rungen hinaus, die uns jedoch zumindest dar über Auskunft geben, woher der Komponist die Intonationen für sein Themenmaterial ge wann, denn natürlich hat er in seiner Sinfonie nicht die „Begegnung der Majestäten" in Olmütz, nicht den Ritt der Kosaken dargestellt. Der erste Satz (Allegro moderato) wird mit dem sogleich einsetzenden, sich aufreckenden Thema ausdrucksmäßig Umrissen: eine dü stere, unheimliche Gespanntheit wird wach. Das motivische Material dieses ersten Themas hat in der ganzen Sinfonie tragende Bedeu tung. Ein trostvoller Gedanke im Streicher piano bildet das zweite Thema, während sich das dritte aus Elementen des ersten und zweiten zusammensetzt. Der musikalische Ver lauf des ersten Satzes versinkt nach wildem Aufbegehren wieder in die resignierende An fangsstimmung (Coda), in das gespensterhafte Klopfen der „Totenuhr" (Bruckner), realistisch dargestellt von Pauken und gezupften tiefen Streichern. Der erste Satz klingt als einziger der Anfangssätze in den neun Bruckner-Sin fonien im Pianissimo aus. Erstmalig hat der Komponist in der „Achten" das Scherzo (Allegro moderato) an die zweite Stelle des sinfonischen Zyklus gedrückt (wie auch in seiner „Neunten" wiederum). Sicher lich wollte Bruckner damit die tragische Grundstimmung des ersten Satzes auflockern. Mit Recht sagte Ernst Decsey: „Auf die Totenuhr folgt die Lebensuhr." Doch auch das Scherzo wird weithin von düsteren Partien getragen, kein Beethovenscher Kampfgeist kommt auf. Bruckners „deutscher Michel" scheint sich mit manchen teuflischen Anfech tungen herumzuschlagen. Das ihm zuge schriebene Thema, von den Hörnern ange kündigt, von den Bratschen und Celli ausge führt, hat etwas behäbig Schwerfälliges, zu- Auf dem Weg zum Erfolg braucht man den richtigen Partner COMMERZBANK £& Die Bank an Ihrer Seite