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3Y5 zuwcisen vermögen, hierdurch geladen- am erstgedachten Lage des Vormittags )v Uhr an hiesiger Amtsstellc zu erscheinen, etmanige Gebote zu eröffnen, und gewärtig zu sein/daß Mittags 12 Ühr die Versteigerung beginnen und demjenigen,, welcher nach erfolgtem vorschriftmäßigen Ausruf das höchste Gebot behalten, auch sonst als ein annehmlicher Käufer befunden wird, Die Böttcher'schen Nachlaßgrundstücke werden zugeschlagen werden. - " - - Vorläufig bemerkt n-an, daß o§r 8. Theil der Erstehungssumme sofort Nach dem Zuschläge und .der, zu Erfüllung der Hälfte erforderliche Betrag spätestens,4 Wochen darauf zum Amtsdepositum einzm- zahlen ist; die zweite Hälfte der Kaufsumme dagegen, nach Befinden, gegen ^jährige Kündigung, auf den Grundstücken hypothekarisch stehen bleiben kann. Uebrigens sind alle Erstehungsgelder, soweit sie nicht sofort bezahlt werden, mit 4Z jährlich zu verzinsen. Die Versteigerung der Mobilien und Semoventien, welche aus dem Hier, und im Erblehngencht zu Seifersbach auShangenden Verzeichnisse ebenfalls zu ersehen sind, wird im Böttcher'schen Erbgute daselbst von Vormittags 8 Uhr an erfolgen. _ , Frankenberg, den 26. Octbr. 1846. Königliches Justizamt Frankenberg mit Sachsenburg. Gensel. Am M o r g e m (Bon Wilh. Wagncr.) Der Tag beginnt. — Von Dankgcfühl belebt Siehst du des Lichtes milde Strahlen Wieder. Ein Engel Gottes hat auch dich umschwebt; In düsUrer Nacht stieg er beschirmend nieder. Du fühlest dich gestärkt zu neuer That, Zu neuer Wand'rung auf dem Lebcnspfad; . Du bist bereit, zu wirken und zu wagen Und Freud' und Leid zu tragen. Der Tag beginnt. — Es regt sich überall, Der Lanomann spannt die Pferde an den Wagen; Weithin ertönt, des schweren Hammers Fall; , .. - Vom harten Meisel wird der Stein zerschlagen. Der Zimmermann schwingt sein gewaltig Beil;- DaH Dampfrad dreht sich in geschäft'ger Eil' Und treibt das Uhrwerk mächtiger Maschinen,. Dem Handelsherrn zu dienen. Der Nebel sinkt. — Es kehrt das welke Laub Der Gärtner in den Wegen dort zusammen; Der Richter sinnt, umwölkt vom Aktenstaub,' Ob er freisprechen müsse, ob verdammen. Sieh' hier den Lehrer, der zum Vater fleht, Jndeß die Schaar der Kinder um ihn steht, Den Jäger dort, der auf bereiften Wegen Dem Walde eilt entgegen. .' ' Es regt sich rings, und Jedem unsern Gruß, Der froh mit Gott sein Tagewerk, beginnet, Ob er die Welt durchzieht auf eil'genr Fuß, ' Ob er sein Brod in enger Zell' gewinnet! Schwer wird's den Meisten und nur Wen'gen leicht; Dfis Ziel wird selten ohne Kampf erreicht; Doch wer mit Lust sein Tagewerk begonnen, Der hat fchow halb gewonnen. Bewahre dir den kräft'gen Lebensmuts Die Freudigkeit, zu schaffen, zw gestalten, Und ob dein Werk in engen Räumen ruht, Ob du es magst in weitem Kreis entfalten, Ob du die Feder, ob den Hammer führst, Ob du die Flamm' in deiner Werkstätt' schürst, Ob dir den Lohn der schweren Arbeit zolle ' Der Steinbruch, ob die Scholle, --- Wenn, du dein Werk mit treuem Fleiß gethan, Ob klein, ob groß, so war es nicht vergebens! Sandkörner häufen sich zum Hügel an, ' . Der Tropfen auch gehört zurN Strom des Lebens. Der Bergmann, wühlend in dem tiefen Schacht, Der Forscher, der in langen Nächten wacht, Sie, die, nach Schätzen suchend, nikdersteigen, Sind sie nicht zu vergleichen? ' > Der Tag beginnt, — und herrlich ist die Welt, Wohin sich auch dein klares Auge wendet. Im Osten glüht das weite Himmelszelt; Des. Morgens Frische dir Erquickung spendet. Ein heit'res Leben regt sich überall, Auf Pergeshöhen, in des Stromes Fall, Auf breiter Heerftraß', auf dem.Wiesenpsade , . Und an dem Seegestade. , ....... ^ . . . ' > ? Der Tag beginnt. — Doch wenn, er schweres .Leto. Und harten Kampf dir brächte? — O dann schaue Empor mit glsiubiger Ergebenheit/ .- . Auf daß dein Geist dem ew'gen Gott vertraue!. . ' Er schirmt den Grashalm, an des Ba,che.s Rand, Er hält den Blitz in seiner mächt'gen Hand?'