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* — 146 * ! Anno 1717, in der glorreichen RegierungSzeit Churfürst Friedrich Augusts des Starken, lebte im Städtchen Wolkenstein em vergnügter Leinweber, — damals waren die' Weber noch vergnügt, — mit seiner Tochter Elisabeth, die als Geselle hinter dem Stuhle arbeiten mußte, und überhaupt vom Vater streng gehalten wurde. , ' Diese Lebensweise behagte jedoch unserm Lies« chen,-die sich zu etwas Höherem berufen fühlte, 4» N -H llnterhal t e n d e S. Prinz Liesche». (Nach einem historischen Aktenstück.) !' > sten Male abgehalten. Vermuthlich wird der Gr- traideverkehr mit den gewerbreichcn Städten des niedern Erzgebirges, mit welchen uns die Eksm- rosse in Verbindung bringen werden, eine vorzüg liche Ausdehnung gewinnen. Ob freilich Marrt- plätze wie Roßwein rc. etwas dadurch gewinne» dürften, müssen wir dahin gestellt sein lassen. ' Leipzig. Die dankbare Stadt hat dem aHch um sie hoch verdienten Kreisdirector von Mlkur- § stein kürzlich ihr Ehrenbürgerrecht verliehen. 'M- Das feinste Compliment liegt hierin jedenfalls für die Regierung, welche gerade den rechten Mann zu wählen wußte, der sich einstimmig der Vereh» Mr rung aller Leipziger erfreut. — ft hauten das Holz, einen Makwagen zu beladen; Rath und* Bürgermeister zogen hinaus, den Wa gen feierlich heinuuholen. Der Maikranz ward dem Maigrafen vM Wagen herab überreicht und alle ftischen, darauf Rfindlichen Maien wurden durch ihn vertyeilt, um Kirchen und Klöster, selbst die Lhüren damit zu schmücken. England hatte im 16. und 17. Jahrhunderte seiAe Maispiele, an denen noch Heinrich VM. Theil nahm u. s. w. — So lasset auch uns, freundliche Leser, dem lieb lichen Maimonat unsere Grüße bringen. — Möge er dem, mit seinem Namen eng verknüpften Be griff des wieder erwachten, heiteren, frohen Na turlebens auch wirklich entsprechen und nicht die strengen Herren, die schon manche Blüthe schönungs- Gruß dem Mak. Lanzt-.dem schönen Mai entgegen, > Der, in seiNkr Herrlichkeit < > > " »WiederkehrcnL, Reiz und Segen -VÄer Thal MV LWel streut! Seine Mmht vcr'MH und gattet > Alles, was der grüne Wald, .. . , » , Was der zarte Halm.beschattetz. Und die laue Wog' umwallt! Wenn der Frühling wiederkehrt, freut sich das Herz und wrnn der HÄde Mai erscheint, wird er von Jung und Alt willkommen geheißen. Sonst Wer der Mensch mehr auf Naturfreuden beschränkt. Die Kunst und das gesellige Leben boten ihm weni ger Abwechselung und darum wurde auch die Rück- Mr HM Frühlings, der Mair lebhafter begrüßt als jeM- Alle wollten „den Mai begrüßen," wie es in Mi Volksliedern heißt. Wer daS erste Beil- - Miesa, dM Mai. Die Verhältnisse für un ser regsames Mlbstädtchen gestalten sich immer er freulicher. Die Nachricht, daß der BauanPrff der Chemnitzer Eisenbahn nach hierher gar nicht fern mehr liegen werde, hat einen elektrischen Freuden schlag auf unsre Gemüther bewirkt. Nicht , lange mehr, und wir sind mit alleck bedeutendem Plä tzen, entweder durch die Schienenwege oder durch die Wasserstraße, in die schnellste und leichteste Verbindung gesetzt. Unter solchen Umständen ver- . : . - - ' . . . mehrt sich auch die Bevölkerung sowohl als die Häuserzahl unseres Ottes ungemein rührig.—Ge. AO" mit Tanz und Geftmg. das ve,cheldene st^rn wurde der Wochen- und Getraidemarkt, der BlStzch-n ward an eine Stange gesteckt und mit all- ^wöchentlich Sonnabends - bei gänzlicher Ab- gemernemJubelh-rumgetragen. MersteSchwalbe, gabenfreiheit - hier gehalten werden soll, Unter der erste Storch hatten als FruhUlgsboten gleiche großem Jubel unsrer Bürger eröffnet und zum er- Ehre. Noch im vorigen Jahrhunderte waren die - --- Thürmer in manchen Städten angewiesen, den nahenden Storch „anzublasen," wofür ihnen ein Ehrentrunk aus dem Rathskeller verabreicht wurde. — Allgemeiner aber Herrschte die Sitte, dem Mai ekn ftöhliches, Willkommen darzubringen. Ueberall gab es MaiGiele bis in den höchsten Norden hinauf, an welchem Fürsten und Adel ost Theil nahmen; ein Malgraf zog an vielen Orten durch Straßen und Dörfer hlumenbenänH und überall von den . Reigen Her Jungfrauen begrüßt, unter denen tzr sich/eine Maigräfin wählte, der er seinen Kranz zuwarf. Zu Hildesheim erlosch dieser Gebrauch erst im vorigen Jahrhunderte. Sieben Dörfer loS abstreiften, ich tNeine, die Herren Pan,eraD und Servaz, uns statt Blüthen und Blumen sträußen, Schneegestöber und Eiszapfen bescherten. Nachrichten aus dem DaterMnde.