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„Ob Du Dich nennst Calvin ist — Katholik — ob Lutheraner, - Sei Du nur ein wahrer. Christ! - Sie geloben bas im Hetzen, Treten in den Dom hinein, Laben sich an frischer Quelle, An der Wahrheit Hellem Sehern, „Haben alle einen 'Meister, Glauben all' an einen Gott, Hoffen all' ein ew'ges Leben Droben über Grab und Tod!" Also lautet ihr Bekenntniß -7 Ader auS des Himmels Höh'n Tönt des Meisters ernste Mahnung „Sollt in Einigkeit bestehn! Glaubt ihr all' an e in e n Bater, Hofft ihr all' Unsterblichkeit, Nun so leid auch in. der Li ob e, r Eines Sinnes jeder Seit!" — Weg darum, was Haß uüd Fehde, Glaubenezwang, Bedrückung yri-t; Laßt uns nicht um Worte streiten, Denn lebendig macht der Geist! Heut' am großen Lutherfeste Schwört: „Wir wollen einig sein, -Reformiren uns re Herzen — " . Und uns so dem Meister weih'n!" ihrer Embilduntzen verlustig gkttgenr gegen den commandirenden Generäl gerichteten Schmähartikel« der „Altenburger Aust erschiess heute in aller Frühe folgender Anschlag : „ her Redacteur der „Altenburger Zustände" sich r erlaubt, dergleichen Aufsätze, wie in den letzten ! über die Person unfers geliebten Commandanten, des neralmajorS Grafen v. Holtzendorf, aufzunchmen. oder selbst zu fertigen, so werden wir gegen dessen dummget- stige Waffen andere gebrauchen. Sammtliche Soldaten der ky und Um Altenburg stehenden sächsischen Lruppenabthei- lungem „Du sollst nicht bösen Leumund reden wider deinen Nächsten!" auch ein Gebot, welches in de« berühmten altenbürgrr republikanischen BolkSkatechismuS entweder ganz vergessen oder aber mit einer geeigneten besandtkn Verdeutschung ausgenommen wurde. Nicht mitTJobel, wie Sie, elender und vielleicht aus guten Gründen anp-> nymer Pasquillant, vermeinen , nein! sondern mit Entrü stung und wahrer Trauer lasen wir in dem Blatte „Al tenburger Zustände'! Nr. 34 das schändliche MachwerD Ihrer y^rstandeslosen Bekehrungssucht. Sie gerade wären der Letzte, der uns wankend zu machen verstände , Sie.ge wiß der Allerunwürdkgste, dem wir glauben könnten, nach dem Sie uns in dem obenerwähnten Blatte Ihre, alles menschliche Sesühl verlaugnende schwarze Seele zeigten. Die Betehrüng und Achtung , die wir unserm hochgeehrten Herrn General sowie allen übrigenDsfiziers unseres Corps zollen, werden Sie, Elender, nicht, untergraben. Nur fe ster gewurzelt hat bei uns der Enkschlußr treu unserm Kö nige! treu dem Baterlanbe! treu der Pflicht zu bluben,, wie alle biedern Sachsen. Wir schetben von Altenburgs Für dir vielen braven Leute mit einem freundlich»« Lebc- Nachrichten vom 28. Octbr. Nachmittags melden auS: ...1: Vier Vorstädte Wiens, nämsich Lichtenthal, Land straße , ZLgrrzeil und Erdberg, brennen; am 28. Octbr. wükhete das Kanonenfeuer von beiden Seiten den ganzen setztcr Geist beseelen muß, wenn kleine würdig»Fällung im Staate behaupten will, nimmermehr nachgKhen wer de». ' Red. wohl! Für Sie ehrlosen Schurken mit der freundlichen Warnung: ..Hüten.Sie sich--von sächsischen Fäusten! Di- Unteroffiziere und Mannschaften des königl. sächsischen mo bilen 1. LinieninfanterieregimeNtS Prinz Albert." Es wurde von unsern Republikanern vergebens der Ber-' such zum Abrcißen dieses Anschlags gemacht. Die sächsi schen Soldaten übtey sofyxtLvlkSjustiz, sobald sie Jemand überraschen konnten, der gegen ihr gutes Recht, die freist Presse gleichfalls in Anspruch nehmen zu dürfen, sich G«-" waltthätigkeiten erlaubte*). Als Ersatz für die sächsischen Truppen sind 3 Bataillone Hunovcraner mit einer BattS" rie Zwölfpfünder hier eingerückt. —0 Douai befindet. sich noch imnzep 'n Hj,^ Auch gegen den Ahp«tÄ Dö- litzsch und den Literaten Pelz ist eine Untersuchung ein- geleitet. i , Weimar, 23. Octbr. Seit vorgestern hat uns der größte Theil der ReichStruppen verlassen Und in den jenseits des JlteSbrrgeS von der Finne begränzten Landes- theilen Quartiere bezogen. Sie waren fast 14.Tage. in. Weimar,'und wir haben hinlängliche Zeit gehabt, uns ein Urtheil über sie zu bilden. Die allgemeine Stimme, der wir hiermit Worte geben, ist: daß selten ein Trup- pencorps sich so die allgemeinste Liebe und Achtung zu er werben wußte, wie dies den sächsischen Schützen unh. Gar dereitern gelang. Das artige, rücksichtsvolle, theilwcise sogar geschliffene Benehmen derselben machte sie bei ihren Quartiergebern "bald zu gern gesehenen Familienglkedern. Auf Spaziergängen begegnete man den meisten mit den Kindern des Hauses an der Hand. An alle öffentliche Orte und geschloffene Gesellschaften wurden sie von ihren Wkr- thcn regelmäßig mitgenommen, da sie jeder Ckrkel gern Wim sah. Ihr kräftiges entschiedenes Auftreten zum Schutz der Gesetze und Ordnung, ihre pflichtgetrcueN, offen ausge sprochenen Ansichten über die ihnen zugewiesene Aufgabe, Tag'; die Truppen find im Besitz des Bahnhofes der Rord- machten sie zu so achtungswerthen Gästen, daß man jetzt bahn, aber noch von keiner Vorstadt. In der ALgetz«^ «Nrn so großen Theil derselben mit wahrhaftem Bedau- - . rrn vermißt. .7 *) Wenn das mktgetheilttPläcat-wie fast sticht^ br- Alteaburg, 27. Octbr. Die lächfischen ReickStrup« zweifeln, ächt ist, so haben sich seine Urheber einesMls» pen haben heute unsere Stadt verlaffen', um weiter nach brauch» ber Preßfreiheit schuldig gemacht, wie gerecht auch , und Go- die Entrüstung sein mag, welche Veranlassung dazu-w«.- Eine Drohung mit dem Faustsecht, mit her Lynchjustiz, Thüringen, zunächst wohl nach Hildburghausen tya zu marschiren. Offiziere, sind Gemeine haben durch „ , ihr schlichtes und freundliches Wesen überall einen guten ist zur Zeit durch nichts zu rechtfertigen und dapf, zumäl Eindruck gemacht und sich bei der Mehrzahl der Bevölke- ausgegangen von einem SörpS, daß ein gauzLeutgryenge- rung ein freundliches Andenken erworben. Richt ganz so freundlich ist freilich die Stimmung unserer Republikaner, die- heute durch einen ganz eigenthümlichen Morgcngruß