Volltext Seite (XML)
Auswärtige Gläubiger haben zur Annahme künftiger Ladungen aMer oder in der Nähe wohnende Personen bei 5 Lhlr. — - — - Einzelstrafe als Bevollmächtigte zu bestellen. Justiz-Amt Moritzburg, den 7. Dctober >848. . - Königlich Sächsischer bestallter Justiz.Amtmann allda. Carl Ferdinand Qvevzel. Bekanntmachung. Unter einem Theile der hiesigen Hausbesitzer hat sich die Ansicht kund gethan, daß sie durch Zu rückbehaltung des Logiszettel sich wegen ihnen an Miethleuten zustehender Ansprüche halten können. DirS ist jedoch nicht der Fall, indem die hier ausgegebenenLogiszettel blos zur polizeilichen Ordnung dienen, so, daß wo diese nicht gestört erscheint, ohne daß die alten Logiszettel zurück gegeben werden, neue dergleichen hier ausgefertigt werden, und wixd dies , mit dem Bemerken hiermit bekannt gemacht, daß Hauswirthe durch Zurückbehaltung von Logiszetteln auf keine Weise an Miethleute habende Ansprüche sichern können. Frankenberg, den 16. Novbr. 1848. Der Rath der Stadt Frankenberg. Pörzler, Bürgermeister. 2) Bericht der Finanz-Deputation auf die Be antwortung des Stadtraths der gegen dieSchul- kassenrechnüng vom Jahre 1847 gezogenen Er innerungen. 3) Uebergabe der Stadthauptkassenrechnung vom Jahre >846 und der Armenkassenrechnung vom Jahre 1847 an die Finanzdeputalion. 4) Erklärung des Collegiums üoer den Localsta- tut-Entwurf. tagte Gesuch des Herrn SchanknahrungsbesitzerS 5) Gesuch des Formenschneiders Hrn. Carl Friedrich Schmidt. Barthel, um Aufnahme hier. Oeffentliche Sitzung der Stadtver ordneten Sonnabends, den 18. Novbr. >848, Nachmit tags Uhr. Roßberg, Vorst. 1) Entscheidung auf das in voriger Sitzung ver- Fortschritt, Errungenschaft, Freiheit, Einigkeit. Was ist der Fortschritt unsrer Zeit? Jst's Freiheit von Gebrechen? Verbrüderung in Freud' und Leid? Wer wagt er auszusprechrn!? Bei Neuheit und Verbesserung, Bei allem Anderswerden , Bleibt,teiher die Beseligung ' Doch nuv ein Traum der Erden; Drum merke Jeder sich den Spruch: Die Zeit bringt Alterndes zum Bruch Und bringet Neue« — Nehmt es mit! Seid Eures Glückes Schmidt! Was nennen wir Errungenschaft?: Die Freiheit, frei zu sprechen; In Schrift und Wort und Waffenkraft Das alte Joch zu brechen; Ein freies Glauben, freie Lehr', Frei Denken und frei Meinen; Kein Unterschied der Stände mehr; Ein waffenlos Vereinen; Ein ein'ges, Jedem gilt'geS Recht Für Fürsten, Bürger, Herr und Knecht. — Bewahrt Euch die Errungenschaft Mrt neuer deutscher Kraft! Worin bestebt die Freiheit? — Wer Kann dieses Rärhscl deuten? — In dem Beruf' der Bürgcrwehr? In unqlücksschwangern Zeiten? In Ungebundenheit? Im Wahn Gehorsam zu versagen? In Wollust, jeden Ehrenmann Zu schmähen, anzuklagcn? Im Fluch der Pöbel-Tyrannei? In schilderhcbeyder Parthei? — Nein, nein! Ein edles deutsches Blut Kennt nicht solch Freiheitsgut. Die Freiheit, die vom Himmel stammt, Ist Freiheit edler Geister. Sie, die zur Tugend uns entflammt, Sie bleibt der Zeiten Meister. Sie gleichet nicht dem Modekleid', Das wir nach Willkübr ändern, Erregt nickt Eigensucht und Streit, Beglückt in allen Ländern. Doch «ehe dem, der sie verlacht! Zum Sklaven hat er sich gemacht! Der ächten Freiheit Unterpfand Sind Tugend und Verstand. Sind wir so frei, dann werben w>.k Auch Einigkeit erringen.