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— ,85 — Ueberglücklich schätzte fick jedoch der erste Fac tor bei der Anstalt, der treue Blaseneck, mit sei ner hübschen Güstel. In seiner nunmehrizen sor genfreien Lage vergaß er gern der früheren Leidens» zeit und ries dankbar den lieben Gott- den er ja immer hatte walten lassen! Und al» nun die Manufaktur in vollem Gange war, da wanderte eines der ersten Porzellan« Service nach Berlin zu dem ehrlichen Trumtra, der damit die Kommo den seiner Pützstube zierte. Der alte Stubenhci» zer aber erhielt von dem erkenntlichen Böttcher zwei künstlich nachgemachte Stettiner, welche, als der Erfreute die Deckel aufhob, mit funkelneuen, blitzenden Zweigroschenstücken angefüllt waren. Einer dieser Aepfel ist durch sonderbare Ver kettung der Umstänre in des Erzählers Besitz ge kommen und steht für etwaige Liebhaber des er sten Böttcher'schen Porzellans zur beliebigen An sicht recht gern bereit. Unpolitisches Allerlei. Jegliches Land hat seine Weise. In München vertrinkt man den Verstand in Bier, in Hamburg bedrückt man ihn durch schwere Fleisch- maffen, in Baden verspielt man ihn am Roulett, in Elberfeld verbetet man ihn, in Paris opfert man ihn der Wollust, in Hanover verkrümelt man ihn in Kuchen und in Dresden kräftiget man ihn in der Bvomblut. — Za, um poetisch zu werden, verehrt man: , . Zy England den Grog . . In Ätüncken Pen Bock, In Trier den Nock, Zn Rußland den Stock. Den Kornjuden am freien deutschen Rhein wird nun daS Brod gebacken werden 200,000 Malter russisches Korn, die in diesen Tagen auf diesem Flusse ausgeschifft werden, werden die jetzigen ho hen Preise schon zum Weichen bringen. Reben der Kornsrage beschäftigen gegenwärtig das engtifche Publikum die unerhörten Grausam keiten, welche in Neuseeland die Eingeborenen gegengefaageae Engländer sich erlaubt. So wurde u. A. «in verwundeter Lieutenant vom Schiffe „Hazard ," welcher der älteste Sohn des Bischofs von Ereter war, auf eine, über alle Schaam hin- ausgehende Weise verstümmelt, und sodann, nach Stägigen Qualen von den Wilden aufgefressen. Neun und siebzig andere Mitgefangene traf ein gleiches Schicksal. Di« englische Regierung soll gesonnen sein, diese, der britischen Rationallehre widerfahrene Schmach exemplarisch zu bestrafen. Wir fragen bei diesem Ankaffe immer wieder, was wohl geschehen würde, wenn gleiches Schick sal die Bemannung eines den tsche n Schiffes getrof fen hätte? Vielleicht »tiß das «olksblatt Rach. Frankenberger Kirchennachrichtcn. Am Sonntage Oculi predigt LormittagS Herr Diak. Lic. bl. Gilbert; Nachmittags Hr. ». Tutzschmann. , Geboreue: Karl Gottlob Dünnebiers, Kattundr. h., L. Christian Friedrich Clausnitzers, Wbrmstrs. h, S. — Karl Gottlob Rüdigers, B. u. Wbrmstrs. hier und d. 3. Einw. im Aueugule, S. —' Karl August Wabst'S, Wbrmstrs. h., S. — Jyham» Friedrich Winklers, Wbrmstrs. h., S. — Louis Schimpsky's, B. u. Handelmanns b., S. — Der Henriette Rudolph v. h., unehel. S. — Gestorbene: Johann Gottlieb Ulbricht, Handarb., in Mühl bach, 54 I. 9 M. L L., am Schleimfieber. --- Der Christian« Schulze h., unehel. S., H I., an Drüsenkrankheit. — Eduard Ferdinand Gro ßers, E. u, Schmiedemstrs. h., S., L J. 7 M. 20 T., am Scharlachsieber. — Friedrich Trau gott Frenzel, Einw u. Maschinenbauer- h., 07 I Wl M., än Lebe.verhartung. --- Friedrich August'Eckhardts, WbrmstrS. h., S., 5 M., qm Scblagfluß. — Eduard Ferdinand Großers, B- u. Schmiedemstrs. h., I f I , am Scharlach fieber. — Johann Gottfried Hofmann, Gärtner ». Zimmermann in Mühlbach, 46 I. 6 M. 27 L., an Abzehrung. — Frau Johanne Karoline verwittwete Schneidermstr. Schmidt h., 6L I 10 M , an Brustleiden. Karl Gottlob Reicherts, Handarb, in Gunnersdorf, S., ä7 W . 2 2-, an Abzehrung. Desgleichen aus Sachsenburg. Gebier«»; Carl Friedrich Fischers, FabrikspinuerS und HauSgenqffens in Sachsenburg, todtgeb. S. — Carl Friedrich Grießmanns, Einw. in Schön born, S. — Carl Wilhelm Triebe's, Fabrik- spinners undHauSgenoffens in Sachsenburgs todt geb. L. — s- Den 8. März wurde der Leichnam des am 9. F«br. d. I. in der Zschopau verunglückten Spin ners, Carl Traugott Seifert», unweit Schönborn aus dem Wasser gezogen, gerichtlich aufgehoben und den 10. d. M. auf dem Kirchh-fe zu Sach senburg in der Stille beerdigt..