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90 einen Zuschuß von 40,000 §i. aus der Hrimath erhalte. Zu gönnen ist es den armen Leuten, da sie schwer genug den schönen Himmel und die milde Lust ihrer Heimath in dem rauhen, nebel reichen deutschen Norden vermissen mögen. Ost hört man bei ihnen den Seufzer: „0 cara mis pntris, säckis!" In einer Brüsseler Fabrik wird gegenwärtig für eine polnische Gräfin ein Brautkleid verfertigt, das 40,000 Francs kosten wird. Der Webstuhl soll nach Vollendung desselben sogleich zerstört wer den, damit das Kleid nicht seines Gleichen be komme. Jin russischen Reiche ist im Jahre 1845 die ungeheure Summe von 10,414 Personen nur durch Unvorsichtigkeit gestorben — der andern gewaltsa men Todesarten gar nicht zu gedenken! — Bon ihnen starben 652 Personen durch übermäßigen Branntweingenuß, und unter denselben befanden sich auch 62 vom schönen — ? -- Geschlechte! — Bon Ochsen wurden mit den Hörnern gespießt 12 Menschen; von Schweinen wurden gefressen 8 Kinder; von Hunden zerrissen 11 Menschen. — Endlich, schließt das unglückliche Verzeichnis mit der Rubrik: „Durch wilde Thiere kamen um":, in welcher es wörtlich heißt: a) durch Bären 6 Menschen; b) durch Wölfe 24 Menschen; e) an Speisen erstickten 20 Menschen; ck) 16 Kinder . wurden von Müttern im Schlafe erdrückt. — Wenn es auch eine sonderbare Eintheilung ist, die Speisen zu den wilden Thieren zu rechnen, söge» bührt diese Ehre doch den „Müttern", welche ihre Kinder im Schlafe erdrücken, ganz unzweifelhaft. Von der polnischen Grenze, 10. Febr. Die ganze' Grenze bildet jetzt eine einzige un geheure breite Straße, die immer etwa auf Büch senschußweite mit hübschen hölzernen Häusern be setzt ist, in deren jedem 4 verschiedene russische Grenzwächter wohnen, deren Geschäft darin be steht, Tag und Nacht die ganze Linie abzupq- trouilliren. Alle paar Werste erhebt sich ein zwei stöckiges ungleich stattlicheres Gebäude, worin die höheren Grenzbeamten wohnen. In Bonn har sich in diesen Tagen der Fall wiederholt, daß eine Mutter die eben gefüllte Kaffeekanne wegen Anklopfcns an der Thür auf einen Stuhl stellte, ein kleines Kind während des Oeffnens den Topf ergriff und den Schnabel des selben zum Munde führte. Der glühend heiße Kaffee verbrannte des Kindes Schlund und Herz, so daß dasselbe Tages darauf unter schrecklichen Schmerzen den Geist aufgab. Diene dieser neue Fall doch allen Müttern zur Warnung! In der großen Ausstellung in London ist der dortigen Bibelgesellschaft ein besonderer Raum be willigt worden, wo sie Exemplare von dec heili gen Schrift, in 150 Sprachen gedruckt, vorlegen wird. Die Hoffnung. Es reden und träumen die Mädchen viel Won bessern eh'lichen Tagen. Nach diesem glücklichen goldenen Ziel Sieht man sie rennen und jagen. Das Mädchen wird alt und dünkt sich noch jung, Und hofft noch stets auf Vereh'lickung. Die Ehelust weckt sie des Morgens früh, Sie würzt ihnen N/ittags das Essen, ,„<Pes Abends umdämmert die Ehelust sie, — Sie wird selbst des Nachts nicht vergessen; Denn schließet der Schlaf ihr Augenpaar: Noch im Traume seh'n sie den Traualtar. Es ist kein leerer verfliegender Wahn, Er geht so geschwind nicht verloren: Tagtäglich spricht wohl das Mädchen sich an: „Wir sind doch zur Ehe geboren!" Und ob das Haar noch so schön sich flickt, -- Es ist doch das herzige Häubchen nicht! Frankenberger Kirckennachrichten. Am Sonntage Sexages. hält Vormittags der Herr stiac. äes. Lange aus Leisnig seine Probepredigt und Probekatc- ckisation, worauf die Vorstellungsrcde des Herrn 8up. LI. Körner erfolgt. Nachmittags bleibt der Gottesdienst aus gesetzt. Geborene: Johann Gottlob Pertuchs, B.. u. BöttckermstrS. h., T. — Karl Wilhelm Kunze's, B. u. Wbrmstrs. h., S, — Gustav Moritz Busch's, B. u. Klempnermstrs. h., S. — Friedrich Wilhelm Sckulzc's, Maurers h., T. — Karl Eduard Hoppe's, Kattundr. h., S. — Friedrich August Zacharias's, B. u. Wbrmstrs., h., T. — Heinrich Julius Dünnebiers, B. u. Wbrmstrs h., T. — Karl August Sa- lamon's, B. u. Handelsmanns h., S. — Heinrich Hof manns, Handarb, h., T. G e>tra ute: Franz Joseph Schneider, Formstccher h., mit Marie Rosilie Schmidt v. hier. — Karl Wilhelm Lohr, B. u. Wbrmstr. h., jur., mit Jgfr. Auguste Minna Lippoldt v. h. — Mstr. Clemens Friedemann, ansäs. Tischler in Lim bach, mit Theresie Hartisch v. hier. Gestorbene: Karl Gottlob Rüdigers, B. u. Wbrmstrs. h., T., 14 W. 3 T., an Krämpfen. — Fr. Eva Rosine, weil. Mstr. Ezechiel Schmidt s, B. u. Wbrmstrs. h., hinterl. Wittwe, 74 I. 2 M., an Altersschwäche. — Johann Gottfried Hüb ler, B. u. Handarb, h., 74J. 6M., an Brustentzündung. — Christian Friedr. Franke, Häusler u. Maurer in Mühl bach, 48 I. 6 M. 13 T., am Schlagfluß. — Karl Gott lob Schmidt, einer. Stadtrichter und Handelsmann h., 72 I. weniger 11 Tage, an Lungenleiden. Desgleichen ans Sachsenburg. Morgenden Sonntag predigt, hält Beichte und Cowmu- nion der Herr Pastor Ä. Lang aus Ottendorf. Gestorben: Carl Heinrich Grünert, Fabrikarbeit, u. Einw. in Schön born, äur., 3S I. 2 M. 12 L., an Verzehrung. , :