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u ech er A r m e n v e r s o r g u n g. . Bon M. F^rdi^mnd KörneL^V4 . . «WKWWMLM" L bedrängten Gegenwart abermals nachdenke, kann ich mir manchcrlei Bedenken nicht verberge-^ M tst daS ein Gegenstand von entschiedener Wichtigkeit, selbst von größerer Wichtigkeit,^ als es auf den ersten An blick scheinen möchte. Das Heil vonHüudertcn hängl damit zusammen. Ja, es will mich bedünken, als pb.-dtz Zukunft unsrer Stadt Im Allgemeinen mir in einer^revnOicheren oder trüberen Gestalt- sich darstell te, je nassem von «nS «wllständig oder auf «nzu- Kichende Weise, nach den Grundsätzen wahrer Huma nität oder nur nothdürftig und well wir müssen, dem vorhandenen und dem drohenden Uebel entgegengetre- ten wird ,. Ich erlaube mir meine Gedanken freimüthig auS- , zusprechen, ausschließlich die Sache im Auge, ohne im Entferntesten einer Person auch nur einen leisen Vorwurf über irgend einen Zweig, der Verwaltung machen zu wollen, vielmehr allein vpn ^tiefem Mitleid mit dem Schicksal derer geleitet, die in der traurigen Lage sind, fremder Hilfe zu bedürfen, und von dem - Wunsche beseelt, zur Verbesserung ihrer Lage mirzu- wirken. UebrigenS bescheive ich mich, nichts Neues zk sagen. Man wird im Wesentlichen dasjenige wir-' derfinden, waS die vaterländische Gesetzgebüng in der Äftnenvrvnang don"t«4v enthält. ' ' Wir geben jährlich eircu Dritthalbtausend Thaler regelmäßige Beitrage zur Armenkasse, einige Zuflüsse zur Ärmenversorgung aus Legaten u. s. w. ekigefchlos- stn; was die Privatwohlthätigkeit außerdem freiwillig oder ^vielfältig darum angegangen thnt, laßt sich gar nicht berechnen. Mit all diesen Gaben aber wird ent weder durchaus niemals oder höchstens nur in sehr seltenen Fällen gründlich geholfen. Üttsre Beiträge verschwinden wie ein Stein, den man in die Meeres tiefe wirft, während sie doch ein Grundstein werden könnten, auf welchem ein Gebäude neuen Glücks für Hunderte von unglücklichen Menschen sich erhebt. Wiese nicht abzuleugnende Thatsache erweckt solgenve Be trachtungen. . - , 'Maw darf sich Niiht damit begnügen, nur immer zu Wben, ja, oft ist das bloße Geben selbst ver- dermlH; m vrrrlifch maß buf die Armen eingcwirkt werden. Sie müssen zur Selbstthätigkek gewöhnt, sie müssen ihrer Apathie, ihrem Stumpfsinne entrissen, sie müssen wieder zu Lem Ehrgefühle ^daS sich nicht auf andere, sondern auf sich stW^»rrlM, emporgehoben, sie nn'sssen mit dvr Ahnung, Hass es wft ihnen wieder besser werden könne, und mit der Sehnsucht, daß eS mit ihnen wieder besser werden möge, und mit. dem Wunsche,, ags. allen Kräften, selbst oazu^beüutraA erfüllt chcchen^ H müssen, Mt neuen« MWhe unö Mit ntnM" OonverEänem in W Zukunft blicken lernen. .Wird sich dieß bewerkstellige^ Mau fasse die, die bereits notorisch arm sind, so dann deren Kinder, und endlich diejenigen in^s' Auge, die auf den« Punkte stehen, notorisch arm zu werden. Als oberstes Princtp gelte die Regel:- Ster« Arbeitsfähiger «ekds «Uders Gä» Lurch Arbeit ««terstützt, jeder «rbtzMStz »»»fähige Ar«r« «ber nothdürftiq, sondern vollftäudiA, foHbel als möglich mit Rat«r«fiea, als möglich mit Geld ««terftützt; die Zugend halte man pom Nestel« zurück und beschäftige sie nützlich; die am Rande des Abgrunds Stehen den rotte man, ehe sle vollends Hinab» stürzen " Um dieß Alles zu erreichen, mögen zunächst edle, menschenfreundliche und mit den Verhältnissen vertraute Männer zn einem Vereine zufaunnentrrten, der di Leitung der ganzen hochwichtigen Angelegenheit iv seine Hand nimmt; wobei vorausgesetzt wird, daß^dir hochverehrten Herren, "welche gegenwärtig die Arnren- versorgung leiten, vermöge ihr« Stellung unter dsn städtischen Behörden, wie hernidgL ihrer tZrfahtung und ihrer.genauen Sachkenntnis, Vie Seeke des Ver eins bilden, dass überhaupt die städtischen Behörden der Armenversorgung wie bisher ihre vorzügliche Soryfal^zuwenden werden. Der "Armenverein entwerfe fich vor Allem einen Plan, ein Haushaltnngsgefetz, ein System von Äe- geln, die tr bei seinem Wirken beobachten will, und an deren Spitze jener oberste maßgebende Grundsatz steht. - Es kann mir nicht bekommen, alsbald einen Grund riß dieser Regeln vorläufig aufstellen/ einen Prospekt jenes Planes verlegen zu wollen. Das erfordert noch - manche sorgsame Erwägung und ganz besonders daS Zusammenwirken einer Mehrzahl von intelligenten und wohlgesinnten Männern. Aber einige Joern »rösten hier einen Platz finden, wtlchhe mir als He^rMgfn-» werth erscheinen. - In den Plan wird die Abstellung rine- WtüüreS verwebt weihens müssen, .dtiys Htr'-AnmniMhi Geschäft <mvert«t«en kann, unter sselEr OberMfflcht die wirkliche Ärmenversorgung, d. h. die Versorgung der Arbeitkfäbigen mit Arbeit, der-Arbeitsunfähigen