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Arie (Baß): Gerne will ich mich bequemen, Kreuz und Becher anzunehmen, trink’ ich doch dem Heiland nach. Denn sein Mund, der mit Milch und Honig fließet, hat den Grund und des Leidens herbe Schmach durch den ersten Trunk versüßet. Evangelist: Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schla fend und sprach zu ihnen: Jesus: Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Evangelist: Zum andern Mal ging er hin, betete und sprach: Jesus: Mein Vater, ist’s nicht möglich, daß dieser Kelch von mir gehe, ich trinke ihn denn. So geschehe dein Wille. Choral: Was mein Gott will, das g’scheh’ allzeit, sein Will’, der ist der beste; zu helfen den’n er ist bereit, die an ihn glauben feste. Er hilft aus Not, der fromme Gott, und züch tiget mit Maßen. Wer Gott vertraut, fest auf ihn baut, den will er nicht verlassen. Evangelist: Und er kam und fand sie aber schlafend, und ihre Augen waren voll Schlafs. Und er ließ sie und ging aber mals hin und betete zum dritten Mal und redete dieselben Worte. Da kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Jesus: Ach! Wollt ihr nun schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist hier, daß des Menschen Sohn in der Sünder Hände überantwortet wird. Stehet auf, lasset uns gehen; siehe, er ist da, der mich verrät. Evangelist: Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, der Zwölfen einer, und mit ihm eine große Schar, mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesaget: Welchen ich küssen werde, der ist’s, den greifet. Und alsbald trat er zu Jesum und sprach: Judas: Gegrüßet seist du, Rabbi! Evangelist: Und küssete ihn. Jesus aber sprach zu ihm: Jesus: Mein Freund! Warum bist du kommen?