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wiesen, daß die Thematik der Einleitung zum ersten Satz über dessen Grenzen hinauswirkt und damit den Sinfoniezyklus durch „Sub stanzverwandtschaft" zusammenschließt. Insbe sondere das Hauptthema des Finales zehrt von dem musikalischen Material des Adagios und von der Durchführung des Anfangssatzes, wobei der „Formgedanke des Finales", nach Dahlhaus, darin besteht, „daß die chrono logisch fortschreitende Geschichte des The mas" einen Rückgriff „auf immer ältere Schich ten" des Themas darstellt und seine Vergan genheit schrittweise zutagefördert. Das zykli sche Moment der Sinfonie zeigt sich selbst darin, daß die Gestaltung der Reprise sich in den Ecksätzen gleicht: In beiden Fällen trennt Mahler am Beginn der Reprise das Zielthema (in der Haupttonart D-Dur) vom Hauptthema. Ein bemerkenswerter, äußerst modern wirken der Einfall. Mahler schrieb einmal, daß auch die Beethovenschen Sinfonien „ihr inneres Programm" besitzen. Das „innere Programm" der 1. Sinfonie von Mahler kann nicht in Jean Paulschen Begriffen und Ausdrücken wieder gegeben werden, obwohl fast alle oben ge nannten Titel, sogar „Blumine", bei Jean Paul Vorkommen. Aber dessen Seelenlandschaft mit ihrem Nebeneinander von Humoristischem und Gefühlvollem, von Ironie und „bitterster Verzweiflung an den selbstgesteckten Idealen" (Jost Hermand) ist genau die der 1. Sinfonie. Dem Werk ging die unglückliche Liebesbeziehung Mahlers zu der Sängerin Johanne Richter voraus. Wenn der Komponist behauptet, daß „das äußere Erlebnis" dieser Liebesaffäre „zum Anlaß und nicht zum Inhalt des Werkes" wurde, so ist ganz klar, daß die Erschütterung in das „innere Programm" der Sinfonie einging. Die Spaltung des Jean Paulschen Ichs in die „Titan"-Figuren Albano, Schoppe und Roquairol wiederholt sich bei dem Jean-Paul-Verehrer Mahler. Schriftliche Kartenbestellungen und Anrechtsbewerbungen: Dresdner Philharmonie, PSF 368, 0-801 2 Dresden Telefon-Kartenservice (rund um die Uhr): 051/4866 306 Vorverkaufsstellen: • Servicestand der Dresdner Philharmonie im Kulturpalast, Schloßstraße, Montag bis Freitag, 10-12 und 13-1 8 Uhr • Schinkelwache, obere Etage, Theaterplatz, Tel. 4842402/403 • Dresden-Information, Prager Straße 45, Tel. 4955025 • Moden-Helfer, Rudolf-Renner-Straße 45, Tel. 436884 • Fa. Ziegenbalk, Schillerplatz 14, Tel. 38673 • Fa. Jörg Hutloff, Pirnaer Landstraße 204, Tel. 2236403 • Minerva-Kulturreisen-GmbH, Helmholtzstraße 3 b, Tel. 4728899 Sprechzeit der Dienstag 10-1 2 und 13-17 Uhr Anrechtsabteilung: Kulturpalast, Zimmer 572 (Eingang Bühnenpförtner), Tel. 4866 286 Ton- und ßildaufnahmen während des Konzertes sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. Programmblätter der Dresdner Philharmonie - Spielzeit 1991/92 Chefdirigent: GMD Jörg-Peter Weigle - Intendant: Dr. Olivier von Winterstein Redaktion: Prof. Dr. habil. Dieter Härtwig Texfnachweise: Wulf Konoid (Lexikon Orchestermusik Romantik, Mainz 1989) - Mendelssohn; Jürgen Mainka (Plattentasche der ETERNA- Produktion.729 203, Berlin 1988) - Martin; Eberhardt Klemm (Programmhefte des Rundfunksinfonieorchesters Leipzig, Spielzeit 1980/81) - AAahler. Anzeigenbearbeitung: oberüber & Partner GmbH Satz: oberüber & Partner GmbH Druck: Offsetdruck coswig GmbH Preis: 1,00 DM