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494 gam durchschaute diese Politik und raffte sich auf. Aber auch Pie Wiener erkannten , daß, wenn Un garn unterdrückt werde, auch sie ihre Errungen schaften wieder verlieren. Darum haben sie sich am 6. Octbr. gegen diese volksverrätherische Poli tik erhoben. -——- Vermischtes. Wien, 12. Novbr. Achtundzwanzig Hinrich tungen sollen seit vorgestern stattgefunden haben; gestern Abend traf dieses Loos den Bezirkschef Preßler Edlen von Sternau, während General Bem doch noch glücklich entkommen ist und dem Fürsten Windisch-Grätz täglich seinen Gruß aus Presburg, wo er sich nebst Pulßky aufhält, ent bieten laßt. Man versichert, daß aus Olmütz Befehl eingelangt sei, die Vollstreckung von Mes- senhauser's Urtel zu suspendirey. RobertBlum hat in seinem Verhöre sein politisches Glaubens- bekenntniß ohne alles Hehl dargelegt. Gegen die Inkompetenz des über ihn eingesetzten Tribunals legt« er Verwahrung ein und theilte, auf diesen Grund gestützt, noch auf dem letzten Wege dem ihn begleitenden Offizier seine Hoffnungen mit. Wozu das Poffenspiel, fragte er, als man ihn über die Brücke führte, die diesmal auch wie jene berühmte zu Venedig zur Seufzerbrücke ward. Sie irren, Herr Blum, erwiderte der Offizier, Sie werden erschossen. Hier soll Blum einen Au genblick die Fassung verloren haben, ermannte sich aber sogleich wieder. Zur Blum'schen Katastro phe muß ich bemerken, daß Wenige das rechte Einsehen in die Sache haben, dürften, und der Leidenschaftlichkeit beimeffen werden, was das Resultat berechneter Politik gewesen. Blum's Hinrichtung war ein Staatsstreich, um das Frank furter Parlament zu desavouiren. Es ist kein Schwanken mehr, sondern ein entschiedenes Los reißen von Deutschland und ein eben so entschie denes Aussprechen für eine slawisch-österreichische Monarchie, mit Berücksichtigung der darin aufzu nehmenden Nationalitäten. Leipzig, 14. Novbr. Heute Abend hielten die hiesigen NaterlandSvereine im Odeon eine Todten- feier ihres Mitgliedes Robert Blum. Aus der gediegenen Festrede des Prof. Flathe erwähnen wir Folgendes : Die Reaktion, sprach er, hat den trü gerischen Schein der Gesetzlichkeit abgeschüttelt und -will in Wien dem Deutschthum und der Freiheit des Volkes dem Kopf zertreten; sie ist in Berlin mit drohenden Kanonen gegen ein friedliches Volt, gegen eine Nationalversammlung, die ruhig und groß auf der Bahn wahrer Gesetzlichkeit einher- schreitet, aufgetreten. In solcher Zeil geht der Weheruf durch Sachsen: Robert Blum, der beste Freund des Volks, ist nicht mehr! Weissagend sprach er einst hier an dieser Stelle: „Ich will dem deutschen Volke die Freiheit verschaffen oder sterben!" er ist gestorben, aber er ist nicht unter, gegangen, denn er hat uns in dem Vorbilde sei nes Lebens und Sterbens eine große Erbschaft hinterlassen. Arm und klein war er in seiner Ju gend, aus eigner Kraft ist er ein Riese geworden. Der Gedanke: Strebe rastlos und du wirst und mußt Etwas werden und deinem Volke nützen, ist die erste Erbschaft. Die zweite aber ist die Lehre: Opfere dich deinem Volke. Mühen, Sor gen und Gefahren übernahm Blum fürs Volk, und sein Lohn war der Haß der Aristokratie. Als er nach Wien ging, wohin der'Geist ihn rief, als er that, was er nicht lassen konnte, als Wien fiel und er vor ein Gericht gestellt wurde, was kein Gericht war, da stand er als würdiger Die ner der Freiheit und des deutschen Volkes, und keine Lüge konnte seine letzten Tage entweihen. Groß und würdig wie er gelebt, ist er gestorben, und das ist die dritte Erbschaft. Das aber, was aus dem Lode Blum's kommen, die Ernte der Blutsaat, die aus Blum's Grabe empor wachsen wird, die vierte Erbschaft, wird sein: Der Ge nius der Freiheit mit dem scharfen Schwerte! Am 10. Novbr. d. I., dem Geburtstage R. Blum's, als man das Schicksal noch nicht kann te,, welchem derselbe bereits Tags vorher erlegen, sang einer seiner Freunde: O, Schmach, daß Er, der uns zum Heil gekommen, An seinem Wiegenfest in Ketten liegt! O, Schmach, daß ihm die Freiheit ward genommen, Für die er oft gekämpft und oft gesiegt! Ein ernster Gruß tönt uns aus seinen Ketten, Und hoch begeistert uns sein theures Bild: Mag ihn das Schicksal stürzen oder retten, Er bleibt bei uns, bleibt unsrer Freiheit Schild, Der Freunde Stolz, der Bürger Ruhm, 7 Hoch lebe unser, Robert Blum! Der Exkönig Ludwig Philipp soll sich in einem zu London ausgefertigten nach Paris gesandten Dokumente als zahlungsunfähig erklärt haben, da sein gesammtes Eigenthum in Frankreich sich befinde. Ein schlechter Trost für seine Gläubiger; denn bekanntlich sind die Besitzungen des Königs confiscirt. -- Ueber heftiges Menschl schlug i lagerum Je t Nachba lustiger Der K rosenfar Briefen von dei In den an, in garischc haben, gegen l dem K Von d rigem s im eur Am ! Hr. Su Am Bu Augu — Kar! FriedricI Georg ? Fciedriä FriedricI 14 T., in Haw ChriKia am Äre mstrS. t Zuliane T-, 15 rich Na an Krä ß Den dem 3 eine P den be was h macht