Volltext Seite (XML)
Hm eines Angeklagten falsche Aussagen vor Ge- Ächt erstattet, thrilS andere dazu verleitet hatten, Mra^r Mq . 8 Machen Oefänzni^ -auferlegt ^Awickau, 15'. Octbrl Heute hat hier durch die königl. Commiffare, Herrn Amishauptmann v. Welck und Herrn Landgerichtschirertor Meisel von.Kirchberg, die Einweisung des zeithevgen ZMizbeamten Gensel zu Frankenberg als Vor- ffMM?Lr's hiesigen Justizamtes stattgefunden. d t, 14. Octbr. Hier ist vorige Nacht eines beharrlichen Selbstmörders kor. Stommen, indem ein junger Mann erst» in der Nacht vom 12. zum 13. den Versuch machte, sich zu erhängen, und dann in der folgenden Nacht sich erschoß. In Ebersdorf bei Löbau hat sich am 10. d. M, Nachmittags der merkwürdige Fall zuge- tragen, daß ein berüchtigter Dieb bei Ausführung eines neuen Einbruchs in den Keller des dasigen Bauer Wechler sich selbst gefangen hat, indem er, im engen Kellerloch stecken bleibend, weder vor- noch rückwärts mehr konnte und' in dieser sehr fa- tvlen Lage sich nicht anders zu helfen wußte, als um Hilfe zu rufen,, die ihm denn endlich auch ward, fkMch nur, um ihn der öffentlichen Sicherheit we. bessern Gewahrsam zu dringen, als das Kel- lrrloch am Ende hätte gewähren können. Die auf diese Weise sich s,list gefangene Kellerratte soll übrigens ein sehr gefährliches Subject- sein, und 8« genanntem Wechler zweimal in diesem Jahre Mblichen Einbruch verübt/ und das eine Mal eine Mtzeutendt Summe (man spricht von 200 LA) Mä'uht haben. -- ^)luS Großenhasn vom 12. Octbr. berichtet die Sächsische Cönstitutionelle Zeitung: Folgen- derVor.fall hat hier allgemeine Entrüstung her'- vorgerufen. Am 8. Octbr. speisten die Offiziere der hiesigen Garnison', wie gewöhnlich, im Speise- s^sife des Hotel de Sare. An der Tafel saß auch eM Tags vorher hier angekommener Kaufmann Leipzig- - Zu Letzterem trat — nachdem man qbArspeistichgtte und Kaffee trank —- ein ebenfalls zur Zeit hier anwesender Freund des Letztem, der gleichfalls, i» Leipzig ist. Bride unter, halte« sich über dik beabsichtigte und in den näch sten 3 Minuten erfolgende Weiterreise nach Dres- den, wobei der Eiugetretene den Hut auf dem KMe behält. Da steht Plötzlich der Commandant ünfertt'.StadtMttMtister Paschko von feie vcm Pkatze dsif, und föhert den , Fremde«, auf, seinen Hü( g^NNchm;,y,. ma? dirftr mit etwas piquirtem TShe verweigert, ' PaschkowSky, zor- oig darüber, Hoti nun feinen Säbtl AUS der Ecke und, mit der blanken Waffe vor den Fremden hintretend, wiederholt er seine, Frage: ob er den Hut abaehmen wolle? Der Fremde weicht einen -Schritt zurüff, jedoch ohne der Auffoderung Folge zu leisten , worauf nun PaschkowSky ihm den Hut mit der scharfen Klinge durchspaltete und dabei die — unwillkürlich zur Abwehr erhobene — Hand des Fremden^ jedoch nur unbedeutend, ver letzte. Von den übrigen sofort herbeispringenden Offizieren ward derCommandant zweier Schwad ronen abgehalten, den nicht sehr ehrenhaften Ge- brauch seiner Waffe einem Wehrlosen gegenüber fvrtzusetzen, und alle Freunde beS Gesetzes können sich nur freuen, daß die beiden Kaufleute sich ohne Weiteres zurückzogen und den Vorfall nur auf dem gesetzmäßigen Wege zu weiterer Unter» suchung brachten. An dem Mauerbogen in der Speisesaalthüre ist ein scharfer, durch Tapete« und Mörtel gedrungener Hieb als Zeichen dieser Heldenthat zurückgeblieben. Dem Resultate der Untersuchung sieht man mit Spannung entgegen. Uebrigens ist der genannte PaschkowSky Derselbe, der früher den Grafen Dembinski — in Freiberg, glaube ich — im Duell erschoß und dabei zu Ge rüchten Anlaß gab, die wenig Humanität bei ihm voraussetzen ließen, wogegen andererseits nicht ua» erwähnt bleiben mag, daß er sich hier im Gas» zen außerordentlich artig und umgänglich und ge gen Militarexceffe streng gezeigt hat. Leipzig, den 10. Octbr. In Folge deS viel besprochenen WaldHeimer Entweichungs-Versuchs sind, wie wir vernehmen,"* bis jetzt 17 dem Asti-!' litairstande angehörige Personen eingezogen «dl» den und befinden sich hier in Untersuchung. Un ter dem Civilstande ist hier in Leipzig bis jetzt keine mit jenem Vorfälle in Zusammenhang stehende Verhaftung vorgenommen worden, und scheint das ganze Unternehmen überhaupt hier keine Mit- wiffer gehabt zu hadefl. — Ha anzunehmen ist, daß die WaldHeimer politischen Gefangenen nicht einmal von dem in Bezug auf sie bestehenden Befreiungsplane Kenntniß hatten, so ist es um so mehr zu beklagen, daß manche ihnen zugestyn. den gewesene kleine Freiheiten ihnen nunmehr wie der entzogen werden. Es soll der derzeitige Diri gent, Polizeicommissar Heinz, ihnen eröffnet ha« ben>-d«ß", in Rücksicht auf die vermehrten Direkte- rialgeschäfte, ihnen nicht mehr als vierteljährlich einmal erlaubt sein könne, an ihre Angehürigemzu schreibe^ — Uebrigens kann in der betreffenden Angelegenheit eine bestimmte und zuverläsHe Day> stellung deßhalb nicht gegeben werde«? weil Ha- Ministerium des Innern eine Veröffyltlichung W Tatsache-noch Nicht für gük brföudm hak.