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Sächsische Staatszeitung : 17.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192211171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19221117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19221117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-17
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 17.11.1922
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derAndustrie «u» diesen bedauerlichen Zuständen schwer« Gefahre« krochen. Sie hab«, ihre EH«nppAht, die wissenschafütchen Jnsttttite »or dem Befall gu bewah«», leider »och nicht ev- fit» «ch «Ass« sich back« —n ban In- d«flrt«Ne» h»»U«»l««de»9e schäme» 1«im» Lee jadanische ««nne», H-»h«, »er schm, Nee »Net Sohren, ,»,««ste» »er »«»tsche« Wissen, schass diele Millionen spendete, hat auch jetzt wieder, »srnehmlich filr die deutsche Chemie, M» Milli»»«» »estiftrt »d da», «ch einen Beitrag den »d Milt. M. filr »le allgemrine» Zweite dee »ratsch«« Wissen sch« ft. «den» mir d«, d«ch wa» die dentsche» Stinnesse stir die Mssenschast ihre» rande» Getan habe», »icht» bekannt ist, bann liegt da» »ssrnbar »nr an »einer Unkenntnis. (Heiterkeit link» ) Nie ans die deutschen »ratzindustrielten mid die dentsche» Banken, die im Gelde schwimme», so ist auch »icht a»s dir »e«e» «eiche», a»f die deutsche Schiebokratie z» rech»««. Sie geben lieber sür ein Theaterbillett 20 000 M. an den Billetthändler nnd stiften noch viel liebe, für de« rohen Boxkampf 200000 M. Prämie. Wie groß die Not der deutschen Wissenschaft ist, zeigt die Tatsache, daß e» in den Forschung», instituten sogar schon an Versuchstieren fehlt. Selbst Frösche und Mäuse können nicht mehr beschafft werde«. In Dahlem sind die wenigen «ach vorhandenen Tiere schon halb verhungert, weil die Futterkosten nicht mehr aufgebracht werden können. Besonder» beklagenswert ist es, daß die Röntgenforschung gerade in dem Augenblick so schwer leiden muß, in dem von ihren Untersuchungen die Heilung de» Krebse» erwartet wird. Unbedenklich werden Milliarden sür die Reichswehr ausgegeben, obwohl «icht auf ihr, sondern auf der deutschen Wissen, schäft die Kultur und die Bildung unsere- Landes beruht. ES ist gerade in diesen Tagen sehr viel von Produktionssteigerung die Rede. Wenn die Industriellen diese erreichen wollen, donn dürfen sie dafür nicht die Arbeiter allein in Anspruch nehmen, sie müssen vielmehr ihre Kapitalien zur Unterstützung der Wissenschaft heranziehen. Während die R gierung der Aus breitung de» AlkoholiSmuS tatenlos zusieht, hat sie sich noch nicht dazu aufgeschwungen, den wissenschaftlichen Instituten steuerfrei den Alkohol zu liefern, ohne den wissenschaftlich nicht gearbeitet werden kann. Um die Not der Ärzteschaft zu beseitigen, muß die He>lk«»»e ber-esellfchafUtcht werde». Arbeiterschaft und Wissenschaft geh-ren jusammcu. Lar»« wird die Arbeiterschaft a»ch alle» aufbiete», »m die Wifseufchast ,» erhalte«, versagt die bürger liche Gesellschaft, da»» wir» »ie Arbeiterschaft mit ihre» beschei»e»e» Mittel» für die Wisse», schäft eintrcten, die «acht ist »nd «acht schafft. (Lebhafter Beifall bei de» Soz.) Knillings föderalistisches Pragramm. München, 16. November. Ministerpräsident v. Kn Ming hat auf die verschiedenen Fragen de- Landtags sein Pro- gramm dahin erläutert, daß er danach strebe, die Rechte der Bundesstaaten vom Jahre 1871 wiederherzustellen. Sein Föderalismus sei aber das Gegenteil von Separatismus. Lnilling meint, die ErsüllungSpolitik des Reiche» habe uns um das Vertrauen des Auslandes gebracht, er richtete aber auch eine deutliche Warnung an die Kreise, die das Heilmittel in der Anwendung - Wissenschaft und Kunst. Zohann Gottlieb Nauman». Im Verein sür Geschichte Dresden» sprach am Miitwoch, den 15. Noven ber, der Dresdner Musikhistoriker vr. R. Engländer über den heute leider nur noch durch die Auf- sührungen seine, Messen in der katholiiche Hof kirche betannten Joh. Goiil. Naumann. 1741 in Blas Witz als Sohn eines armen HLu-ierS ge boren, als Knab« für- Echlofferhandwerk bestimmt, hotte er da» Glück, mit 16 Jahren nach Italien, damals dem Lar de der Musik, durch einen Schweden mitgenommen zu werden. Er wurde Schüler des b^ühmten Tartinl; dieser empfahl ihn dem in Venedig lebe, den Haffe. Rach ErstlingSerfolz n in Venedig empfahl Haffe den jungen Meister der sächsischen Kursürstin Maria Antonia, i n Jahre 1764 wu de N. nach Dresden berufen. Er ist seitoem bi» zu seinem Lod« (1K01) im Dienste des Dresdner Hof.» geblieben, trotz vieler glänzender An.rbie- tungen von fremden Höfen, allerdings sehr frei gr stellt und ost auf Urlaub au-würtS. Daher liegt Raumanns Hauptbedeutung nicht in seinem Schaffen für den Dresdner Hof, sondern außerhalb der Hofs häre aus dem Gebiete der bürgerlichen Kunst pflege im Dresden de« ausgehenden 18. Jahrhunderts. Der geistigen Elite Dresdens, die in Körner- Hause sich um Persönlich eiten wie Elisa von der Recke und Graf Moritz Brühl sammelte, gehörte R. bald als markanteste Per- s0nlichk.it an. In diesem Kreise, de, mit Schiller, H: der, Humboldt »nd and ren Großen in Fühlung stand, empfing N. die Anregung zur Schaffung der deutschen Nationaloper, die er aber wegen der Übermacht der italienischen Oper nicht derwirMch.n kon«!«. Mehr Erfolg na, ihm im germanischen Norden »«schieden. Von König Gustav III. «ach Stockholm »er» en, wurde er Or ganisator »er schwedische« Ra ioualoper; die von khm dafür «eben andere« Werke« geschaffen« Oper von Gewakt seh«. Minister de» Inner« Schwerer wnnbte sich gegen die »atirmalsozia- listischen Auswüchse »nd «tiseMtische Hetze, die zu schwer« Orbnungsstbrnng« sichrer, kön»e. Awe Hitlergaede fei ebenso »«eewäglich, wie eine A»er»rbe, Na »«» »M »ich« N> zwei Lager gespalten werden dürfe. Milche», 1». November. Lie „Mü»ch««er Nenestrn Nachrichten" bring« h«w »t« a«sse hem rr egende Meldmig, »aß, »ach amtlich« Feststen»»««», d«r rrchGradttaw vn»b „Oberland" feit -»« 1921 b»rch »«Abgeor». «ete» Otto Graf mit »er Ko»m»nipische» stattet i» verbi»»««» gestände» habe. Hanptmaa» Almer habe ih» wiederholt »»ter falsch« Nam« z» Gitzn»,« » S Bundes mitgenommen. Angeb. lich soll Graf anch geldlich« Unterstützungen er« halt« habe«. Ler i» Haft befindliche Vberkand-Kührer Römer wir» befchnl»tgt, gege» Ehrhardt ein« Mord versuch «ntenwmme» z« habe». Pfarrer Traub, der Chefredakteur der „München-AugSburger Abendzeitung" hat seine Behauptungen, daß, anläßlich eine» Empfange» beim Reichspräsidenten, die englische und fran zösische Nationalhymne gespielt worden sei, mit dem Ausdruck de- Bedauem- zurückgenommen. Der Reich-Präsident hatte bekanntlich gegen den d«tschnationalen Verleumder Strafantrag gestellt, und der Staat:gerichtshof hatte da- Verfahren gegen Pfarrer Traub ein geleitet. Dänemarks Liekeswerk. Hochherzige Hilfe für re«tfchla«N i« Not. Kopenhagen, 1S. November. Da» dänische Gesanttkomite« für Hilfeleistung i» »« vom Kriege heimges»cht« Lü»de« »er- IffeMicht i» der hiesige» Greff« ei»« Aufruf a» da» »ii»ifche Volk z»r Ep«d«ag von B i» träge» für eine Hitstaltio» zug»»st« «tleid«» de, Kinder i» »« de»1sche» Großstädte» »nd in Gachf«» »»» rh»ri«ge«. I» dem A»frnf heißt r» »»ter a«dere«: „Der Winter steht vor der Tür. Die Not in der Welt «nd besonder« in Deutschland ist unbeschreiblich. Überall droht Arbeitslosigkeit. Der kaiastrophale Fall der Mark ruft eine bisher unbekannte Preissteigerung hervor. Arbeiter, Be amte »nd Bedienstete sehen mit Grauen den Leiden entgegen, welche die Folgen von Hunger und Not sein werde«. Wie immer werden die am wenigsten Wiederstandsfähigen, die Kinder, zuerst davon betrvffn. Da» Komitee hat seine Tätigkeit bereit» ausgenommen und speist täglich 1000 Kinder in Berlin. Aber auch BreSlau, Hamburg und Städte in Sachsen,^,nd Thüringen warten mit banger Spannung aus eine Aus dehnung dieser Hilssarbeit aus sie. Versetzt un- in die Lage, den Namen Dänemarks den Ländern an die Seite zu stellen, die, in Er innerung an ihre Pflicht, sofort die Not zu lindern suchten." Ter Minister des Innern beantragte beim Finanzausschuß de» Follething die Be- wlligung von 35000 Kronen StaatSzu- schuß sür di« HilfStätigkeit de» Komitees. Ein dieser Tage ernanntes Komitee zur Samm lung von Beiträgen sür den notleidenden deutschen Mittelstand hat einen Aufrus mit einer eindringlichen Mahnung zur Hilfe erlassen. ES heißt in dem Aufrufe: „Die Hilfe Dänemark- muß, dem großen Deutschland gegenüber, gering erscheinen, aber die Gabe, die wir bieten können, kann infolge der Kaufkraft unserer Valuta viele» über den Win er Helsen. Wir beabsichtigen, durch die MittelstandShilse in allen Kulturzentren, wie „Ccra" sand in deutscher Übersetzung ungeheure Verbreitung in Deutschland, ebenso seine dänische Oper „OrpheuS", die ursprünglich als deutsche Oper geplant gewese i war. Auch am Berliner Hose erlebte N. glänzende Erfolge. Neben den zahl reichen Opern schuf er eine große Anzahl kirchen- musikalischer W rke, katholischer wie evangelischer, unter letzteren das berühmte „Vater Unser", und leistete auch in der Liedlompositon Vorzüg liche». N. ist nicht al- bloßer Epignone Haffes auzusehen, er ist vielmehr der Vorläufer Weber- in Dresden. Einen einheitlichen roman tischen Stil konnte er, ausgewachsen in der italienischen Schule, noch nicht gewinnen; darum wurde der von den Zeitgenoffen hochgefeierte, neben M zart und Beethoven gestellte Meister obald vergessen. Den Bortrag begleiteten Darbietungen von Proben der Kunst Naumann», vorgetragen von Frau Trude Sch öne-Knüpfel (am Flügel vr. Engländer). Die Arien au» den Opern „Orpheus" und „Cora" stellen in ihrem talienischen Kunststil hohe Anforderungen an di« Sängerin, bieten dafür dem Kenner um so größeren Genuß; den deutschen Liedern wäre zu wünschen, daß man ihnen im Konirr saal begegnen könnte, ihre Lyrik ist noch durchaus ze tg mäß, sie haben keineSweg bloß historischen Wert. vr. R. R. Konzert. (Ilse, O»kar Halfter und Walter Reichelt.) Die Konzertveranstafter, die sich gestern im KünstlerhanSsaale zusammen- gefunden hatten, sind samt und sonder» Träger hier dekanntcr Ramen. Ilse und OSkar Halfter erwarben sich Verdienste um die Pflege de» Spiel» für zwei Klaviere, und schnitten auch diesmal recht günstig ad. Eie sind musikalisch «nd technisch gut eingespielt und also in der Lage, recht Ab gerundete» zu bieten. Die Spielfolge verzeichnet« Werke von Mozart, Th. Kirchner und NrenSly «alter Reichelt hak, seit ich ,h« Hötte, fleißig gearbeitet. Di« Stimme hat sich löblich «nb- Weimar, GRtinge», Jena, TäRregen, Heibelbera, Lübeck »sw^ Familien, deren Fr«»«» und Kinder Not leiden, z« helfe«. Wir tön«« «ch hche- bringende verbindunGe« zwiche« eiazeSwen F<- milien und Person«» »cnmttck»." Die Streikbewegung im Rheinland. Krampfhafte Ltillegm»gSverfuche der Kommunifte«. Düsseldorf, I». Nommb«. Di« Bewegung ist in Düsseldorf noch nicht zur Erledigung gekommen. Die Kommunisten versuchen krampfhaft an den verschiedensten Ott« de» Re- gienmg-bezirk-, z. B. Duisburg, Elberfeld «nd «ühl- heim, die Stillegung einzelner Betriebe her- betzuführen. Im allgemeinen ohne Erfolg; uur in Duisburg ist e» ihnen gelungen, da-Werk Rhein stahl IV zum Stillegen zu veranlassen. I«Elber feld ist eS ihnen mißlungen. Heute abend 7 Uhr findet eine gemeinschaftlich« Sitzung »er Betriebs räte und der freien Gewerkschaften statt, in der die Betriebsräte dafür eintreten wollen, den General streik zu verhängen. Es ist anzunehmen, daß man sich gegen die Grneralstreikparole aussprechen wird. E- arbeite» gegenwärtig in Düsseldorf 20 000 biS »2V00 Mann; außer Arbeit sind noch etwa SO 000 Mann. Line gewisse Bewegung herrscht noch im Landkreis Düffeldorf, die di« Düsseldorfer Schutzpolizei niederzuhalten bemüht ist. Im Laufe de» heutigen Tages hat der Regie rungspräsident persünl ch in Krefeld die Lohnver handlungen zwischen d«n Arbeitgebern und deu Arbeitnehmern aller vier Gewerkschaften geführt. Di« Verhandlungen kamen zum Stock«, weil die Arbeitnehmer 240 M. verlangten und di« Arbeit geber nur 210 M. zahlen wollen. Da beide Teile da- Bestreben hatten, es nicht zu einem Streik kommen zu lassen, hat der Regierungspräsident so fort angeregt, daß die Verhandlungen abgebrochen werden »nd ei« Schiedsgericht eingesetzt wird. Dem wnrde beigepflichtet. Der Sp«ch d«S Schieds gerichts soll unbedingt verbindlich sein. ES ist damit zu rechnen, daß der Spruch, der heute «och gefällt wird, die Lohnbewegung zum Erliegen bringt. Es besteht in Krefeld noch «»eiter eine kleine Bewegung unter den Formern und Gießern, die schon etwa 14 Lag« in Form eine- wilden Streik» dauert und von dm G«werkschaftm gemißbilligt wird. Kleine politische Nachrichten. * I« bayerische» Landtag begründet« gestern der Abgeoämrte Recht-anwalt Eaenger die sozialistische Interpellation zum Fechenbachprozeß. Er erhob schärfsten Einspruch gegen di» Prozrßführung deS Volksgeruhte». L» sei merkwürdig, daß bestimmte politische Prozesse immer dieselben Laienrichter hätten. Die Interpellation wird heute von Justizminister vr. Guertner beantwortet werden * Der Reichspräsident hat der Stadt Bettin au- dem ih« am BerfaflungStage zur Verfügung ge stellt« Fond« zur Hebung der Volksgesundheit durch Spiele im Freien einm Bettag von ivo vvo M. überwiesen * In Leipzig bat die Hauptversammlung der Hilsskasse für deutsche Rechtsanwälte stattgefunden. Da» Geschäftsjahr schließt mit einer Mitgliederzahl von IS 74S gegen IS 888 im Vorjahre. Das Ver mögen der Kaffe betrug am »0. Juni 1SSS 1 SS» 2LS.S8 M. Bis zu diesem Tage war sür das am 1. Juli 1922 begonnene neue Geschäftsjahr für ordentliche Unterstützungszwecke schon über S81S70M. verfügt. * Der Hamburger Senat hat für das Jahr 1923 Bürgermeister Vr. Diestel zum ersten Bürgermeister, Bürgermeister Stolten zum zweiten Bürgermeister wiedergewählt. wickelt, an Fülle und Timbre gewonnen; er ist tonlich auf gutem Wege. Doch bedarf noch die Verbindung von Wort und Ton der Pflege um de» Vortrag» willen. Ich hatte so meine Ge danken. — Earl Perron weilt wieder in Dresden. — O.S «iffenfchastliche Rachttchte». Der Professor )er Staatswissenschaften bei der Universität Upsala vr. Rudolf Kjeltän ist im Alter von58 Jahren gestorben In ein zusammenfaffendes System hat Kjellän feine wissenschaftlichen Erfahrungen ge- br cht in seinem Hauptwerke „Der Staat al» Lebensform". Er hat, auf Karl R tter und Friedrich Ratzel gestützt, dem Staate eine geo graphische Individua itüt zugesprochen; er hat, darüber wer hinausgehend, das Staatsvolk als ethnische Individualität gewertet. Diese j eo- politischen und demopolitischen Betrachtungen hat er dann schließlich gekrönt durch die Bildung und Er äuterung de» Begriffe des StaateS als Kulturform. Vlldeude Km«st. Galerie Ernst Arnold. Die Eröffnung der Berliner Sezession wird «och um einige Tage verschoben. Näheres wird noch in Kürze bekanntgegeben. — In der von der Dresdner Kunst- genossen schäft veranstalteten Kunstaus stellung Dresden 1SS2 (Brühlsche Terrasse) wurden für 2 798 00 M. Kunstwerke von Ge- noffenschaftSmitgludern verkauft. Dieselbe wurde von 16 02? Personen besucht. 2437 Kataloge mit Einstreuzeichnungen konnten verkauft werde« Für die G«nossenschaftsgavrie wurden «niekaust: Graphik von P. Andrae, Franz Baud.ck. Prof. F.ld auer und W. llbtrrück Im Schaukasten de« Sanftler- hauS-Lrstibil- findet fort ausend eine Ver kaufsausstellung von graphischen Werken und Kleinplast k von Mitgliedern oer Dresdner Kunstgenossenschaft statt. Mafittrachttchte«. Eonnabendvesp«, t« der «reuzkirche, . den»» 6 Uhr. Wette von Kran, Liszt m," Peter Corneliu». 1. L'szt: Phan tasie und Fuge für Orgel übe, L-^-OV. L Cor neliu»: D-ei Psalmeukiede, für Chor zu KlaMer- stück « van Seb. Bach. Werk 13 ») Buulied (nach P alm 38); d) An Babel» «ässe flüsse» (nach Psalm 137); «> Jerusalem l (nach P,alm 122). * Nach laugen Bemühungen ist e» dem württem- bepgischen ErnuhrungSimutster endlich gelungen, da» Meich-eaiädrung-miuistettum zum Erlaß ein« Vieh- anSfuheiper« nach de» Saargebiet zu veranlassen. G» steh» zu erwarben, daß «mmeyr die Fletsch- »«svq^mg i« Württemberg befser al» bisher w«- * Wie di« „Pal. Park. Nachr " hören, ist Abg«. ordnet« Scheidemann in dem Prozeß, der binnen knrzem vor dem Staat-gertcht-hof in Leipzig w«gen des bekannten BlausäureattentateS aus Scheidemann in WilhelmShöhe durchgefühtt werden wird, al- Nebenkiäger zugelaflen. Sein Verteidiger ist der Berliner Rechtsanwalt Werthauer. Ei« Jahrestag. Vor zehn Jahren, am 17. November 1912, veröffentlichte der „Vorwärts", unter dem Eindruck deS Balkangemetzels, folgende« Aufruf: „Der Wille zum Frieden!" Und nun auf, Ihr alle, die Ihr den Frieden wollt und den Krieg verabscheut, kommt und ge staltet unsere Versammlungen heute zu einer nicht zu übersehenden Kundgebung! Mit Entsetzen haben wir die Schilderung von dem Grauen und dem Elend gelesen, da- über den Balkan hereingebrochen ist. Wir Sozial demokraten sind die letzten gewesen, welche die urrmöglicheu Zustände ausrechterhalten wollten, die das Werl der unfähigen, di« Völker verachtenden Diplomatie der Großmächte gewesen sind. Aber die revolutionäre Lösung der vereinigten Balkan- republih die unsere Genossen gefordert hatten, scheiterte an dem Widerstand der Dynastien, und die Arbeiterklasse allein war noch zu unentwickelt, um ihre Forderung durchzusetzeu. So kam es zum Kriege, der weit mehr Opfer an Gut und Blut gefordert hat, weit mehr Verwüstung und Entsetzen erzeugt hat, als je die blutigste Revolution. Und was das Schwert verschvnt, da» wird jetzt von der furchtbaren Seuche hinweggerafft, und die Cholera vollendet, waS Maschinengewehre und Kanonen begonnen haben. Die Türken sind «iedergeworsen, ihre Wider standskraft ist gebrochen, und für die Sünden ein« seudalasiatischen Regierung ist ein un schuldiges Bott furchtbar heimgesucht worden. Di« Friedensverhandlunge« haben begonnen, und es besteht die Aussicht aus eine Neuordnung, die den Balkanvölkern die Möglichkeit gewährt, sich ihre politische und wirtschaftliche Entwickelung, befreit von FriMdenherrschaft, selbst zu bestimmen. Doch eine neue größere Gefahr zieht herauf. Eine Gefahr, die alle Friedensheuchelei deS diplomatischen Ränkespiels nicht vertuschen kan«: die Raubsucht der anderen Mächte ist erwacht, und ihre Einmischung in die Neugestaltung droht, zu neuen, unabsehbaren Konflikten zu führen. Das Mollen wir nicht, " das soll nicht sein! UnS gehen Österreichs Großmannssüchte nichts an, und wir hatten e» .für eiy Perhxechem daß die Frage, ob Serbien einen Hase» an der Adria «hält, einen Kriegsgrund bilden soll. Uns betört nicht der letzte Fieberwahn des KapitabitmuS, der sich auf seiner Flucht vor dem Sozialismus in imperialistische Abenteuer stürzen will. Den immer schärfer werdenden Gegensätzen, welch« die kapitalistischen Staaten in seindliche, w.ssen- starrende Lager trennen, setzen wir das immer tlarer und lebendiger werdende Gesühl unserer internationalen Solidarität entgegen. Deshab auf, Ihr arbeitenden Massen, und belveist vor den Augen der Welt, daß die Hauptstadt des Sozialismus da- Zentrum deS Friedenswillens der Völker ist! 3. Cornelius: „Vater unser", Lied sür eine Sing* stimme niit Or el aus Werk 2. 4. „Der Herr erwählt sich immer", Lied (K. PH. Spitta). 5. Cor- nelins: „Geheiligt werde dein Name", Lied für eine S'ngstimnie mit Orgel aus Werk 2. 6. Lißt: „Vater unser" (kater nv8ter) für 4-u. 6stimmigen Chor mit Orgel au- dem Orator um „Christus". — Mitwirkende: Der Kreuzchor. Solistin: HeleneJung, Mitglied der Staatsoper (Alt). Orgel: Kirchenmusikdirektor Bernh. Pfannstiehl. Leitung: Prof. Otto Richter. — Texte (8 M.) an den Kirchtüren. — Numerierte P.ätze (60 M. einschließlich Text) auf den 1. Emporen zum Besten des Gefallenen.Ehrenmals in der Kreuz- kirche sind vor der Vesper am Altarportal zu haben. 7 In Wien ist der Operetten- und Tanz- kompomst C. M. Ziehrer, dessen 80. GeburtS- tag jüngst gestiert wurde, gestorben. Die Ope retten de» fruchtbaren Manner sind von der Bühne verschwunden, seine Walz« — die „Weaner Madeln", die „Wiener Bürger" und der Walzer aus de« „Landstreichern" — genießen volkstümliche Beliebtheit auch außerhalb Österreichs. Th atentachrichr «. Sächlich« Staats- theater. Opernhaus. Sonntag, am 19. No vember, Ha S Pfitzi r- „Palestrina" unter der musikalischen Leitung de» Komponisten mit Willy Bader, Theodor Sch« dl von der Ber liner StaatSoper (Morone a. G.), Ludwig Eybisch Julius Puttlitz, Max Hirzel, Rudolf Schmalnau-r, Hann- Lange, Robert Büffel, Fritz Vogelstrom, Grete Merrem-N kisch, Helene Juna. Ludwig Er- mold, Elfriede Haberkorn. Spielleitung: Georg Toller. Anfang 6 Uhr. Sämtliche Plätze müssen vor Beginn de, Vorstellung einge nommen werden l Schauspielhaus. Sonnabend, den 18. November, nächste Wiederholung de» Schau spiel« „Propheten" von H innS Johst in der Besetzung d r Uraufführung. Spielleitung: Georg Kiesau. Anfang: ^8 Uhr. Residenztheater. Sonntag, den 19. No vember, nachmittag- ^4 Uhr zu kleine« Preisen .Alt-Heidelberg".
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