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18 alle diese Gräuel ausführlich wiederzuerzählen. Genug, Kaiser Joseph machte denselben ein plötz liches Ende. Die strafbaren Vorgesetzten wurden entfernt und die Kerker eingerifsen. Dies geschah gleichzeitig durch alle Erbländer. Das Regiment der Pfaffen schien 1782 für immer gebrochen. Als später Feßler zu Lemberg als Professor und Doc tor der Theologie dem nach Petersburg durch reisenden Kaiser vorgestellt wurde, erzählte ihm dieser, daß in den Nonnenklöstern noch viel grö ßer« Grausamkeiten entdeckt worden seien. Vermischtes. Dem Frankfurter Journal wird aus Leipzig folgende Gaunerei berichtet: Die hiesige Hagel schäden-Affecuranz-Gesellschaft hätte beinahe vor Jahresschluß noch ein recht schlechtes Geschäft ge macht. Es sollte nämlich am 4. d. M. von ihr ein bedeutender Geldposten (es fehlte wenig an 4000 Lhlr.) per Post nach Pirna geschickt wer den, da es jedoch Vormittags zu spät geworden war, so wurde die Absendung des Geldes, in Kassenscheinen bestehend, auf die Nachmittagszeit aufgeschoben. Ein in der Anstalt gebrauchter 19jähriger Laufbursche faßt da die Idee, sich des Geldes zu bemächtigen und damit auszuwandern. Er macht also ein dem wirklichen Packet ähnliches, weiß sich des Siegels der Anstalt unbemerkt zu bedienen, bringt sein falsches Packet zur Post, stellt den empfangenen Postschcin in die Hände des Cassirers und macht sich dann unter irgend einem Vorwand fort. Zuerst kauft er sich einige Kleinigkeiten und begiebt sich dann zur Eisenbahn. Dort will er sich nach Dresden einschreiben lassen, fällt aber einem der Polizeidiener durch sein ha stiges Wesen auf und wird von diesem nach dem Zwecke seiner Reise gefragt. Er wolle Verwandte in Dresden besuchen. Auf die Frage nach seiner Legitimation antwortet er, daß er keine brauche. Um aber den Polizeidiener nachgiebig zu machen, will er ihm einen fünfthälerigen Kassenschein schen ken. Nun erst ganz verdächtig, nimmt ihn der Polizeidiener fest, der Bursche wird untersucht und man findet dann sofort bei ihm die bedeu tende Geldsumme. Das Weitere ward natürlich sofort ermittelt. Aus der kirgisischen Steppe ist folgender Bericht eingegangen: Am 2. und 3. October wü- thete von Osten her ein fürchterlicher, erst von Regen, dann von Schneegestöber begleiteter Sturm, der dem zur Mittlern Kirgisenhorde gehörenden Dgort-Korinschen-Stamme, dessen Lager zu die ser Zeit am Irgis stand, empfindlichen Schaden gebracht hat. 168 Kirgisen verloren dabei ihr Le ben, und außerdem find umgekommen: 205,600 Schafe, 1292 Pferde, 490 Kameele und 360 Stück Rindvieh. Der Schnee hatte sich an vielen Stel len bis zu einer Höhe von 3 Arschinen aufgethürmt und lag sieben Lage lang. Frankenberger Kirchennachrichten. Am I. Sonntage nach der Erscheinung predigt Bormit tags Herr 8up. U. Körner. Nachmittags hält Derselbe, wegen der Reise des Herrn LiMä. «les. tue. Bruder zum Examen, eine religiöse Betrachtung. Geborene: Karl Hermann Despangs, Druckers h., S. — Friedrich Wilhelm Naumanns, B. u. Wbrmstrs. h., T. — Trau gott Leberecht Mahn'S, Handarb. h., S. — Joh. Gott fried Ludwigs, B. u. Schuhmachcrmstrs. h., S. Getraute: Wilhelm Ferdinand Götze, Handarb, in Mühlbach mit Jgfr. Johanne Eleonore Hofmann daselbst. — Karl Hein rich Kurth, zukünft. B. u. Schuhmachermstr. h. mit Ju liane Wilhelmine Schildbach v. hier. Gestorbene: Johanne Christiane, weil. Johann Friedrich Mädlers, B. u. Schneidermstrs. h., hinter!. T., 45 I., an Auszeh rung. — Joh. Gottfr. Rebhuhn's, B. u. Schneidermstrs. h., S., 16 W. 2 T., an Krämpfen. — Frau Juliane Charlotte, Franz Julius Naumanns, B. u. Wbrmstrs. h., Ehefr., 3V I. 2 M., am Gehirnschlag. Desgleichen ans Sachsenburg. Morgenden Sonntag predigt, hält Beichte und Com- munion der Herr ArchidiakonuL Le.ö aus Mittweida. Geboren: Christian Friedrich Hummitzsch's, Gutsbef. m Jrbers- dorf, S. — Herrn Gustav Stark's, Registerschreibers auf der alten Hoffnung Erbstolln zu Schönborn, L. — G e st o r b e u: Amalie Ernstine, Johann Friedrich Polsters, Einw. u. Fabrikspinners in Schönborn, T., 2 I. 8 M. H T., am Schlagfluß. kvIiLlllltlMkllMA In Folge erhaltener höherer Veranlassung wird hiermit bekannt gemacht, daß bis auf Weiteres auf dem Floßplatze Gunnersdorf weiches Holz nicht mehr für sich allein, sondern nur in Ver bindung mit hartem Holz abgegeben werden kann. Eine Ausnahme von dieser Bestimmung ist nur bei Unbemittelten gestattet, welche nicht mehr als Klafter auf einmal zu erkaufen im Stande sind. Eine Beschränkung in der Entnahme von har tem Holz findet nicht statt. Königl. Holzverwaltung Gunnershorf, den 11. Januar 1851. Schaarschmidt.