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117 Die sterbende Mutter. Im Grabe ruht die Mutter, — sie trugen sie hinaus; Die Freude ist entschwunden, die Trauer ist km Haus. Die Ihrigen, sie weinen und schleichen still umher, Denn alle Dinge mahnen: die Mutter ist nicht mehr! Im dunklen Sterbekleide, da liegt sie eingehüllt: — Mit Lhränen ist das Auge, mit Schmerz die Brust erfüllt; Der Sohn drückt ihr die Hände zum Lebewohl mit Schmerz, Wird ihm ein Herz ersehen das treue Mutterherz?! Und wcnn der Abend düster die dunklen Schwingen hebt, Der Geist der guten Mutter die Ihrigen umschwebt, — Wenn inniger zum Kreise sich die Gedanken reihn' Und der Erinn'rung Blüthen der todten Mutter weih'n: Dann schlägt das Herz wohl leichter und heit'rer wird der Blick, Der Glaube leuchtet vorwärts, die Hoffnung kehrt zurück, — Der Liebe Sonnenblicke, sie lindern mild den Schmerz: Es lebt die todte Mutter in ihres Sohnes Herz! V e r m i s ch t e s. JnBaireuth hat ein Pfarrer sein jährliches Einkommen zum Zwecke der Besteuerung auf 22 -- sage zwei und zwanzig — rhein. Gulden, » 13 gGr. 4 Pf. auf „Pflicht und Gewissen" angegeben. — So man das aber sieht am grü nen Holz, was soll am dürren werden?! — Im südlichen Steiermark ist eine solche Kälte eingetreten, daß die Schnee- und Eismassen, die sich auf den Telegraphenleitungen anhäuften, die Drahte zerrissen und hierdurch große Unterbrechun gen herbeiführtcn. Aus Görlitz wird geschrieben, daß dort am letzten Sonntage, den 2 März, ein Gewitter durch starke Donner und Blitze sich entladen habe. Ursprung des „N adelgelde s." Zu Ende des 15. Jahrhunderts, einer Zeit, welche in der Frauenkleibertracht einen Ucbergang bezeichnet, wa ren Nadeln als Neujahrsgabe sehr beliebt und ge bräuchlich. Sie traten damals an die Stelle der alten hölzernen Speiler, aus welchen eine beson dere Zierralh zu machen, alle Bemühungen der Kunst vergeblich waren. Nadeln waren in jenem Zeitalter ein theurer Gegenstand des Lurus, und häufig schenkte man sie nicht selber, sondern das Geld dafür „ — ein Gebrauch, der bei vornehmen Frauen allmählig so zur Nothwendigkeit wurde, daß man unter „Nadelgeld" eine unumgängliche Ausgabe verstand. Der Name hat sich bis auf unsere Lage erhalten; das Vcrhältniß aber ist ein völlig umgekehrtes: denn die Nadeln sind immer wohlfeiler, die Nadelgelder dagegen immer größer geworden. Frankenberger Kirchennachrichten. Am Sonntage Jndocavit predigt Vormittags Herr 8op» Ä. Körner; Nachmittags Herr äredich lies. lie. Bruder. Geborene: Karl Heinrich Breull's, B. o. Schneidermstrs» h., L. — Friedrich Wilhelm Franke'L, B. u. Wbrmstrs. h., S. — Ernst August Wenzels, B. u. Wbrmstrs. h., S> — Karl Gottlieb Uhlemanns, Webers in Mühlbach, T. — Johann Gottlieb Schmidl's, Handarb, in Mühlbach, T. — Der Christiane Friederike Marschner in Hausdorf, un- eyel. T. — Getraute: Mstr. Karl Eduard Anke, B. u. Weber h., riä., mit Frau Marie verw. Schreiter h. — Gestorbene: Peter Halkasch, Zeugarbeiter h., 68 I. 2 M. 2 T., an Alterschwäche. — Friedrich August Hofmanns, B. u. We- bermstrs. h., S., 8 M., am Schlagfluß. — Glob Friedr. Eichler, B. u. Lohgerbermstr. h., SS I. 7 M., ayl Rü ckenmarkleiden. — Desgleichen ans Sachsenburg. Morgenden Sonntag predigt, hält Beichte und Commu- nioa der Herr Pastor Lößner aus Lichtenau. Geboren: - > Weil. Moritz Fischers, gewesenen Hausgenossens in Sachsenburg, T. — Carl Gottlob Wießners , GutsbeßtzerS in Jrbersdorf, S. — Getrauet: Johann Gottlob Dippmann, Gutsbesitzer in Schönborn, mit Jgfr. Emilie Laura, geb. Sorge aus Drciwerden. Gestorben: . Auguste Juliane, weil Moritz Fischers - gewes. HäuSge- nossens in Sachsenburg, T., 8 Tage, am Schlagfluß. Gestohlen. 15 — -Belohnung, bei Verschweigung sei, nes Namens, erhält derjenige, welcher mir sichert Auskunft gicbt, oder zur Erlangung meiner am 3. d. Mts. des Nachts vom Wagen gestohlenen Schleifkette helfen kann. Die Kette ist 3^ Elle lang, mit runden Gliedern und länglichen Ringen. Frankenberg, den 4. März 1851. Karl August Schubert, Fuhrmann. Gesuch. Ein Spulmädchen wird gesucht von T- Nestler in der alten Farbe. * , ' Und als der Freier war angekommen-Z Hat er den Vater am Arm genommen, Und ist geschritten auf Freiers Füßen, Mit ihm durch Gärten, Felder und Wiesen; Und hat geworfen hin und zürücke) In alle Stalle verliebte Blicke, Und hat gemustert die Kuh' und die Pferde, Die vollen Böden, die fette Hrerde, '- 7 Die schmucken Gebäude- nmssiv gebaut, - Die Hühner, die Gänse und auch — die DrüVl.