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Vermischtes. Genf, 10. Octbr. Vor wenig Tagen war im Dörfchen Croizette, das im Salevegebirge im Savoyischen liegt, der Urheber der Kartoffelkrank- heit, ein böser Teufel, erst durch den Pfarrer exorcirt, dann durch die Bauern todtgeschlagen! In diesem Gebirge leben nämlich, wenn auch sel ten geworden, gewisse Erdschildkröten, deren eine von den Bauern des Dörfleins aufgefunden wurde. Da sie nie ein ähnliches Thier gesehen und das selbe mit der Kartoffelseuche zugleich erschien, hiel ten sie es für den Genius dieses Siechthums, und liefen, rasch ihren Pfarrer zu holen. Der Pfar rer kam, exorcirte sogleich das kleine Ungeheuer und ermuthigte die Bauern nun, ihm den Garaus zu machen. Das Amphibium ward als^ erschlag gen und ein paar Naturkundige, welche der Schlacht von fern zugeschaut, kamen gerade noch früh gee nug an, um aus den Fetzen de^Mlegten LhiL res die Gattung bestimmen zu können^ Charakteristisch für das Verhältniß zwi^ scheu Militär und Civil in England ist ein Vorfall, der sich in Hampshire zutrug. Ge- neraUieuknant Lord Fitzclarence ließ einige Com pagnien Infanterie auf der Compton Down (Downs find überwachsene Dünen) im Feuer? exerciren, als Hr. Joseph Goldsmith auf eiNM Ordonnanzsergeanten losritt, mit der Weisung, das Militär solle augenblicklich seinen (Goldsmit'hs) Grund und Boden verlassen. Der Sergeant mel dete dies dem General und der General sprach mit Hrn. Goldsmith, welcher erklärte, daß infolge des häufigen Feuerns eines feiner Pferde scheu ward und ein Bein brach, während die andern Acker pferde auf den Feldern in der Arbeit gestört würden. Derselbe Schrecken habe ihm voriges Jahr unter den trächtigen Schafen großen Schaden angerich tet. Der General erkannte die Gerechtigkeit der Beschwerde und ließ sein Militär augenblicklich ab- marschiren. Die Bewohner Wiens verstimmt die immer mehr und mehr wachsende Theuerung der Le be n s m i t t e l sehr. Es werden von einigen Vor städten Adressen an den Kaiser gerichtet, worin um die Aufhebung des Gemeinderaths gebekn wird, der sich um diesen wesentlichen LheilsemeS Wirkungskreises viel zu wenig Kimmen. " sein, worin Hr. Matthes ersucht wird, Ueberbrin- g«r des Briefs, vr. meä. Schneider aus Dres den, ein abgesondertes Zimmer seines Geschäfts- locals einzuräumen, um einen Patienten ungestört untersuchen zu können, was aber Hr. Matthes MgWl eines solchen Locals ausgeschlagen hgbzn °Dl(rch^die Untersuchung der WaldHeimer Küchtversuche^soll sich herausgestcllt haben, daß jener angebliche Patient der Schütze Heber gewe sen ist, der Wegen der WaldHeimer Fluchtversuche am meisten compromittirt, im Schlosse Pleißen- burg fitzt. Durch amtliche/Nachsuchung fand sich obiger Brief in dem Geschäfte des Hrn. Matches, und da sich aus demselben nicht herausstellte, daß Hr. Matthes bei dieser Sache compromittirt sei, so glaubt maN: daß er seiner Haft bald wieder entlassen werden wird. Budissin, 17. Octbr. Der in unserer Nähe mit dem Rittergute Maltitz angesessene Philipp Knoch ist wegen politischer Untersuchungen ver haftet worden. Umgegend Lauenstein, 14. Octbr. So traurig es auch im Anfänge, um unsere heurige Ernte aussah, um so erfreulicher ist es für uns, daß die !m Laufe der beiden letzten Wochen unter Obdach gebuchten Sommerftldfrüchte unsere Hoff- nungM. nicht betrogen haben. Das Winterkorn hat freilich bedeutenden Schade»-erlitten, indem tS durch die nasse Witterung ausgewachsen ist und nur .durch bedeutendes Säuren zu schmackhaf tem und gesundem Brode verbacken werden kann; allein es" ist denn doch nicht gänzlich mißrathen und hat besonders dasjenige sich gut noch erhal ten, was in Puppen gesetzt worden war. Die in den letzten schönen Tagen aber hereingebrachten Frücht« hört man von vielen verständigen Oeko- nomen loben und von ihnen sagen, daß die nun bkrndet«, Hrnte in ihrem Endresultate immer noch riqe erfreuliche sei. Die Kartoffelernte ist jedoch «ne khr mittelmäßig«, weil nicht nur die Faul- sich stark zeigt, sondern «eil auch die Frucht deS Gasthofes „dieMtze" M der Straße zwischen sparsam geerntet wiü) und dabei auch häufig sehr . Hohenstein Und Gtauchüu gelegm, von zwei Ker- klein und grrndtz ist.— Die in unserer Umgegend ' len angefallen, nach mehrer« beigebrachten Stichen verübten frechen Einbrüche haben auch bei mch in die Seite und in den Kopf in die seitwärts zur Ergreifung von Vorsichtsmaßregeln und zur der, Straße befindlichen Sträucher geschleppt und vermehrten Wachsamkeit der Einwohnerschaft ge. M. Geldes beraubt. Zwei Fleischer, welche mit führt. Men Hunden kurz darauf die Straß« passiren, smden durch die Hunde die Blutspuren und den von den Räubern vermuthlich todtgeglaubten Hen schel noch am Leben und bei so viel Besinnung, M^die Räuber näher bezeichnen zu können. Leipzig, 18. Octbr. Gestern Abend wurde der hiesige Buchhändler H. Matthes verhaf tet. Die Ursache soll ein an ihn von einem Ge schäftsfreunde B. aus Dresden gerichteter Brief