MAX REGER Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart op. 132 (1915) Reger liebte die Variationsform. Sie entsprach seiner außergewöhnlichen Fähigkeit, komplizierteste Mehr stimmigkeit zu schreiben und „in Fugen zu denken“, wie ein Biograph feststellte. Die Mozart-Variationen sind Regers letztes und bekanntestes Orchesterwerk. Das gewählte Thema wurde von Mozart selbst in Varia tionen abgewandelt. Jeder Musikfreund kennt die Melodie, jeder Klavierschüler hat sie gespielt: den gefühlvollen, anmutig wiegenden 6/8-Takt-Beginn der A-Dur-So- nate KV 331, deren Schlußsatz der ebenso populäre „Türkische Marsch“ ist. Reger nützt das große Orchesteraufgebot der Spätromantik (vier Hörner, zwei Trompeten, Pauken, Harfe). Nicht zu letzt vom Instrumentalkolorit her erhält jede der in sich deutlich abgeschlossenen Variationen einen eigenen Charakter. Thema, Andante grazioso. Mozarts Melodie wird von Holzbläsern und Streichern abwechselnd vorgetragen, nur die beiden Schlußtakte erklingen im vollen Orchester (ohne Trompeten). 1. Variation, L'istesso tempo. Mozarts Melodie wird bei behalten, doch mit allerlei Figuren und Stimmen umspielt. 2. Variation, Poco agitato. Das Thema erscheint in seiner Umkehrung, das Tempo wird beschleunigt, es gibt kraftvolle Steigerungen. 3. Variation, Con moto. Lebhafte Bewegung und Stimmungsänderung ergeben sich aus dem Wechsel zum 2/4-Takt und zu Moll.