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dem Hauptthema folgen sowohl Seitenthema als auch Schlußthema, ein jedes mit melodi scher Breite und rhythmischer Prägnanz. Die 6. Sinfonie weicht von den anderen auch darin ab, daß sie keinen langsamen Satz hat. An seiner Stelle steht ein lyrisches Allegretto von großem melodischem Reiz und rhythmi scher Feinheit, das eine eigentümlich wehmü tige Beschwingtheit besitzt. Es beginnt mit einer synkopierten Harmonienfolge für Flöten und Fagotte, in der eine seltsam entrückte Grundstimmung liegt, und bald danach tra gen die Violinen das eigentliche Thema des Satzes vor, das in der Fortsetzung die Grund lage für die mannigfaltigen Variationen bildet. Der lebhafte Scherzosatz hat ausgesprochenen Rondocharakter, wie auch das folgende Finale. Der trochäische Rhythmus des einleitenden Themas zieht sich durch den ganzen Satz hin durch, der im übrigen für Sibelius ganz typi sche Scherzo-Einfälle aufweist. Im Allegro molto leitet das klare und präg nante erste Thema ein Gespräch zwischen Vio linen und Holzbläsern auf der einen und den tieferen Streichinstrumenten auf der anderen Seite ein. Mit eingeworfenen, rhythmisch mar kanten Phrasen wird die von den Streichern und Hörnern energisch vorgetragene Variante der Replik der tiefen Streicher vorbereitet, die in der motivischen Ideenbearbeitung des Fol genden wesentliche Bedeutung erhält. Ein auf den ersten Blick „neues" Motiv am Schluß die ses Finalrondos erweist sich als eine Umkeh rung des zu Anfang des Satzes erscheinenden, wodurch seine organische Zusammengehörig keit mit dem Vorausgegangenen sich als ganz natürlich darstellt. Die außerordentlich schöne Vorbereitung des Schlusses, die mit dem Hin zutreten dieses Motives gekennzeichnet wird, ist, wie die letzten Takte, von sublimer Stille erfüllt, von friedvoller Entrücktheit jenseits der Unrast des Alltags. IS/1 ein ins K ab e r jeden kann nicht jeden onzert gehen, man kann A fc>end ein Bach Abend lesen. Durchgehend Ms ' B uh donnerstags bis '9 UM geöffnet, und sonnabends b«s Schweriner Straße 35, 8012 13 UM Jjl s^|bno-buchhant>lunQ Dresden S 495 60 49. PSF 405