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— 287 — Minister von Nostitz-Wallchitz seine Entlassung Kei dein Könignoch vordessen Abreise nach Lyrol «ingereicht habe Er wolle sich, beißt cs,^in Vas Krtvatieden. zurückziehem -Die Verwaltung per» liert an ihm jedenfalls einemtüchtigen Geschäfts, mann. .. : ' s . o - Eine merkwürdig« Überraschung^ wurde dem vor einiger Zeit durch. Dresden, reisenden Herrn Prof. Böttger aus Erlangen dem ältesten Sohne deS vormaligen berühmten HofratHS Bütt- g er in Dresden — daselbst zu Theil.. Auf die Frage des ihn vom Bahnhose nach der Stadt fah renden Kutschers^ ,-In »welchem Gasthause er ab steigen wolle?—" antwortet B.: „Er habe sonst gewöhnlich in der goldenen Krone auf: der inneren Pirnaischen Gasse gewohnt, er wolle wieder dahin fahren." Als ihm der Kutscher entgegnet:'„Aus der vormaligen goldenen Krone fei. jetzt ein eng lischer Hof geworden," so erwidert B: „Mit den Engländern sympathisire er nichts besonders, der Kutscher Möge ibn daher in ein anderes Ho tel fahren, in welches er wolle." Unser Reisen der, der seit vielen Jahren nicht in Dresden ge wesen ist, verwundert sich , als ,er bemerkt, daß ihn der Kutscher hinter die Frauenkirche fährt, und uoch mehr, als? derselbe vor dem ehemaligen gräfl. Cosel'schen Palais anhält und ihn veranlaßt hier ausznsteigen,— da Vieß die vieljährige Woh nung seines seligen Vaters gewesen war, in wel cher derselbe auch gestorben ist.Das Entgegen kommen der Kellner überzeugt ihn, daß aus die sem Palais ijetzt ein Hotel-geworden sei, vrw ak er erfährt- haß hieß „das. russische Hotels heiße, iß er zwar über die Voraussetzung des Kutschers, daß derselbe ihm mehr Sympathie für die Russen als für die Engländer zutraue — ver-. wundert, freut sich aber doch, daß ihn Liefe, seit, same Voraussetzung?:in. sein ehemaliges Wohnhaus gebracht habe, und läßt sich ein Zimmer anweisen. Die freudige Ueberrafchung des Herrn Professors erreicht aber ihren höchsten Grad, als ihn her Kellner gerade in das ehemalige Studirzimmer seines seligen Vaters führt.und ihm dieses zu sei- ner Wohnung ayweist.- In Pirna und dessen Umgegend werden-schön jetzt Vorbereitungen zu dem in diesem Monatstatt findenden großen Herbstmanövre gemacht. Der- Beginn desselben ist auf den 21. September fest gesetzt, und bis auf wenige Bataillons, welche den Dienst in der Residenz versehen, wird die ganze sächsische Armee daran Theil nehmen, so daß sich die Einquartierung einerseits bis in die Nähe vonLrc-dea^jMrrerseitS aber bis-Mhe i»r die Altenberger GegeNd s erstrecken wird., Die kö niglichen.Prinzen, döL zu diesen Manövreß erwar tete regierende Herzog von Koburg, sowie die öst- reichischen, brririschen-und' großherzvglich --'hessischen Generale, welche mit der Jnspicirung dsS> BuN- descautingeuts beaustragt-.sind, werden ihr HaNpt. quartier in.Pirna "ausschlagen. Der Glanzpunkt dieses in Sachsen so seltenemMlitoirischeN Schau spiels wird in die letzten Tage Septembers ßal. len und. sich, in dem so reizenden oberhalb PkM gelegenen Elkchalo entwickeln. -- Ko -.' Auf das Gerücht-- daß revolutionäre- ^ von Gelehrten - Schulen ausgingen, sind Auf Fürstenschulo zu Weißem fauch auf der Kreujschule zü Dresden) die strengstes Nachforschungen und Untersuchungen angestellt worden. In - Meisten wurde spät Abends der Cötus zusammenberufen, alle Schüler nehst: ihren Professoren im Betsaale versammelt und dort so lauge in Gewahrsam ge halten, bis. alle Wohnzelten-.'Koffer und -Kiste» sorgfältig durchsucht waren. Einige Pfeifen und Cigarren sollen jedoch die/- mich t ig-st e n Entdeck- ungen gewesen sein,?die gemacht worden find.—' Dass man Vie? Gefahren für di« Ruhe Deutsch lands doch stets am unrechten Drte sucht! > Leipzig, den 31. August.. Ich komme so «dm von der Brandstelle, von welcher sich noch immed dicker schwarzem Rauch über hie Stadt wälzt. Eine Mederlage, von Del- Colöphonium u.dergl. brennt noch fortwährend und man darf die Ge fahr durchaus noch nicht für ganz beseitigt halten. 12 Spritzen nebst Len Wafferzubringern sind noch in völliger Thätigkekt, Hayn- und Catharinen», - sitaße durch Communalgarde abgesperrt. Die Mas siven Vorderfronten der' abgebrannten Gebäude (Adler, Hütet de Pologne, derStern) sowie der benachbarten 2, blos partial beschädigten- Häuser stehen unversehrt- so daß. man.von außen nur die Dächer vermißt. Desto interessanter ist der Blick von dem L stockigen Hintergebäude der Leinwand, Halle (im Brühl) herab^. Ern 'Ruinenmeer von der Grüßendes Marktplatzesiiegt vorw Rings von hohen Häusern eingcfchlossen, sieht man, wie vom Ufer herab, in dies Meer voll hoher ausge brannter Mauern mit unzähligen Fenstern, so dichte in einander;geschachtelt, daß man nicht bis auf den Grund sehen: kann. Und aus den weiten Rätt» mm des: ehemaligen glänzenden Ballsaals wälzt sich wieaus einerungeheuem Riesenesseber schwärze Dampf, denn unten siedet ?S wie iuhinsmHöl- lmpfuhl,. da darunter Vie Oelniederlagen «. s. w.