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bläsern werden vom Komponisten eingesetzt, um diesem Satz sein besonderes inhaltliches Gewicht zu geben. Ohne Unterbrechung folgt das beschwingte und sinfonisch weit ausholende Finale (Alle gro molto), dem ebenfalls eine Einleitung, diesmal düster und geheimnisvoll, vorausgeht. Mitreißend dann das Hauptthema, an das ein expressiver Seitengedanke in der Solo-Violine anschließt. Mehrere energisch gesteigerte Epi soden folgen, bis das turbulente Geschehen in eine Prestostretta mündet. Doch zuvor ruft noch einmal die Pauke mit einem rhythmisch scharf profilierten Motiv aus dem Lentosatz ernste Gedanken in Erinnerung. „Es ist offen sichtlich", bemerkte Heinz Alfred Brockhaus über diese Sinfonie, die in ihrer Orientierung auf melodische und formale Vorbilder (Tschai kowski, Skrjabin, Prokofjew, das „Mächtige Häuflein") gewissermaßen einen russischen Klassizismus repräsentiert, „daß die verschie denen Gehaltkomponenten des Werkes auf Erlebnisse des jungen Komponisten hinweisen. Dazu gehört sowohl die Widerspiegelung einer als heiter und sorgenfrei empfundenen Jugend wie der schmerzliche Widerhall, den der Tod des Vaters im Jahre 1922 in seinem Empfinden nachwirken ließ, wie auch die erre genden Erlebnisse der Revolution im Jahre 1917. Das alles hat Schostakowitsch verallge meinert und künstlerisch überhöht dargestellt." Am 5. Mai 1927 dirigierte Bruno Walter in Berlin die deutsche Erstaufführung. VORANKÜNDIGUNGEN: Sonnabend, den 9. Juni 1990, 19.30 Uhr (Freiverkauf) Sonntag, den 10. Juni 1990, 19.30 Uhr (Freiverkauf) Festsaal des Kulturpalastes Dresden 10. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Jörg-Peter Weigle Soilsten: Magdalena Falewicz, Polen/Berlin, Sopran Elisabeth Wilke, Dresden, Alt Peter Schreier, Dresden/Berlin, Tenor Ekkehard Wagner, Leipzig, Tenor Theo Adam, Dresden/Berlin, Baßbariton Hermann Christian Polster, Leipzig, Baß Chöre: Rundfunkchor Berlin RIAS-Kammerchor, Berlin (W) Einstudierung Michael Gläser Orgel: Michael-Christfried Winkler, Dresden Franz Schmidt: Das Buch mit sieben Siegeln — Ora torium für Soli, Chor, Orgel und Orchester Sonnabend, den 16. Juni 1990, 19.30 Uhr (Anrecht A 1) Sonntag, den 17. Juni 1990, 19.30 Uhr (Anrecht A 2) Festsaal des Kulturpalastes Dresden 9. PHILHARMONISCHES KONZERT Dirigent: Jörg-Peter Weigle Solistin: Jenny Abel, BRD, Violine Werke von Frank Petzold, Kurt Weill und Wolfgang Amadeus Mozart Telefonische Kartenbestellungen über die Rufnummer 4 86 62 86 Sonnabend, den 23. Juni 1990, 17.00 Uhr Sonntag, den 24. Juni 1990, 17.00 Uhr Schloßpark Pillnitz 1. SERENADE Dirigent: Stefan Sonderling, Berlin Solisten: Wolfgang Bemmann, Dresden, Oboe Hans-Detlef Löchner, Dresden, Klarinett Dietrich Schlät, Dresden, Horn | Hans-Peter Steger, Dresden, Fagott Werke von Franz Schubert und Wolfgang Amadeus Moza rt Kartenverkauf ab 16.00 Uhr an den Parkeingängen Ton- und Bildaufnahmen während des Konzertes sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Prof. Dr. habil. Dieter Härtwig Den Text zu Schostakowitschs 1. Sinfonie schrieb H.-P. Müller für das Konzertbuch III, Leipzig 1974 Chefdirigent: GMD Jörg-Peter Weigle — Spielzeit 1989/90 Druck: GGV, BT Heidenau EVP -.25 M