Evangelist: Da traten sie hinzu und legten die Hände an Jesum und griffen ihn. Duett (Sopran und Alt): Chor: So ist mein Jesus nun gefangen. Mond und Licht ist vor Schmerzen untergangen, weil mein Jesus ist gefangen. Sie führen ihn, er ist gebunden! Laßt ihn, haltet, bindet nicht! Chor: Sind Blitze, sind Donner in Wolken verschwunden? Eröffnet den feurigen Abgrund, o Hölle, zertrümmre, ver schlinge mit plötzlicher Wut den falschen Verräter, das mörd- rische Blut! Evangelist: Und siehe, einer aus denen, die mit Jesu waren, reckete die Hand aus und schlug des Hohenpriesters Knecht, und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm: Jesus: Stecke dein Schwert an seinen Ort, denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen. Oder meinest du, daß ich nicht könnte meinen Vater bitten, daß er mir zuschickte mehr denn zwölf Legionen Engel? Wie würde aber die Schrift erfüllet? Es muß also gehen. Evangelist: Zu der Stund’ sprach Jesus zu den Scharen: Jesus: Ihr seid ausgegangen als zu einem Mörder, mit Schwer tern und mit Stangen, mich zu fahen; bin ich doch täglich bei euch gewesen und habe gelehret im Tempel, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber das ist alles geschehen, daß erfüllet würden die Schriften der Propheten. Evangelist: Da verließen ihn alle Jünger und flohen. Choral: O Mensch, bewein dein’ Sünd groß, darum Christus sein’s Vaters Schoß äußert und kam auf Erden. Von einer Jungfrau rein und zart für uns er hie geboren ward, er wollt’ der Mittler werden. Den’n Toten er das Leben gab und leg’t dabei all Krankheit ab, bis sich die Zeit herdrange, daß er für uns geopfert würd’, trüg’ unsrer Sünden schwere Bürd’, wohl an dem Kreuze lange.