Volltext Seite (XML)
mehr zu verbrauchen,^ — im Mai waren Dienst entlassen und nach Hause geschickt; dagegen sind in England sofort Vereine von Frauen aller Stände mit der KönigiNan der Spitze entstanden, welche sich verpflichten, französische Fabrikate, nicht mehr zu verbrauchen, 2- und England bezog de ren für 70 Millionen aus Frankreich. Lyon hat seine fremden Seidenarbeiter verjagt; diese zogen nach Savoyen, die Capital« ihnen nach, und schon blühen dort die Seidenfabriken auf. Paris, welches nur für den LuxuS und die Reichen ar beitete, hat die Fremden und die Reichen durch seine Unruhen verscheucht, der Ruin des größten Theiles seiner Kaufleute und seiner Gewerbe ist die Folge. In den ersten sieben Wochen dieses Jahres brachte der Pariser Arbeiterstand achk Mil- Zuerst wurden nun große Massen Arbeit» nach den Departements und auf das Lauh^ geschickt, Po die Gemeinden sie beschäftigen oder doch be» zahlen Mußten, und als dies gegen den immer neuen Zufluß auch nicht ausreichtt, schritt man denn im Juni zur Auflösung dex Wtrkstätt^a und brachte dadurch den furchtbarsten Aufstand zum Ausbruch, indem nur durch Ströme Bürgerblut die Ordnung und daS Gesetz nvthdürftig aufrecht erhalten werden konnten. Sehen wir uns nun weiter um, wie eS in Frankreich aussieht. In Paris hat Man die eng lischen Maschinisten bei den Eisenbahnen auS dem Deutschland zu ermatten, wenn sie sich zu dem selben Schritte Hinreißen lassen. worauf der Ingenieur Poissal erwiderte: „die Wohlthaten der Republik sind schändlicher, als die Schändlichkeiten der Monarchie." Frankreich hat also bis jetzt von seiner Repu blik nichts gehabt, als Verarmung der Wohlha benden, Elend der Gewerbe und arbeitenden Clas sen, blutigen Bürgerkrieg, Gesetze strenger als früher, Aufhören der wahren gesetzlichen Freiheit, und Militairgewalt. Ob dies blos ein Uebergang sein wird, —7 ob es wie die frühere Revolution in Krieg enden wird gegen das Ausland, der mit einem tyrannischen Kaiserthum schließt, — wer mag das vorauszusehen! Aber das steht nach al len Erscheinungen schon fest, daß im Innern des Landes dauernder Friede und Ruhe unter solchen Regierungsformen nicht wiederkehren werden, und daß der Wohlstand, das Glück und die wahre lionen Francs in die Sparkassen, Niemand feierte, — im Mai waren 87,000 Pariser Arbeiter in den Nationalwerkstättern Dazu kam, daß die Regierung ihre Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen konnte; selbst der Sparpfennig der Armen, die Sparkassen, welche dort nicht ^mterm Schutz von Privaten und Communen stehen, sondern (Obiger Aufsatz ist einige Wochen vor der Er wählung Ludwig Bonaparte'S zum Präfid«t der französischen Republik niedergeschrieben worben. D^-R^d.) Staatssache sind, zahlten nur noch die Ärmsten, Summen aus , für alle größeren wurden nur noch Freiheit aller seiner Bürger auf das Traurigste Schatzkammerscheiky :HHeben, welche 72 Procent untergraben sind. standen, da ihnen asie Garantieen der Ruckzah- , Dasselbe Schicksal haben auch Preußen und lvng entzogen wurden. Woher sollte die Regie» rung auch das Geld nehmen? Anleihen wollte Niemand hergeben; eine Steuererhöhung von 45 Prozent war ausgeschrieben, ' aber überall wurde die Zahlung verweigert. Dagegen stiegen die Aus gaben auf eine furchtbare Hohe; es fehlt uns de ren Zusammenstellung bis jetzt, aber schon 69 Tage nach ihrer Einsetzung hackte die provisorische Regierung 206 Millionen Francs zu außergewöhn- Was hätten wer von der RepubtV^Äichen Ausgaben verbraucht, und noch für Hun. re» derte vo» Millionen unbestimmte Credi'te, nament. z r lich für die Colonieen, eröffnet. Unter den erst- (Beschluß.) " Ä- genannten Dummen waren 2,260,000 Frcs. für die weitere Befestigung von Paris, 66 Mill, für die Nationaswerkstätten, 120 Mill, für das Heer, und so ist etz fortgegangen. Die jetzigen Mititair» rüstungen soHen denen unter Napoleon nichfsMch» geben. WöWeil ist also die Republik nicht^fld die Steuerlast kann dabei nur wachsen. Dabei sehen wir dlG ausführende Gewalt auf zwei Jahre in di« Hände eines Militairbefehlshabers gelegt, eine Anzahl Journale ist unterdrückt, die Clubbs werden überwacht oder geschlossen, Lausende von Veruttheilten wandern nach Algier in das EM; der unerträgliche Zustand ruft überall Anhänger der gewesenen Königs- und Kaiserhäuser wieder Wrvor. In Dünkirchen wollte bei Eröffnung der Msenbahn Niemand ausrufen: „es lebe die Re publik!" und man mußte anstimmen: „es lebe Frankreich!" In Calais erwähnte der Präfect bei gleicher Gelegenheit „der Schändlichkeiten der Monarchie und der Wohlthaten der Republik,"'