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ausstellte, obgleich unter Anderm ein junger Mensch, der sich allerdings sehr gravirender Aeußerungett ö'edient hakte, fast ein halbes Jahr Untersuchungs haft erleiden mußte. Neulich ist es nun an den Lag gekommen, daß mehrere Bettelknaben aus den benachbarten Weberdörfern, welche sich mit dem obenerwähnten Fuhrmanne auf dem Wege nach Hockkirch veruneinigt, das Feuer angelegt haben, um sich an demselben zu rächen. Um ih rer Racke recht sicher zu sein, hatten die Böse wichter den Wagen dergestalt vcrhemmt, daß er, Äs das Feuer mitten in der Nacht ausbrach, durchaus nichl von der Stelle zu bringen war. Olbernhau, L2. Sept. Sowohl Frühjahr als Som mer dieses Jahres waren bei uns vorherrschend regnerisch. Allem was selbst-mehrtägiges. Regenwetter nicht vermocht hat, das, jhal dex.Pegenfall eineD einzigen Tages zu Stande gebracht'. Mehren recht leidlichen Tagen der vorigen Woche, kn welchem wenigstens ein Theil unserer sehr gefährdeten Getraideernte geborgen werden konnte, folgte nämlich am 20 Sepr. ein von früh 8 Uhr bis Abends gegen 10 Uhr anhaltendes Regenwettcr, welches bereits Abends gegen 6 Uhr das Austreten des Flöhastroms «erursachte. Die Wassermassen wuchsen fortwährend, von 5 —8 Uhr allein 18 Zoll, und hatten erst Abends gegen 11 Uhr ih ren Kulminationspunkt erreicht. Mit rasender Schnellig keit tobten sie unter der sogenannten Kegelbrücke hinweg, welche zuletzt so gefährtet erschien, daß sie für das Fuhr werk gesperrt wurde. Dicht oberhalb dieser alten Holz drücke ist eine neue steinerne im Bau begriffen, deren Mittelpsciler fast beendigt ist. Die Umfassungsquadern dieses neuen Pfeilers trotzten zwar den rauschenden Wogen, aber dafür nahm das Wasser bis auf wenige Ueberreste die Abdämmung von den Seiten, die Böcke, die Ramm maschine mit sich fort, und selbst die Maurerarbeit am Mkttelpfcilcr soll bedeutend durch Auswaschung gelitten haben. Das Wasser reichte bis an die Chaussee, die durch den Ort auf dem linken Flöhauser führt,' am sogenannten Flöharande, einem belebten quaidrtigcn Fußsteige, stand es 18 Zoll hoch, und am rechten Ufer drang es bereits in mehre Häuser ein, als es glücklicherweise von 11 Uhr an nicht weiter stieg und schon von dieser Zeit an merk lich zurückging. Gestern Abend war die Flöha noch im mer nicht ganz in ihre Ufer zurückgetreten und ist eine Sommerfluth von dieser'Größe überhaupt lange nicht da gewesen. Das Merkwürdigste aber dabei ist, daß sie von einem einzigen Regentag« hervorgerufen Morden ist. FrMeiMrg M als HilfSarb-it« in d»Si Ap, peliationsgericht nach Zwickau einberufen. Hn Hochkirch in der Oberlausitz wurde vor Meh rern Jahren der dasige Gasthof durch Brandstif tung in Asche gelegt. Auch verbrannte bei dieser Gelegenheit einem Fuhrmann aus Chemnitz'rine höchst werthvolle Ladung Seidenwaaren. Hier über wurde eine längere Untersuchung eingelritet, wobei sich jedoch schließlich durchaus nichts her» Die in Folge der Mißernte i)iA ^ähues1848 ein- getretene ungewöhnliche Steigerung der Mträibe-'» Kartoffelpreise und die hieraus hervorgegangrne allge meine Calamität ist in noch so frischer ErinneruM daß bei jeder nur irgend ungünstigen Ernteaü eine Wiederholung dieser oder ähnlicher Zustände er wartet und hierdurch eine aller ruhigen Berechnung entbehrende fiebeHMe Aufregung im Getraidehandel hervorgerufen HE'Dieses Schauspiel haben wir M den letztvergangenÄ Tagen erlebt, wo der Preis 8eS Roggens plötzlich von 3^ auf 4, 5 und sogar hi» und wieder auf 5.j Thlr. sich erhob, allerdings, um schon nach wenigen Tagen wieder von dieser' HÄHt herabzusteigen. Fragen wir nach den Ursachen dieser Erscheinung, so können diese in nichts Anderem, ÄS in einer auf Unkenntniß der Verhältnisse beruhende»« ungerechtfertigten Befürchtung ihren Grund haben; denn wenn wir uns auch darüber nicht täuschen wÄ- Die Herbstmanoeuvreö sind durch manche Unfälle ausgezeichnet. So brach bei einem Nachtmanoeupre bei! Bautzen am Abende des 18. Sept, der Lbrrlieuttmmt Diettrich ein Pein, und bei dem Reaimentserercirelt-kbei Grimma am W. Sept, stürzten fünf Rtiter. len, daß die diesjährige Roggcnemte, . wenigstens iw Sachsen, im Durchschnitt um 15 ^LÜ' PrbcM'un ter einer mittleren geblieben ist, westn'lttder'Äü^ÄMl der Brodfrüchte in den hohem .Sagen des DbiraS noch der Reife harrt, in dent'MtktMAikgd M lange nicht vollständig eingebracht werdest köÄÄ^ üttd bei fortdauernd ungünstiger Witterung die Landwirthe dieser Gegenden allerdings mit Verlusten bedroht find, so darf doch nicht übersehen werden, daß die Ernte in Waizen, Gerste und Hafer einen mittleren'Ertrag nicht unwesentlich übertrifft, und daß die Furcht vor dem weitern Umsichgreifen der Kartoffelkranktzeit eiste übertriebene ist, obschon auch wir mehrrÄS H enwr mittleren Ernte von Kartoffeln kauin hoffen. AM» alles dieses erklärt das plötzliche Steigen der Presse nicht, da der Ausfall an den Karfpffeln durch eine reiche Futterernte zum Theil ersetzt' wkkd und die jetzi gen Spiritusprcise nicht zu einer ausgedehnten Brannt weinbrennerei auffordern, ha unsere Nachbarländer, namentlich aber Schlesien, günstige Erntcertäge haben, da England bei dem besten Wetder in Qualität und Quantiät befriedigend geerntet hat, da Amerika end lich bereits rn seinen Seehäfen solche Piaffen von Mehl und Waizen anhäust, daß yMsMzerlässige» Berichten von dort Zufuhren im aksgchshü§Ä^.M.aße> zu erwarten sind, sobald nur irgfstv ÄtMWjF unsere Preise sich heben. Kommt hierzu, .KaUdsiHtz't, zu Ende September, die neue Ernte «stj;»Mng„»ngegtzif- fen haben, und daß noch auf meHpMMoMe Vmr- räthe lagen», so ist ebensx-pmig «in Mangel, unverhältnißmqßig hoherMeis zu erwarten, und^Mw wird vielleicht nicht weit irr«^ WM Haa, ÄitzhMt,