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einem dtr bedeutendsten Bankhäuser hier arbeiten den Cömmis vorgenommene Haussuchung und die Verhaftung des jungen M'wnes , ' Är allgemein überraschte, soll^- wie man versichert» die nächste Fvlge der Entdeckung -' dir obenerwähnten Brieft schaften gewesen sein.- Daß noch weitere Haus suchungen und Verhaftungen infolge der vorstehen den Ereignisse angeordnet wordenuseien, wird ^er zählt, doch können wir die Wahrheit dieses Ge rüchts nicht verbürgen. Wenigstens soll die auch vorgestern, hei der Frau des in Waldheim sitzenden Robert Binder stattgefundcne Nachsuchung sich auf die Existenz eines incendiarischen Fliegenden Blat tes, das .übrigens nicht vorgefunden wurde, bezie hen, ohne mit den obigen Angelegenheiten in nähe rer Brrb in hu ng zu stehen, die jedenfalls zu den jüngst überall verfolgten Arbeiterverbrüderungen und ähnlichen Vereinen in Beziehung zu bringen sind. -- Erimmrtzscha u, 14. Juni. Von unsern zwei wegen Bctheiligung. an den Maiereignissen in Untersuchung befindlichen Mitbürgern: Advocat Stange und Agent Kießhauer, ist Ersterer durch Erkenntniß des Zwickauer Appcllationsge- richts zu 15 Jahren Zuchthaus ersten Grades ver- urtheilt worden. Das Urtel scher Kießhauer ist noch nicht gefällt. Glauchau, 15. Juni. Wie man vernimmt, wird sich weder hier noch in der Umgegend die Demokratie bei den Wahlen zur bevorstehenden Ständeversammlung betheiligen, also bei dieser Angelegenheit dem Beispiele der preußischen De mokratie folgen. Es kann wohl als gewiß ange nommen, werden, daß das Verhalten der gekämm ten sächsischen Demokratie hierbei ein gleichmäßi ges sein wiid. Zwischen den Städten Döbeln und Lommatzsch stehen bei dem Dorfe Lü tt ew itz auf einer kleinen Anhöhe zwei Windmühlen, die in der ganzen Gegend, weil man sie sehr weit sehen kann, be kannt sind. Am 10. d. M. früh 5 Uhr, bemerkt der Müller plötzlich von seiner Wohnstube aus ei nen dickest Stand aufwirbeln und in dem Augen blick, als er /seiner Frau seine Verwunderung hier über mittheilt, hört er ein fürchterliches Krachen. Die Windmühle' wär an dem ziemlich stürmischen Morgen von einer Windhose erfaßt, 10 Schritte weit fortgehoben und auf die Scheune des Wind müllers geworfen worden. Mit Schrecken sieht der Müller seinen geringen Wohlstand in einem Augenblick zu Grunde gerichtet, denn die Mühle wie die Scheune waren gänzlich, zertrümmert. Döbeln, 13. Juni. Der.hlefige Lehrer Sonn tag, welcher sich wegen ThMahme gn den Mai- ^reigmffen in Untersuchung Und seit zwei Jahren -in Hast befindet, hat auf dem Gnadenwege eine Strafe von zehn Jahren Zuchthaus zweiten Gra des, erhallter». . Äe; ersten, Urtel ,hatten,-ihm zwölf auch zehn Jahre ersten Grades gebracht. Sonn» tag war anfangs nebst dem Lehrer und Landtags-^ abgeordneten Berthold flüchtig geworden, hatte sich aber dann dem Gerichte freiwillig gestellt. Berthold lebt jetzt in Amerika. Pirna, 17. Juni. Ein beklagenswerther Un fall hat sich heute auf der sächsisch-böhmischen Ei senbahn bei dem Nachmittag um 1 Uhr 50 Mi nuten abgehenden Prager Postzuge ereignet; als nämlich der Zug über die Wippbrücke gefahren, sieht der Wippbrückcnzieher einen Schaffner vom Wagen herunterfallen und giebt sogleich ein Sig nal zum Halten des Zuges; der Zug hält und ungefähr einige fünfzig Schritte von der Wipp brücke. liegt der Hilfsschaffner Richter, über dessen rechtes.Bein.-.Personen- und ein Packwagen hin weggefahren sind, welche Laff-das Bein unter dem Knie vom Körper getrennt hat; derselbe hat nicht geglaubt, daß ihm dieses Unglück geschehen, und hat, nachdem.der Zug vorüber, wieder aufstehen wollen. Sofort-brachte man ihn in den Bahn hof. Und mildem nächsten Zug nach Dresden. Nach dem,Aussagen des Unglücklichen hat derselbe nach einer Bremse an den Wagen sehen wollen, gleitet beim Heruntersteigen aus,, fällt an der Seite herunter und bleibt mit einem'Beine stuf der Schiene liegen. Er ist MverheiWhefi. (Rich ter ist in Dresden gestorben.)^ Am .10. JimiHrGsZ- Uhr brach in der Scheune des GutsbesitzersrJoh. Gottlob Richter zu Röhvss dorf bei Königsbrück Feuer aus, welches die gedachte Scheune und das ziemlich entfernt davon gelegene Auszugshaus bei einem heftigen Sturme sehr bald gänzlich in Asche legte. Bald darauf brach in einem Schuppen des Gutsbesitzers Karl Friedrich Sicker daselbst, 100 Schritt von der er sten Brandstätte entfernt, ebenfalls Feuer aus, wodurch außer dem Schuppen auch die Scheune und des Nachbars Johann Gottlob Sicker Scheune verzehrt wurden. Um 44 Uhr, als die vorgedach ten Gebäude fast gänzlich in Asche gelegt waren, brach zum drittenmal im Strohdache des 120 Schritt von letzter Brandstätte entfernten Schaft stallgebäudes des Rittergutes daselbst Feuer aus und verzehrte desselbe in ganz kurzer Zeit. Gegen 7 Uhr brach endlich zum viertenmal im Strohdache des dem Sckafmeister Christoph Donath daselbst gehörigen, am entgegengesetzten Ende des Dorfes gelegenen Hause Feuer aus, wurde aber bemerkt und gelöscht. Sämmtbiche im Laufe von vier