ist dem Furiant abgelauscht, einem tschechi schen Volkstanz voller unbändiger Ausgelas senheit und zündender Rhythmik. Kontrastie rend dazu wurde in der Mitte des Rondos ein Liedteil ruhigeren Charakters in der Art einer Dumka, eines leicht elegischen Volksliedes, eingefügt. Voll freudiger, feuriger Jubelstim mung wird der glänzende Finalsatz beschlos sen, der den Solisten vor besonders schwie rige Aufgaben stellt. Angeregt durch die von Hector Berlioz ent wickelte mehrsätzige Programmsinfonie er schien bei Franz Liszt 1 854 für seine Ouver türe „Tasso" erstmals die Bezeichnung „Sinfo nische Dichtung". Er war es, durch den diese neue, meist einsätzige Gattung ihre entschei den Prägung erhielt. Der tschechische Komponist Bedrich Sme- tana, den eine enge Freundschaft mit Liszt verband und der sich zeitlebens als dessen Gefolgsmann verstand, konnte direkt an die sen anknüpfen. So entstanden u. a. die sechs Sinfonischen Dichtungen des ganz vom tsche chischen Nationalbewußtsein geprägten Zyklus „Mein Vaterland". Die ersten drei Teile, „Vysehrad", „Die Moldau" und „Särka", kom ponierte Smetana in den Jahren 1 874/1 875, einer Zeit, in der dunkle Schatten auf sein Leben fielen. Die Uraufführung seiner inhaltlich mit dem Zyklus eng verwandten Oper „Libussa“ von 1872 hatte wegen angeblich nicht erfüllter Erwartungen zu heftigen Kämp fen mit Smetanas Gegnern geführt; und auch die Oper „Die zwei Witwen" wurde von ihnen zu Unrecht als allzu wagnerisch kritisiert. Diese Auseinandersetzungen gingen an Sme tanas Gesundheitszustand nicht spurlos vor über. Ein altes Gehörleiden kam wieder zum Vorschein und schließlich trat am 20. Oktober 1 874 die völlige Taubheit ein. Doch trotz dieses Schicksalsschlages ließ sich Smetana von seiner schöpferischen Arbeit nicht abhalten - noch zahlreiche andere Werke folgten auf die Vollendung des „Vaterland"-Zyklus, der neben den drei bereits genannten noch die weiteren Teile „Aus Böhmens Hain und Flur", „Tabor" und „Blamk" enthält. Alle sechs Sinfonischen Dichtungen sind dem Leben und der Geschichte des tschechischen Volkes gewidmet und stellen ein einzigartiges Zeugnis tschechischer Nationalmusik dar. Die alljährliche Aufführung des gesamten Zyklus im Eröffnungskonzert des „Prager Frühlings" unter streicht die Bedeutung des Werkes, das mit Grüne Straße 32 0-8010 Dresden in der Dresdner Musikhochschule “'Carl-Maria von Weber" • Tonträger • Musikinstrumente • Zubehör