DIMENSIONEN DERZEIT Gedanken zum LEYKAM-MÜRZTALER-Kalender 1991 Dieser Kalender - entstanden aus der konsequenten Weiterentwicklung des Slogans DIMENSIONEN IN PAPIER - läßt niemanden unberührt. Zustimmung und Ablehnung, Begeisterung und Verständnislosigkeit stehen einander gegenüber, Diskussionen hat dieser Kalender in einerVielzahl ausgelöst wie kein anderer zuvor. Es ist keine Frage des Geschmacks oderder(Un)-Lesbarkeitdes Kalendariums, vondiesem Kalenderbegei stert zu sein oder ihn schlichtweg abzulehnen, es ist die geniale Umsetzung dieses zeit bezogenen und doch zeitlosen Themas, die begeistern muß und die auch die Jury der internationalen Stuttgarter Kalenderschau überzeugte und den Kalender mit einem Preis auszeichnete. Der graphische Einfallsreichtum und die fotografisch einmalige und gezielte Dar stellung könnte durch die brillante Drucktechnikauf dem Star unterden Druckpapieren nicht besser zur Geltung kommen. Und dies soll ja Sinn und Zweck eines Unternehmenskalenders sein, der Geschäftspartnern und Kunden in aller Welt zur Ver fügung gestellt wird. Ein Unternehmen derGrößenordnung von LEYKAM-MÜRZTALER hat Träger von Kunst und Kultur zu sein - dieser Anspruch liegt schon im Produkt Papier selbst begründet. Der Jahreskalender ist ein äußeres sichtbares Zeichen dieser kulturellen Aufgabe. Die beiden Künstler Cordula Alessandri-Ebner und Claudio Alessandri haben sich intensiv mit dem Kalenderthema auseinandergesetzt und dann ein Kunstwerk ge schaffen, das der Phantasie des Betrachters Monat für Monat alle Möglichkeiten der Interpretation gibt und 12 Monate keine Langeweile aufkommen läßt. Über seine Fotos sagt Claudio Alessandri: „Der Kalender ist eine Huldigung an die surrealen, dadaisti- schen und kubistischen Experimente der zwanziger und dreißiger Jahre von Foto grafen und Künstlern wie Magritte, Man Ray, Dali, Bunuel und Kertesch.“ Das Kalenda rium ist insofern eine Besonderheit, weil es nie gleich ist (wie bei anderen Kalendern), sondern sich in der Gestaltung immer dem Thema des Fotos anpaßt und somit jedes Kalenderblatt eine Einheit darstellt. Bei der Präsentation dieses außergewöhnlichen Kalenders las Miguel Herz-Kestranek unter anderem aus Werken von Alfred Polgar und Erich Kästner, der sich Gedanken überdie Einführung eines dreizehnten Monats macht und abschließend doch feststellt: Es tickt die Zeit. Das Jahr dreht sich im Kreise. Und werden kann nur, was schon immer war. Geduld, mein Herz. Im Kreise geht die Reise. Und dem Dezember folgt der Januar.