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EntschiU ergriffen^ Ach eiligst' von dem Wunder > zwchefteien.beschlössen. M hjeser Absicht: liessen fi< zwei Eyristettmäochkn, Kathariua, Liö? Aychkt- derverwittweten Margarrthw Stolpin und Anna, dir Tochter des Rarhsdieners Stenko- kommen, boten ihnen eine ansehnliche Summe, wenn sie da- Tuch mit der Hostie aufheben und in eine christliche Kirche schaffen wollten./. Die Mädchen nahmen gegen Empfang des Geschenkes hen Vor schlag an uttd trugen das zusammengewickelte Tuch Mcdie Wohnung Margarethens., ,-Siehe/ Mut ter," sprach Katharina, „welch' einen großen Sil-' berpfennig wir von den Juden erhalten haben!" Die- Wiäwe aber erkannte das geheiligt Brot und brachte dasselbe alsbald, zu dem Bü^ermei- ster Opitz, der , schaudernd über das Verbrechen, sich Mit den Pfarrprkstern berieth und über den Vorfall an Przemyslav, den Herzog/ berichtete. Die That schien so entsetzlich, daß alle in Glo gau anwesenden. JuVen am Donnerstage nach Ju bilate gefänglich eingezogen und in die Keller un ter dem Rathhause eingeführt wurden. Bald be gann der, Prozeß, die Zeugen wurden verhört und nachdem man, wie es heißt» die Gotteslästerer überwiesen hatte, wurden Beide, von einer un- zähligew Polksmenge begleitet, auf einem Karren durch die.'Stadt geführt, vor dem Brostsr Thore verbrannt, ihre Häuser der,Erde gleich gemacht, di« übrigen Juden aber aus dem Stadtweichbilde verbannt. v- Veronika war inzwischen, als sie die That ent deckt sah, entflohen, erlitt jedoch, als sie ISV4 nach Glogau zurückkehrte, gleich ihren Frevelgv-? nassen, des verübten Kirchenraubs wegen-: den Tod durch das Feuer. — - Für die gerettete Wunderhostie, welche der Ca- pehan Baldek aus Margarethens Behausung in die heilige Geistkirche mit großem Pompe zurück gebracht hatte, ward auf der Scklle^ wo die Ju- ^denhäuser gestanden,, die Frohnlsichnams- oder varpos ebnsti-Kirche erbaut, die aber nebst allen Vorstädten und den ausserhalb der Stadt gelegenen Gotteshäusern von dem Glogau befehdenden Her zoge Hans im Jahre 1488, bald nach dem Oster feste, niedergebrannt und zerstört wurde. — ' - . Humoristische Blatter. SchwermutHS - Seufzer eines Post^ferdeS. Es rede» und träumen die Menschen viel Bon bessern geebneter» Straßen; r- OU qern-tmxGalopp -uv Ziel,./ s .7 , Der Schwager muß. peitschen, unoblasen; Doch das Jahr wird alt Md' wl'rd Wiede r ^«ng; - Wetz bleibt ohne Ber befferung! > La^ÄeHerrenPaffatzierS, in drr Extrqpost, 7 1 Gewickelt' m Pelz und m Socken, ' Die stärken die Glieder durch nährende Kost, '' ' Die Kehle wirt^ ihnen nicht trockM; - yn« bietet ein Hausknecht mitten im Koth Vermodertes Heu und verschimmeltes Brod.. ... /> : Und kommen wir müde zur Station, , Boll Sehnsucht nach Labung.und Pflege, - So duletschon wieder ein Postillon: „^jestehl du dem Herrn deine Wege'!"- Kaum ausgeschirrt zerr'» wir wieder im Joch - ' DieOrdinaire von Loch zu Loch. Auch euch erglänzte kein freundlicher Stern, ' " Die der Pferdephiüster vermiether; Was hilft es, wenn er den lachenden Hertn Das Hetzen und Jagen verbietet? . Auch der, — mög' ihn strafen der Götter Zorn, s Läßt fühlen euch Armen den stachelnden Sporn! Drum preis ich vor Allem das milde Geschick Des Gaules am schleppenden Pfluge, Das lenket Hanns Michel so sanft am Strick Und straft blos mit kräftigem Fluche. - Es buhlt nicht um Ruhm und um, eitlen Tand, Doch so wie lein Kind, ist's dem Bauer verwandt. Wie sehnt sich nach jener idyllischen Ruh' Mein Leib, nach Strapazen und Mühen! O, hör' ich das Brüllen der-ländlichen Kuh Und könnte den Pflug mit ihr ziehen! Wo der Mensch mit dem Vieh verbrüdert sich freut, Da ist Noch die gold'ne, die glückliche Zeit! ' Unpolitisches Allerlei. , Wenn's nach den Wünschen der Nürnberger geht, dann werden wir bald keine Jesuiten mehr haben. Am IS. Januar wurde nämlich im dord tigen Gasthofe zum goldenen Roß ein Mittagseffen gehalten, an welchem Aerzte, Kaufleute, Rechts- gelehrtr, Künstler und Professionisten iN buntem Gemisch Theil nahmen. In einem der dabei ab gesungenen Lieder kamen auch folgende Strophen vor: '' / ' - ' Doch Eines wünschen wir inmitten, Der ganzen Well zum Heil msd Glück, >Daß häageri möchten Jesuiten , Und Heuchler sämmt an. einem Strick! Unh allen Jenen, die da glauben, Der Rückschritt wär' für uns probat — . Die uns den Freimuth möchten rauben, Sei dargebracht eia Per ak! ' ... Diese' Zeilen wurden nochmals wiederholt, und am Schlüsse derselben erscholl-der dpnnerndtRuf: