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PHILHARMONISCHE NOTIZEN Mit Beginn der Spielzeit 1991/92 sind folgen de Musiker bei der Dresdner Philharmonie neu ins Engagament aufgenommen worden: Beate Haubold, Violine, Volker Sprenger, koordinierte Solo-Bratsche, Donatus Berge mann, Kontrabaß, Karin Hofmann, Flöte, Csaba Kelemen, Solo-Trompete, Nora Koch, Harfe; ab 1. Januar 1992 ist Olaf Krumpfer als Solo-Posaunist engagiert. Philipp Beckert ist aus der Gruppe der 1. Violinen zum stell vertretenden Konzertmeister aufgerückt. Jürgen Becker trat sein Amt als Chordirek- tordes Kinderchores der Dresdner Philharmo nie an. Dresdner Philharmonie und Kreuzchor in Bonn, Dresden und Toronto Mit dem Oratorium „Elias" für Soli, Chor, Or gel und Orchester op. 70 von Felix Mendels sohn Bartholdy nach einem vom Komponisten frei aus der Bibel zusammengestellten Text begann die Zusammenarbeit der Dresdner Philharmoniker mit dem Kreuzchor unter dem neuen, gerade in sein Amt eingeführten Kreuzkantor Gothart Stier. Die enge Partnerschaft zwischen den bei den Klangkörpern geht auf die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts zurück, als der Kreuz chor schon mit den historischen Vorläufern der Dresdner Philharmonie, der Mannsfeldt- schen Kapelle bzw. dem Gewerbehausor chester, zusammenwirkte. Seitdem ist die Zu sammenarbeit unter den Kreuzkantoren Os kar Wermann (1876-1906), Otto Richter (1906-1930, Rudolf Mauersberger (1930— 1971), der zu den Ehrenmitgliedern der Dresdner Philharmonie gehört, und Martin Flämig (1971-1990) ununterbrochen fortge setzt worden. Unter Martin Flämig wurde neben den all jährlichen traditionellen Aufführungen in der Kreuzkirche - u. a. Bachs Matthäuspassion und Weihnachtsoratorium, Requiemauffüh rungen -, gemeinsamen Schallplattenpro duktionen auch eine umfangreiche Gastspiel tätigkeit begonnen, u. a., nach Japan, in die Schweiz, nach Österreich. Nun fand diese Tradition unter Gothart Stier ihre Fortsetzung, denn am 5. Oktober 1991 haben Kreuzchor und Philharmonie ein ge meinsames Konzert in Toronto mit dem „Elias" gegeben, wobei es sich um den ersten deut schen Chor handelte, der in einer jüdischen Synagoge Kanadas, im Holy Blossom Temple in Toronto, auftrat. Mit der „Schöpfung" von Joseph Haydn wurde das Kanada-Gastspiel am 6. und 7. Oktober fortgeführt. Vor den Auftritten in Toronto gaben die Klangkörper Konzerte mit dem „Elias" am 26. September in der Bonnerund am 28. Septem ber in der Dresdner Kreuzkirche. Das Konzert in Bonn verwies außerdem nachdrücklich auf die Städtepartnerschaft Dresden-Hamburg, da im Streicherkörper des Orchesters neun Musiker aus dem Phil harmonischen Staatsorchester Hamburg mit wirkten. Als Solisten waren beteiligt: Ute Sel big (Sopran,- Dresden), Annette Markert (Alb- Leipzig), Niels Giesecke (Tenor; Halle) sowie Andreas Scheibner (Baß; Dresden). Unter den Gästen waren Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker, die Stadtober häupter von Hamburg und Dresden, Dr. Hen ning Voscherau und Dr. Herbert Wagner, der Sächsische Ministerpräsident, Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, sowie Mitglieder des Bundesrates. Die hervorragende künstlerische Leistung der Sänger und Musiker wurde mit begei stertem Applaus und Standing ovations be dankt. Generalmusikdirektor Jörg-Peter Weigle, Chefdirigent der Dresdner Philharmonie, diri gierte am 19. Oktober 1991 die Uraufführung der Oper „Antigone oder Die Stadt" von Ge org Katzer (Jahrgang 1935) an der Komi schen Oper Berlin. Die Regie führte Harry Kupfer.