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M''. 271 Nähe eines Bettes, Rauch verspürten. Nach so» W U W. umzäunten und geschmackvoll decorirten Räume ausnahm, während ein großer Theil der Men schenmenge die nächsten Umgebungen anfüllte. Aufs Neue ertönte ein Gesang, worauf unser Bürger meister Ehieme-Garmann das Wort nahm, nach einer freundlichen Begrüßung der Anwesen den einen flüchtigen Blick aus die Turnkunst und ihre Geschichte warf und mit einem dreifachen Hoch auf das deutsche Vaterland, auf die Lurnerei und den Gründer derselben, den „Vater Jahn", seinen Vortrag schloß. Der Letztere erwiederte diesen Gruß durch eine kurze, aber kräftige Ansprache an die turnende Jugend. Der folgende Sprecher,' Oeconomie-Commissar Glaß aus Borna, suchte unter einigen nicht uninteressanten historischen Be ziehungen in den Epochen „deutscher Erniedrigun gen" eine Veranlassung und Berechtigung des Lurnwesens darzustellen. Nach einem kurzen Danke des Turnlehrers Heusinger aus Dresden nahm der Archidiakonus Heubner aus Zwickau das-Wort und benutzte den bekannten Wahlspruch: „Frisch, frei, fröhlich und fromm", gleichsam als Tert, um daran zu zeigen, worin der Turner seine Unabhängigkeit bewahren solle (er solle frisch sein bei den Lasten des Lebens, froh bei den L-chmer- wirthen die Ursache der Kartoffelkrankheit folgen dermaßen an: Es habe, sagt es, im Sommer 1845 ein Rabe ein Exemplar des „sächsischen Volksblattes" zwischen Dresden und Leipzig auf ein Kartoffelfeld fallen lassen; durch die „saulen" Gedanken jenes Blattes seien die Kartoffeln an- gesteckt worden. An. der Klauenseuche dage gen sei jenes Blatt nicht schuld, indem sowohl unser Rind- als Schaafvieh von so trefflicher Be schaffenheit sei, daß es das „Volksblatt" recht gut vertragen könne. — fertiger Entfernung der Betten und aller sonstigen in der Nähe befindlichen brennbaren Gegenstände zeigte es sich, daß das Betkströh sowohl, als auch ein Theil der Bettstelle selbst, bereits glimmte. Durch die von Seiten der Bewohner voqichtiger- weise sofort herbeigerufene fremde Hülfe erstickte man jedoch ein größeres Unglück noch im Keime. Nach genauer Untersuchung hat sich denn ergeben daß ein Kind des Hausbesitzers einige Ssreich- zündhölzchen, trotz vorsichtiger Aufbewahrung, den noch erlangt und damit in der Nähe des Bettes spielend, letzteres in Brand gesteckt hat. Sei auch die Vorsicht beim Gebrauch dieser Streichzündr Hölzchen Seiten der Aeltern noch so groß, so wird doch bei der bekannten Vorliebe der Kinder zu dergleichen Dingen, ein derartiges Unglück, nament lich bei solchen Leuten, die- zufolge ihres sie näh renden Geschäfts, ihre Kinder stets zu beaufsich tigen fast nicht vermögen, sich immer als leicht möglich herausstellen. Am 1Ü. August sind in Dittersdorf bek Glas hütte zwei große reichgefüllte Scheunen und eine Gartennahrung dadurch, ein Raub der Klammen geworden, daß der Besitzer der letztem, rpelcher ' eine nicht unbeträchtliche Anzahl Fliegen und an dere Insekten im Keller hatte, die allerdings der Milch sehr nachtheilig sein mochten, diesem Uebel stande dadurch abhelfen wollte, daß er solche durch Räuchern mit Wachholder-Reißig und Stroh zu vertilgen suchte, sein Experiment war jedoch kaum begonnen, als sich das angezündete Reißig durch die Kelleröffnung Luft machte, die tiesherabhän- genden Dachschobe ergriff, worauf recht baldigst die gefüllten Nachbarscheunen in Flammen standen. zen der Erde und frei von der Gnade des Men schen), und worin er seine Abhängigkeit fühlen müsse; er solle abhängig von der Liebe Gottes, also „fromm" sein. Hiermit endete die eigentliche Festversammlung, und die Anwesenden zerstreuten sich. Nachmittags begann das Frei- und Schau turnen. Die Leistungen waren äußerst gelungen und erhielten die volle Anerkennung der Zuschauer, die sich in noch größerer Zahl als des Vormittags ringefunden hatten. Abends war Ball und Be leuchtung des Turnplatzes. Trotz der großen Men- Das Scherzblatt „Falstaff giebt deck Land- schenmenge wurde nicht di« geringste Ordnungs- - ' ' ' Widrigkeit wahrgenommen, Alles bewegte sich fröh lich und friedlich neben und durch einander. Möge der freundliche Himmel, der zum Gelingen des Festtags so viel beitrug, das jetzt wieder ausblü hende Turnwesen begleiten und dasselbe vor innern Auswüchsen eben so wie vor ängstlichen Befürch tungen bewahren, damit es nicht wieder, wie einst, im Entstehen verkrüpple! Radeburg, den 8. August. Wie bedenklich und gefährlich die Erfindung sowohl, als die Dul dung der Streichzündhölzchen ist, lehrt uns aber mals folgendes Beispiel: Es war am 5. August in der dritten Nachmittagsstunde, als dieBewoh- U n p o l l t l s ch e s Llletlel. ner eines, auf hiesiger Dresdener Gasse gelegenen Ein Reisender aus St. Petersburg hat den Hauses in einer Kammer des Erdgeschosses, m der Weg von dort bis Salzbrunn in Schlesien in der