Auf Beethovens Wunsch wurde die Originalpartitur an Goethe ge sandt, dem er im voraus mitteilte: „Sie werden nächstens die Musik zu Egmont... erhalten — diesen herrlichen Egmont, den ich, indem ich ihn ebenso warm als ich ihn gelesen wieder durch Sie gedacht, gefühlt und in Musik gegeben habe — ich wünsche sehr Ihr Urteil darüber zu wissen..Der wohlwollenden Antwort Goethes folgte am 19. Juli 1812 in Teplitz eine persönliche Begegnung zwischen dem Dichter und dem Komponisten. W. A. Mozart: Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur, KV 622 Mozarts frühe Liebe zur Klarinette konnte in seinem musikalischen Werk zunächst nicht in vollem Maße fruchtbar werden, da die instrumentaltechnischen und aufführungspraktischen Vorausset zungen noch nicht gegeben waren. Die Klarinette, bekanntlich das letzte der vier Holzblasinstrumente, das im 18. Jhd. auf den Plan trat, setzte sich erst nach zahlreichen klanglichen Verbesserun gen zu einer allgemeinen Verwendung durch. An der technischen Entwicklung hatte der in Paris tätige böhmische Klarinettist Joseph Bähr entscheidenden Anteil, der „dem von Natur rauhen, schreienden Instrument erst den hohen Grad von Ansehnlichkeit und Brauchbarkeit für Orchester und Konzert gegeben hatte“. Schilling vermerkte in seiner “Encyclopädie der gesamten musi kalischen Wissenschaften“: „Bis auf ihn hatte man die Clarinette nur in ihrer rohesten Natur gehört,... Bewunderung erregte allent halben der weiche, sanfte und gesangreiche Klang, den er auf die sem sonst so wenig beachteten Instrumente hervorbringen und nachher bei seinen anhaltenden Studien noch immer mehrzu ver schönern wußte“. Auf der Rückreise von Paris schrieb Mozart an den Vater: ach, wenn wir nur auch clarinetti hätten! — sie glauben nicht, was eine Sinfonie mit flauten, oboen und clarinetten einen herrlichen Effect macht.“ Nach 1780/81 setzte Mozart die Klarinette immer häufiger ein, seit dem „Idomeneo“ machte er auch im Musiktheater von ihr regelmäßigen Gebrauch. Doch erst die Begegnung mit Anton Stadler, 2. Klarinettist und Bassetthornspieler der Wiener Oper, eröffnete Mozart den neuen entscheidenden Zugang zu den Mög lichkeiten dieses Instruments. Nachdem Stadler in die Freimaurer-