ZUM GEDENKEN an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 Wie liegt die Stadt so wüst Rudolf Mauersberger (1889 - 1971) (Text aus den Klageliedern Jeremiae, komponiert am Karfreitag 1945) aus dem Chorzyklus "Dresden" Wie liegt die Stadt so wüst, die voll Volks war. Alle ihre Tore stehen öde. Wie liegen die Steine des Heiligtums vom auf allen Gassen zerstreut. Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Gebeine gesandt und es lassen walten. Ist das die Stadt, von der man sagt, sie sei die allerschönste, der sich das ganze Land freuet? Sie hätte nicht gedacht, daß es ihr zuletzt so gehen würde; sie ist ja zu greulich hemntergestoßen und hat dazu niemand, der sie tröstet. Damm ist unser Herz betrübt, und unsere Augen sind finster geworden. Warum willst du unser so gar vergessen und uns lebenslang so gar verlassen? Bringe uns, Herr, wieder zu dir, daß wir wieder heimkommen. Erneuere unsere Tage wie vor alters. Ach Herr, siehe an mein Elend! LESUNG STABAT MATER I. Soli und Chor Stabat mater dolorosa juxta crucem lacrimosa, dum pendebat filius; cujus animam gementem, contristatam et dolentem, pertransivit gladius. O quam tristis et afflicta fuit illa benedicta Mater unigeniti! Quae maerebat et dolebat, pia Mater, dum videbat nati poenas incliti. Stand die Mutter voller Schmerzen weinend aus zerrissnem Herzen, wo ihr Sohn am Kreuze hing; da, erfüllt von banger Trauer, bebend in der Ängste Schauer, durch die Seel’ ein Schwert ihr ging. Welch betrübte, schmerzgeweihte Mutter war die Benedeite durch den Eingeborenen! Die vom Seufzen schwer Bedrückte, als die Leiden sie erblickte ihres Auserkorenen!