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hre m- len cm !Ür »ar. !M er- ei-' n- 2Si Welt herumtreiben könne, denn zu einem Selbst* morde waren keine Ursachen da, und dazu kam noch, daß Einer ihn hier, ein Anderer wieder dort wollte gesehen haben, so daß man immer noch hoffen konitte, der junge Mensch'werde, des Her» umschweifens müde, von selbst wieder ein treffen. Aber wie groß war der Schreck für die Aeltern, als am 22. Juli eine alte Frau, welche auSge- gangen war, um Linbenblüthen zu brechen, den Leichnam ihres vermißten Sohnes auffanv; der Zustand desselben läßt sich, leicht errathen, wenn man bedenkt, daß er in der jetzigen Temperatur vpm II bis 22. Juli im Freien gelegen hatte. Der Leichnam ward gerichtlich aufgehoben, am 23. Juli die Section un Beisein des BezirkSarz» tes und noch zweier anderer Aerzte öffentlich voll» -zogen, und es ergab sich, daß der junge Orgus ermordet worden war, seine irdischen Uebrrreste wurden am 24. Juli zur letzten Ruhestätte gebracht- «nd die Thränen Aller, die dem Leichenzuge an» gehörten und nicht angehörten, zeugten für de» H früh durch Mörders-Hand vollendeten Jüng- lrng. Wer aber hat die Lhat vollbracht? das war jetzt die große und ernste Frage Aller. Zurrst fiel der Gedanke auf seinen Kamerad, einen gewissen Noack, den Orgus wie seinen Bruder geliebt hatte, weil dieser am I I.-Juli den ganzen Nach mittag in den Promenaden nach Zschttkwitz zu mit Orgus gesehen worden war. Nun forschte man nach Noack, aber Niemand wußte, wo er war, man fragte in Dresden, auf der neuen Eisenbahn nach ihm, weil er, wie Zeu gen berichteten, am Freitage früh nach Dresden gegangen war, aber vergebens. Am 2». Juli aber traf er ganz kühn und keck von Leipzig aus in Kreischa eia;,denn die dortige Polizeibehörde hatte ihn, da seine Legitimation nicht richtig gewesen war, retour geschrieben. Er wurde arretirt und bewacht, und kam am 2K. Juli in gerichtliche Untersuchung. Bevor er vor Gericht erschien, ging der Dresdener Polizeiwachtmeister P. zu^ihm in's Gefängniß, legte es ihm an s Herz, daß er nicht lange läugnen sollte, zumal da er nun in gefäng licher Haft sei, und auch Gründe genug da wä ren, die ihn als Lhäter anklagten, und Fürwahr, er gestand jenem Beamten im Beiseln des Ge- richtsschöppen, daß er der Thäter sei. Er ward vor Gericht geführt und sagte nün aus, was er mit Orgus vorgenommen habe. Sie hätten, erzählt Noack, ungefähr H5 Uhr Nachmittags in den Promenaden nach Zscheckwitz, Me am Waldbade, beisammen gesessen und mit ein ¬ ander diseourirt; endlich habe Noack dem Orgus eine Fahrpeitfche zum Berkaus angeboren, dieser fei auch Willms gewesen, dieselbe zu kaufen, sie hätten nur hinsichtlich des Preises nicht können - einig werden, da er I» Pfennige verlangt. Orgus ihm aber nur einen Neugroschen geboten habe. In* dem OrguS nun den Neugroschen aus seinem Bei'* tel zieht, gewahrt Noack ein Achtgroschenstück, denkt aber bei sich.es sei ein vkEßischer Thaler. Nun, müde des Handels, sprüht Dxgus, paß er nach Hause gehen wolle,-um Kaff« zu trinken; sie steigen Beide über den Rand Hinaus und gehen mit einander am herrschaftlichen Hofeweizett. nych der Ufermühle zu, doch Noack hinter Jenem, der» sucht^mmer dabei, ob auch die Peitsche ihren ge» hörigen Zug habe. Sie nähern sich immer nwhr her Ufermuhle. Es schlagt 5 Uhr. Jetzt denkt Noack, nun ist es Zeit, dre schwarze Thal zu per, üben, und kaum einen Büchsenschuß weit von Her Wohnung entfernt, gibt Noack dem jungen Qrgu- mit dem Griffe der Peitsche einen Schlag aufHen Hinterschadel, daß er ungefähr drei Schritte in dt» Weizen hineintaumelt. Der Unglückliche schreit noch zweimal au! au! und nun giebt ahm der grausame Mörder noch drei Schläge, so daß daS Blut zu Mund, Nase und Ohren hersusfttöwt, schleppt ihn »och ein Stück in den Weizen hinein, und da er zufällig einen Stein findet, schlägt er ihm mit mörderischer Kaltblütigkeit noch die vor» dere Hirnschale ein, beraubt ihn des Geldes und des Messers und geht wieder an den ersten. Ort, wascht dort den blutigen Peitschenstock ab, und begibt sich in die Nähe der Nestauration, um das Vogelschießen, so wie das Eonrert mit abzuwar- ten, welches Donnerstags dort stattfindet; d«N * gerade an jenem RachnuttAge war der Uebelchä- ter um so sicherer, weil di« Curgaste daS Bad und die Triiikwaffer m der Promenade picht be suchten. Nachdem er, fährt Noack in. sein« Aus* sage fort, eine Zeit lang dagestandrn. A erhein:- gegangen und habe.auf dem Heimwege die Peit sche durch Vermittelung eines Knaben an des Er mordeten Bruder für 4 Neugroschen verkauft. Geldbestand Orgus sei I?» gute Groschen gewesen, Orgus ist 16 und der Mörder Itz Jahrealt. MÄH den dir Begierde nach Geld zu dem ek?w erzitht, ten, an seinem Jugendfteunde verübten-Hhäuder. haften Morde gereut, bekennt, seitdem «r dieIhaZ verübt, habe er weder Tag noch M)cht,Mlascq können, und er sehe nun recht deutlich «n,, daß es einen Gott im Himmel gäbe, d« dl» MatM ' der Menschen zu seiner Zeit richten werde.'