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goldene. Schnüren über den NackLnhinabfielen, und die kleine Hand.verhülltemit bltndendwei- ßem> Taschentuch den Purpurmvnd,-Mr fetzt bit tend einige Worte-zur. Gräfin fiüstette-M die Besitzerin desselben.-einen flüchtigen lBlick auf unseren Böttcher geworfen hatte. Da nickte freund lich die Gräfin ihrer Begleiterin zu? und verschwand mit ihr durch die weit aufgeriffenen Thüren nach des Königs Zimmer. . Unbefangen mit einem Kammerherrn plaudernd, erwartete die Gräfin- den Eintritt des Mächtigen; nicht so ihre schüchterne Begleiterin, die, nachdem sie Mantel und Hut abgelegt hatte, noch liebli cher anzuschauen war als zuvor. Den schlanken Leib umschloß eine himmelblaue, seidene Robe, die kaum die ängstlich wogende Fülle der Brust zu fesseln vermochte, während der kleine Luß in dem weißen Atlasschuh leise auf dem blanken Ge täfel des Fußbodens zitterte Eine schnelle Bläffe verjagte für einen Augenblick die glühende. Rothe auf dem Antlitz der Jungfrau, als rasch eine Sei tenthür sich aufthäi und der König vor den Frauen stand: Tief und anmuthig war die Verbeugung, mit welcher das Mädchen den Monarchen begrüßte/ der seinerseits nicht umhin, konnte, demselben seine ganze, Wohlgefallen verratende Aufmerksamkeit zu schenken. . > „Sire," — begann fetzt lächelnd die Gräfin — „Ew. Majestät bat mirgnädigst erlaubt, Ih nen meinen verwaisten Schützling vorstellen zu dürfen, der wiederum gekommen: ist, für feinen Schützling bei Ew. Majestät das Wort zu führen." — „Verloren der Richter, bestochen fern Urtheil," — bemerkte hier galant der Monarch— „wenn ein solcher Advokat, wie Sie-.mein Fräulein, die Sache des CulpateN'zu vertheidigen kommt." — Mit bebend« Stimme entgegnete die Angeredete: „Ach Sire! es ist nur die heilige Wicht der Dankbarkeit, di« Mir den Muth giebt, mein Fle hen für den Unglücklichen -zu Ew: Majestät Fü» ßen zu legen." Die nicht zu verkennende Beweg ung, welche: die:Eittrnde hier- machte, ließ erra- then, daß sie das, was sie soeben gesprochen/ auch auszuführen gedenke. Hastig verhinderte sie der Monarch an rhrem Vorhaben. --Nicht das, mein Fräulein ! ich liebe das-nicht! " — sprach er ernst, r,Eigentlich" ---- das ««nehmende Lächeln kehrte auf sein schönes Gesicht zurück -- „ziemt das -Knieen uns Ritter« und nicht- den Schönen. Daß Sie mir jedoch diese ttwas unbequeme Stek lun^ erlaffeyr werden, bürgt «mir dir SeelengütH die aus diesem remen Auge sprW « Die Gräff«, rd« sich während deffest nach ewem anderen Thäle des- Zimmers zurückgezogen hatte und sich daselbst -mit Mn ZienstthMndrnKammer» Herrn unterhielt, schickte nur zuweilen ihre for schenden Blicke nach der Gruppe und suchte durch Kopfnicken dem Fräulein Muth eiszuflößen. - - „So-wage ich denn"< — brgann wieder das Mädchen.-^- „Ew. Majestät die Ursachen mftzm theilea,.: die mich zu gegenwärMem Schritte be- wogen haben. — Mein Vater, der preußische Dbersteuerrath von Pleß, war durch mancherlei 'Unfälle, deren Ursprung zu untersuchm dETdch- ter nicht geziemt, in eine so verzweifelte Lag< ge- rathen, daß er sich nur durch die Alchymie retten zu können glaubte. - Er bediente sich daju dessel ben Mannes, welchem Ew: Majestät in gleicher Absicht Ihr Vertrauen geschenkt hat.- -Das'Mißi trauen- das ich in das Unternehmen,setzte, äußette sich durch- eine lebhafte Abneigung gegen Böttcher, in welchem ich- stur einen gewöhnlichem Betrüger zu erblicken glaubte. Ich hatte mich jedoch geirrt- Er bewies seineniEdelmuth durch ein freimüthi- ges Bekenntniß alles dessen, was Hn M de« Ruf eines Adepten gebracht, durch eine-drin^nde Ab mahnung von dem wahrscheinlich nie geüntzeuden Unternehmen und endlich durch- die- Angabe eines Heilmittels,'welches mich von einem fürchterlichen Uebel,- das mein ganzes Leben im Keime zu er» sticken drohte, erlösen könnte. Mein Vater gm übte" der Wahrheit nicht — er ging unter; ich aber- genas und glaube nur einen kleinen-T-heil meiner - lebenslänglichen Verpflichtung gegen meinem Ret ter zu.erfüllen- wenn ich für. ihn Ew. Majestät anflehe Gnade für Recht ergehen zu kaffen. - Ich kann Böttchern weder sirr- eine« vorsetzlichen Be- trüger noch für den Undankbaren halt?«-.-der W flissentlich sein Geheimuiß dem grvßmüthigsten aller Beherrscher vttschweigen-fönnk:"' ^ ' Sinnenden Blickes hatte, der König die lange Rede angehört, jetzt vntWAntte er ernst, aber mild: „Sehr gern, meinWLulein- würdest» JhreBitte erfüllen; allein die Sache, ist ckuchbsr:, Ich erscheine sonst > in den.AagenE Europa als die Dupe eines Menschen , der ungestraft- mich hmtergehen durfte. Er hat mich um «ine Audienz bitten las sen, mir «Ne Entdeckung zu machen. Ist diese nur- einigermaßen^so? beschaffen, daß etwas Ver dienstliches daraus chervorgeht, so soll es milk um JKetwille« lieb fein, ihn ftrsspwUtn zttrtLnye«?> — „Er harrt kM BorzimmeriEw. Majestät Be fehl !" —bemerkte furchtfa m das KMein, Und eine Thrane zittette .iu dem-KeuttoÄge.-! .?