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— 352 - Vermischtes. Aus dem Kchleswigschen, 2S. Juli. Wir Sachsen kehren nun in chaS Vaterland zurück. Geduld nur, Ihr Lieben in der Heimath, wir sehen Euch nun recht bald wieder! Unsre Marschordre ist bereits eingetroffen! Die Dislocation unsrer Brigade erstreckt sich dermalen von Bro- aker bis RinkeniS. Das vor der Hand an uns gelangte Marschtableau besagt: am 3. August Aufbruch biSQuars, am 4. August bis Flensburg, am 5. und 6. August bis Smedeby, am 7. August bis Schleswig, gm 8. August bis Rendsburg, am st. und 10. August biß Hohenrochstedt, am 1k. August'bis Itzehoe, am 12. August bis Elmshorn, am 13. und 14. August bis Uetersen, am 15. August bis Altona. Die Eisenbahn wird sonach von Rendsburg aus nicht benutzt^ jedenfalls abkr dann von Altona. Posen. -Die Cholera .wüthet leider kn einigen Orten der Provinz in so furchtbarem Grade, daß kie den Schreck nissen der Pest in Nichts nachsteht. In einem Orte von nur 1500 Bewohnern sind in letzter Woche täglich gegen 30 gestorben. Ein Gutsbesitzer hat binnen wenigen Tagen seine ganze Familie nebst den nächsten Hausgenossen, 13 Personen, verloren. General Bem. Bem soll schon seit vielen Jahre» Todesahnungen haben. Seit mehr als 20 Jahren giebt er das Jahr 1850 als sein Lo- desziel an. Während seines Aufenthaltes in Pa ris speiste er einst bei dem norvamerikanischen Ge sandten. Das Gespräch kam auf Ahnungen. Der Gesandte.lachte darüber. Bem aber erklärte ganz ernsthaft, daß er daran glaube. In seinem zwan zigsten Jahre habe er dreimal sein Grab mit ei nem Grabsteine, welcher seinen Namen und die Jahrzahl 1850 enthielt, gesehen. In Siebenbür gen erhielt Bem mehrere gefährliche Wunden. Der Arzt äußerte sein Bedenken. Dem erwiderte ganz ruhig : er habe noch ein Jahr'M leben. Auf die Wahrheit dieser Ahnung vertrauend, gehl Bem in den Schlachten unter dem heftigsten Kugelregen furchtlos auf und ab und versichert, seine Kugel, die ihn tödtlich treffen würde, werde erst im Jahre 1850 kommen. Wenn man bei Kalisch die russische Grenze auf- und abgeht, bemerkt man unter den daselbst ste henden russischen Truppen unter anderen auch mit gesegnetem Appetite: Tscherkessen, Baschkiren, Tschermiffen, Zschuwaschen, Wogulen, Wotjäken, Permjäken, Surjänen, Mordwinen, Ostjäken, die Teptäri, Kalmücken, Buräten, Leleuten, Jaku ten, Korjäken, Kurilen, Ateuten, Avinzen, Ko- towzer, Tschuktschen und die Assanen. Na, Gott sei unsern Sauerkrauttöpfchen (Kapusda und Ba- ranina) guädig, wenn diese unterschiedlichen asia tischen Appetite ihrer Natur freien Lauf lassen ! Am 22. Juli Mittags I2H Uhr hat sich die Festung Rastatt auf Gnade und Ungnade erge ben, und ist Nachmitags 5 Uhr von den preußi schen Truppen besetzt worden. Die Besatzung ist kriegsgefangen in den Kasematten untergebracht. Frankenberger Kirchennachrichten. Am 8. Sonntage nach Trinikatis predigt Vormittags Hr. Lic. Diak. Bruder. Die Kirchenmusik ist von Sachs. Nachmittags predigt Herr Cand. m. v Al. .Polster. Freitags, den 3. August, früh 8 Uhr,.ist Wochenkommu nion, wobei Herr Lic. Diak. Bruder die Bcichtrede hält. Geborene: Karl August Schöne's, B. u. Korbmackermstrs. h., S. — Der Johanne Juliane Uhlig h-, unehel. T. — Karl Eduard Engelmanns, Gutbes. in Mühlbach, T. — K. G. Teichmanns, Bleichers h., todtgeb^ T. — Karl Heinrich Gerlachs, Kattundr. h., todtgeb. T. — Christian Heinv. LieboldtS, B. u. Tischlermstrs. h., todtgeb. T. — Der Amalie Auguste Ufert h., todtgeb. unehel. T. — Heinrich Helfrichts, Druckers h., S. — Karl Findeisens, Webers h-, T. - Getraute: Mstr. Heinrich Lndwig Dünnebier, B. u. Weber h., viS. mit Jgfr. Christiane Henriette Brunner aus Röblitz. Gestorbene: Frau Johanne Rosine verw. Bretschneider h., 82 I. 6 M., an Alterschwäche. — Frau Marie Rosine, Johann Christian Rudolphs, Häusl, in Mühlbach, Ehefr., 65 I. II Mon. 1 T,, an Entkräftung. — Heinrich Ferdinand Hahns, B. u. Wbrmstrs. h., T., 6 Mon., an Blattern. —— - ... Ich bin ermächtigt, auf die zum Nachlasse mei ner Schwiegermutter Johan neDorotheaHof- mann gehörigen Grundstücke, Feld, Wiese und Scheune, Gebote anzunehmen und bitte daher Kauflustige, sich deshalb an mich zu wenden. Bäckermeister Kothen. Bekanntmachung. Es hat sich nun entschieden, daß ich mit mei ner Feldwirthschaft aufhöre und verkaufe deßhalb was zu derselben gehört, als: ein Hamburger Wagen, ein mittler Leiterwagen, Kelten, eine Wagenkette, Mittelbundkette, ein- und zweispän- nige Pflüge, Haken und Erdbirnigel und derglei chen mehr. Auch lasse ich Schütten- und Bund stroh Hillig ab.. < Ludwig Lauge. Wohnungsveränderung. Bon heute an wohne ich in Herrn. Karl Bar thels Hause am Holzmarkte. Indem ich bitte, das mir zeither geschenkte Zu trauen auch ferner zu bewahren, bemerke ich noch, haß- ich von jetzt an Blonden zu größter Zuftie- -enheit waschen werde. " Frankenberg, den 21. Juli 1849. - Amalie Neuhahn, geb. Jentzsch, ? Putzmacherin.