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dortigen BchMru,»g M Verheerungen anrichtzt. Um das Maaß voll zu machen-, sind in der ge nannten Provinz auch einige Jesuitenpatxes ange kommen, welche unter dem Schutze des Fuldaer Bischofs eine mehrwöchentliche Mission adhalkn. Die Jesuitenpartei entwickelt überhaupt eine stgu-^ nenswerthe Thäligkeit, um das seit drei Jahren verlorene Terrain wieder zu gewinnen. . .. JnKasfel haben in vergangener Woche wie-/ verholte und nicht unbedeutende Militarercesse statt- gesunden, bei denen mehr Blut geflossen ist, als in der berühmten Schlacht bei Bronzell. Die Oesterreicher und Preußen standen einander gegen über, während das hessische Militär auf die preu ßische Seite trat. Die Schlägereien konnten selbst durch die zahlreichen Patrouillen nicht gehindert werden, da diese sich selbst gegenseitig angriffen, und es bedurfte der ganzen Autorität der Mili tärbehörden, um die Ruhe wieder herzustellen. Drei Viertel der Verbrechen, die in ganz England begangen werden, haben ihren Schau platz oder Ursprung in London. Man wundert sich aber nicht über dieses Misverhältniß, wenn man einen Blick auf das Elend wirft, das oft in den Winkeln der wohlhabendsten londoner Kirch spiele zusammenkauert. Trotz der lobcnswerthen und fruchtbaren Bestrebungen der „Gesellschaft zur Verbesserung der Lage der arbeitenden Classen" und der sogenannten „Musterwohnhäuser", die in der Umgebung von St - Giles', Drury-Lane, in Hatton-Garden rc. errichtet worden sind, fehlt cs noch immer nicht an wahren Pesthöhlen mitten im Herzen der Weltstadt. Unlängst erst fand man, daß in der Nähe des höchst fashionablcn Hanover- Square in einem winzigen Stadtviertel 1465 Ar beiterfamilien leben, die zusammen 2510 Betten in 2174 Zimmern besitzen; in 929 Stuben woh nen je ebenso viel ganze, zum Theil zahlreiche Familien, während es in sieben Behausungen an der geringsten Spur von einem Bett, Lager, So- pha, Streu oder Stuhl fehlt. In einer niedrigen, schmutzigen Stube, in welcher das elende Pfennig- licht mit Noth durch die feuchte und dunstige Luft glimmte, fand man 15 Betten und darin 42 Per- sonenvon beiden Geschlechtern. Vom Mississippi wird ein gräßlicher Lynch ju, stiz fall berichtet. Ein Neger hatte einer weißen Dame Gewalt angethan und darauf sie und ihren Sohn, einen sechsjährigen Knaben, ermordet. Dir Einwohner hielten den Galgen, zu welchem der Schwarze vexurtheilt worden wäre, für eine zu gelinde Strafe, nahmen das Gesetz in ihre eigene Hand und ^verbrannten den Schuldigen an dem Fichtenbaum, unter dem er das Verbrechen be gangen.. hatte,.,in der Gegenwart von etwa 200 kentlemen" bei lebendigem Leibt. Glog am- 4. April. Nirgend kann man sich wohl deutlicher von der Friedensliebe unserer Regierung und daWy, wie'gesichert jetzt der Friede sei, Überzeugen als in unsernfFestungen, namentlich auch hier. Auf die fortwährenden hiesigen Durch märsche, Rüstungen, Fortificationen und starken, ständigen Einquartierungen ist nicht nur die alte Ruhe der Friedensgarnison erfolgt, sondern-man beginnt sogar zeitkostende Veränderungen an den Festungswerken. Als es hieß: Hannibal, i. e. WiluiiscK-K^stL »Ute portas! da wurden Blockhäu ser gebaut und Palissaden gesetzt. Jetzt reißt man sogar einen Theil des Vorwalls am Breslauer Thore nieder und eröffnet den. Oesterreichern , wenn sie jetzt plötzlich wie im vorigen November, em pört über das ewige Notenschreiben, Kehrt mach ten und uns den Krieg erklärten, dadurch die Thore. Da Glogau nun nicht allzu weit weder . von der österreichischen noch von der russischen Grenze liegt und die Oderlinie vorzüglich decken soll, so beweist der Umstand, daß man ganze Werke jetzt niederreißt, um sie dann wieder verän dert aufzubauen, aufs deutlichste, daß an einen Krieg nicht entfernt zu denken ist. Möchten das 5, unsere Industriellen und der Handel bedenken, die beide dem Landfrieden immer noch nicht trauen, weil ihnen der Novemberschreck immer noch in den Gliedern steckt. Jedenfalls können sie ruhig ihre.^ - friedlichen Plane für die commerzielle Zukunfts- Deutschlands entwerfen. Ein deutscher Krieg wirk.: sie nicht stören. ' Dem Fremdenblatt wird aus Innsbruck ge schrieben: Ein junges Landmädchen, welches mit einem Mohren, der bei der Musikbande eines in Innsbruck gelegenen Infanterieregiments dient, ein Liebesverhältniß hatte, wurde unlängst von Zwil lingen entbunden. Der Geistliche des Orts, ei nes Dorfes bei Innsbruck, verweigerte die Taufe,, da er in den unschuldigen Sprößlingen eine- Schwarzen, die leider die Farve ihres Vaters auf . die Welt mitbrachten, nicht Kinder Gottes, son dern junge Teufel erkannte. Die unglückliche. Mutter, welche von allen Einwohnern gehaßt und verfolgt wurde, wozu das Benehmen des Geistli chen das.Seinige beitrug, endete, von Verzweif lung getrieben, ihr Leben durch Selbstmord. Vo? wenigen Lagen wurde ihr Leichnam im Sillfluffe gefunden. : . ...7, : - Die deutschen Namen vieler Pflanzen sind wun derbar, manche nebenbei im höchsten Grade un ästhetisch und den schönen Kindern Flora's durch aus. unangemessen; wir finden z. B. Wanzenge sicht, Saubrod, Schweinbratenpflanze, Schwei zerhose, Kuhmaul, Aaspflanze (Stapelie), Hot tentottenfeige, Hundezahn, Drachenkopf, Bauern senf, Küchenschelle, Leufelsauge, Teufelsknoten,