dem Scheide wege") BWV 213. Eine zweite Glückwunschkomposition für den Dresdner Hof erklang am 8. Dezember 1733 zum Geburtstag der sächsischen Kurfürstin und pol nischen Königin Maria Josepha: das Dramma per Musica „Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!" BWV 214. Diese beiden Werke wurden im Weihnachtsoratorium weitestgehend ausgewertet. Dazu kamen für Teil V und VI noch Vor lagen aus „Preise dein Glücke, ge segnetes Sachsen" BWV 215, aus der Markus-Passion von 1731 und aus einer verschollenen Kirchenkantate. Für die heute erklingenden Teile I bis III bedeutet das: Alle Eingangs chöre und fast alle Arien sind Paro dien. Voraussetzung war lediglich, daß der Grundaffekt der Vorlage mit dem des neuen Textes überein stimmte. Der festliche, fröhliche Charakter der Sätze aus den welt lichen Huldigungsmusiken ließ diese für eine Weihnachtsmusik durchaus geeignet erscheinen. Die Bearbeitung schloß mitunter auch eine musikalische Umgestaltung ein (Transposition, Uminstrumentierung). Original sind neben der Vertonung des biblischen Berichts sämtliche Accompagnato-Rezitative, Choräle, eine Arie in Teil II! und die Sinfonia zu Beginn des II. Teils. Antonio Allegri „II Corregio" (1489-1534) Die Heilige Nacht (Ausschnitt)