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u nie r ha l t e n d es. Wp Dillard, wie es «ur einmal gefunden wird. . (Besch l « In dem Augenglick, wo die sämmtlichettSchmau- ser und Schmeckerinnen sich erhoben hattm, um auf das Wohl des glücklichen Brautpaares anzu- stoßen, erbebte über und unter ihnen der Schiff- raum von einem dumpfen donnerähnlichen Rol len, das in einem entsetzlichen Zusammenstöße endete. Mit Ausnahme des Capitains und sei ner anwesenden Osficiere entfiel allen Gästen das Glas und der Muth dazu. Leichenblaß und zit ternd - hefteten sich Aller Augen auf den Capitain, welcher lächelnd sagte: „das war noch lange keine volle Lage! Nicht /o, meine Herren Kameraden? Uebelangebrachter Eifer der Matrosen und nichts weiter! Nehmen Sie wieder Platz und spülen Hie den kleinen Schreck im Weine hinunter." Aber die Weinflaschen tanzten vor der Gäste Augen von der Tafel hinunter. Und ihnen nach rutschten, klirrten, krachten die vollen Schüsseln dÄ Austern, Hummern, Beefsteaks, Hammel- ünd anderen Braten, sammt den übrigen Lecke reien, die in Masse, wie von unsichtbaren Hän den geschoben, von der schief sich neigenden Ta fel verschwanden. Während die eine Halbscheit der Versammlung höher und höher stieg, versank in gleichem Maße die andere in die Tlefe. . Dieser befremdlichen, unwiderstehlichen Neigung deS Schiffes folgte bald ein Wehen, Brausen und Wifen, wie das eines gewaltigen Windes, der zum Sturme anschwillt, das dle Kajütenthüren aufriß und wieder zuwarf, das ganze Zimmer mit einem niederbeugenden Luftstrome erfüllte, Vie Fenster sammt ihren Kreuzen hinausdrückte und einen salzigen Wafferstrom auf seiner Ferse ttyg, in welchem mit Ausnahme eines Einzigen, der durch ein Fenster im Schiffsspiegel entsprang und -durch Schwimmen sich rettete, um , wie einst dw Hiobsboten, das sich zugetragene Ende der Frühßücksgesellschaft beschreiben zu können, alles Lebe» aufhörte. Ja , es war ein Ende um Klei nst, wie der Untergang der Aegypter im rothen Meere im Großen! , Mir wenden uns nach dem Oberdecke desSchif- feS zurück, die Ursache dtr schrecklichen Catastrophe zu ergründen. So wie Willy die Raae des gro- Segels am Hauptmaste erreicht hatte, war rr bemüht.gewesen, mit seinem Messer die Leinen zu zerschneidend, welche das eingerMe Segel um- schlangen. > Als die große Leinwandmaffe herniederwallte, blies die sich erhebende Seebrise ihren Hauch hin ein und, gehorsam der empfangenen Weisung, neigte sich der Coloß, backbordseits. Diese Nei gung war zwar nur wenig bemerkbar, doch im mer hinreichend, die nicht festgetauten Kanonen zum Ueberrollen zu bewegen, was sie, wie schon gesagt, unter einem, im ganzen Schiffe vernom menen, dumpfen Donner bewerkstelligten. In dem der Royal George sich nun auf die so schwer belastete Backbordseite umlegte und das Wgsser in vollen Strömen durch die Backbordluken em, dringen ließ, sah man fämmtliche Steuerbordlu ken vollaedrängt mit schreienden Matrosen , welche das sinkende Schiff zu verlassen und mit dem Meere zu vertauschen strebten, jedoch in der näch sten Minute insgesammt wieder zurückfielen und im Schiffe verschwanden, daS fich nun gänzlich auf die Wackbordfeite gelegt hatte, wodurch den Matrosen das Entrinnen auS den, wie Schorn steinen aufwärts gehenden Luken verwehrt wurden Die eindringenden Wogen trieben die im Schiffe befindliche Luft unter heftigem Wehen heraus und; begleitet von dem Zetergeschrei von mehr als 1200 Menschen, verschwand der Rumpf deS Royal Ge org in dem weitgeöffnetem Meeresrachen, riß das an seiner Seite befindliche Lichterfchrff mit fich hinab, richtete sich aber während des Sinkens-, so daß eS mit seiner Kielbreite auf den Grund zu liegen kam. Wirbelnd und brausend schloffen sich hierauf die Wogen über dem stolzen Linien, schiffe, das in kner Tiefe von nur 80 Fuß un tergegangen, mit dem Obertheile seiner Masten aus dem Wasser hervorragte. In dem Tauwerke des Hauptmastes und über dem Bereiche des Meeres hing Willy und fihaute mit wirren Blicken auf die Wasserfläche hernieder, aus welcher allgemach menschliche Gestalten auf tauchten, wieder verschwanden, abermals emPvr- kamen, um Hilfe riesen, schwammen; mit den Wogen kämpften und größtentheils rettungslos versanken. Wer hätte wohl jetzt mit Willy tauschen mö gen, der, obgleich ein roher Matrose, doch kein ganz verhärtetes Herz in seinem Busen trug und sich als die Ursache des Todes so vieler Unschul digen betrachten mußte? Seine vorige verzwei felte Befangenheit, sowie sein Rachedurst, waren nun der ruhigeren Uebeüegung gewichen und die Quäler^ deS bösen Gewissens begannen ihn zu