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— 270 — 8 4. ' Bei der Laxberechnung des Brodes werden zu dem jedesmal zur Zeit in Roßwein stattfindenden Roggenpreise, I 4 -- Fabrikationskosten, Fuhrlohn, Mahlgeld und. Metze, Beutelgeld ünd Staatsabgabsn auf den Scheffel hinzugefchlagen. - . h 5. ' ' -' - - Bei der Semmclfabrikation werden von dem berechneten reinen Mehle eines Scheffels Weizen Sieben und dreißig Pfund Mehl auf die Bereitung der Semmeln gerechnet, das übrig bleibende Mehl wird zu Weißbrod oder Stöll chen zu verpacken angenommen. Zu dem jedesmal zur Zeit in Roßwein bestehenden Weizenpreise werden 2 rW 10 —» Fa ¬ brikationskosten, Fuhrlohn, Mahl- und Beutelgeld, Metze, Staatsabgaben, Hefen und Salz auf den Scheffel in Zuschlag gebracht. . Nach diesen Unterlagen stellt sich zwar der Preis des ordinairen Hausbacknen Roggenbrodes etwas höher heraus, allein man hegt eben darum die Erwartung, daß nunmehro auch, als geringere Sorte, reines und gutes Roggenbrod werde gebacken werden. Frankenberg, am 20. August 1846. Der Rath allda. C. F Pörzler. Freiwillige Versteigerung eines Gasthofs. Künftigen 13. September dieses Jahres soll mit obrigkeitlicher Genehmigung der, den unterzeichneten Ullmann'schen Erben zugehörige, gut eingerichtete, auch einen geschmackvollen Tanzsaal enthaltende Gasthof in Dorfchemnitz bei Stollberg, welcher im Jahre 1843 ganz neu und massiv hart an der von Stollberg nach Thum, Ehrenfrieders dorf und Annabexg führenden chaussirten-, sowie an der von Zwönitz nach Chemnitz gehenden Kreuz straße erbaut und der einzige im Orte ist, mit der auf dem dasigen Erbgerichte ruhenden und von demselben zu translocirenden Realgerechtsame des Bankschlachtens und der Berechtigung zum Tanz musikhalten, nebst dazu gehörigem massiven Stallgebäude und 57 ^Ruthen Garten, öffentlich, jedoch freiwillig, unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen, mit einer Anzahlung von 1000 E- - - —- an den Meistbietenden versteigert werden. Kauflustige, welche ihre Zahlungsfähigkeit gehörig nachweisen können, werden andurch geladen, sich gedachten Tages-zur Vormittagszeit im Gasthofe zu Dorfchemnitz einzusinden, ihre Gebote zu eröff nen und gewärtig zu sein, daß Mittags 12 Uhr mit der Versteigerung werde verfahren werden. Dorfchemnitz bei Stollberg, den 13. August 1846. Die Ullmann'schen Erben. Aus dem Vaterlande. Waldenburg, den II. Augusts Bei dem für den gestrigen Tag in unserer Stadt veranstalteten Türnfeste hatten sich aus den benachbarten Städ ten — Ihr etwas entfernteres Frankenberg einge schlossen — eine große Zahl von Turnern bethek- ligt und Trotz der Tags vorher ungünstigen Wit terung ihre Lurnfahrt zu der allgenreinen Versamm lung gemacht. Es war ein erhebender Anblick, als am Montag Morgen der Markt mit Knaben und Jünglingen in einfacher Turnkleidung bedeckt war, als die Fahnen der einzelnen Lurngemeinden fröh lich m dir Luft flatterten, und als nach Anstrm- mung eines Gesanges dergreise „Vater Jahn", der der an ihn ergangenen. Einladung freundlich gefolgt war, aus seinem Absteigequartier durch eine Deputation abgeholt ward, um, geführt von dem Vorstande des Türnraths und dem Festredner, an dem nun zu beginnenden Zuge Theil zu nehmen,. Derselbe bewegte sich, von verschiedenen Musik chören begleitet, von dem Marktplatz aus durch das Schloß, wo nach einem kurzen Halt hem an wesenden Fürsten uüd scinerFamilleeiir dreima liges Hurrah gebracht ward, und von da auf ziemlich langem Weg auf den Turnplatz, der zwar sehr geräumig war, gleichwohl aber nur die. Tur ner und viele Freunde des Lurnwesens in seine