Volltext Seite (XML)
Vorsitzender des Stadtverordnetencollegii, Vor- , steher der deutsch-katholischen Gemeinde, Oyr-" steher desHosi>itasvereins, Secretär der technischen Deputation! des Handwerkervereins und überdem bxi hem Haadwerkervereine, dessen Vorstand er. vor b Jahren' war) mannigfach deschWgt.) Ue- ber seine geistige Befähigung und Beredsamkeit unterlasse-ich hier Etwas zu sagen, ha man sich ohnehin denken kann , daß, wenn eine Stadt von 26,000 Einwohnern einen Lohnweber/auf den Landtag schilt, Lieser nicht zu den Alltagsmen sch en gehört. — Kölz dürfte einige Jahr jünger sein, als Rewitzer, ist der gesuchteste Advocat un serer Stadt Md bekennt sich zu denselben politi schen Grundsätzen- wie jener.'Die. Wahl ist also im entschieden liberalen Sinne ausge» fallen' uüd beweist sattsam, daß hier der demokra tische Geist nicht blos in Redensarten lebt, son dern bereits eine sichere und feste Stätte in der Gesellschaft gefunden hat. - ' Unterhaltendes. Der Hammer, oder das Gewissen. - '(Fortsetzung.) ' ' Äon NUN an schien Kurt wieder der Alte zu sein; , er farig mit, wenn die Anderen saygen, rauchte Abends sein Pfeifchen wieder auf dem- Markte, ging Sonntags in die nahegelegenen Dör fer, um einen Lanz mit dem fröhlichen Landvolke zu machen, und arbeitete ünven Wcrkeltagen ganz wie sonst. Aber das Auge war ihm noch immer scheu und verdüstert, besonders wenn er sich nicht bemerkt glaubte; die Wange fiel noch mehr ein! und wurde immer bleicher, so daß der Meister- endlich glaubte, der arme Kurt müsse plötzlich ganz und gar ungesund geworden sein und viel leicht einen innerlichen Kehler haben, der sein Le ben bedrohe, weshalb -er ihm zu mehren Malen ernstlich rieth, doch mit einem erfahrenen Arzte zu sprechen, um dem Uebel bei Zeiten vorzubeugen. Aber der gute Meister hatte schön reden, Mrtts Uebel saß tiefer, als daß ein Arzt, und wär« er auch'der geschickteste von der Welt -gewesen, eS hätte Heben können; hier konnte nur ein Seelen- arzt retten, und eben seine Seele, seine innersten Gedanken, verbarg der Unglückliche vorJedermanni Endlich schien der Zeitpunkt gekommen zu sein, wo Kurt die schauderhaften, langgenähtten-Vorsätze seiner Brust in Ausführung bringe» und sich in den Besitz eines - Schatz ersetzen könnte, - dessen Zülpich ferne ganze Seele, verderbt^ vergiftet hatte.. Meister Christoph war M einiger Zeit mit Kurt's Mitgesellen, P et»r unzufrieden, denn .dieser fing an, «in sehr unregelmäßiges Lehen zu .führen, Nachts auf Lanzgelagen und aus dem Hause zu bleiben, ja sich mehre Male gar zu be trinken, was denn natürlich dem höchst ordentli- .chen und auf gute Sitten unter seinen Leuten hal tenden Pleister sehr unangenehm war und ihn end lich,'da Perer auf seine guten'Vorstellungen noch immer nicht hören wollte, zu dem Entschlusse be» wog, diesem, die Arbeit aufzukündigen.. Es wurde Petern angedeutet, daß er am nach» ffen Sonntage" das Haus verlassen und anderswo Arbeit suchen müsse, weil man ihn auf keinen Fall länger behalten wolle., Peter, der, eben nicht ganz nüchtern war, als Christoph ihm seinen Willen künd that, sing an zu zanken und zufluchen, schlug mit der geballtenFaust mehre. .Male auf den Lisch und schwur, es solle den Meister noch ge- reüest,-ihn M'Schimpf und Schande förtgejagt zu haben, und eS könne ihm dadurch nimmermehr Wohlergehen! . .. Diese abscheuliche Scene fiel im Beisein der Meisterin , der Lehrburschen und Kurt's vor, wel cher Letztere keine Silbe sprach, sondern aufmerk sam, auf jedes Wort seines betrunkenen Mitgesel-. lest lauschte, denn schon in diesem Augenblicke war er entschlossen, sich die Unbesonnenheit ,dieses un glücklichen Menschen zur Ausführung seines Vor«! Habens zu Nutze zu machen. / Der verh.ängnißpolle Sonntag kam Heran, Pe ter, der jetzt sein,Unrecht recht guf einsehen mochte,, schnürte unter Thränen, sein Bündel und schickte sich an, ein Haus zu verlassen, in dem er so viel« gute Tage gehabt hatte. Fortsetzung folgt. . Frankenberger Kirchennachnchten. - - - Am 3. Sonntage nach Lrinitatls predigt früh' Herr Diak. Lic. Sl. Gilbert; Nachmittags Hch Putzer, Kandidat des Predigtamtes. ' . Geboren.«,: Friedrich Heinrich Wagners, Wbrmstrs. hier, S. — Karl August Schnlze's, Wbrmstrs. hier,. L. - -Karl August Wiegandts, Wbrmstrs: hier, S. — Johann Gottfried Wießners, Schtchmchr- mstrS. L. — Friedrich August Kastners, Wbr- mstrs. h., S. — Der Amalie Wilhelmine Bött- chet- h./ unehel. S- — Der Amalie Ernestine Ufert h., unehel: S. — Karl August Ldrck?S,'