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87 91 >10 87 >10 >11 >27 !0S >1-1 «0 !42 >91 >82 274 ?82 9:r 146 521 707. 90 S68 46 l 770 2 4 268 651 884 108 621 764 887 197 481 642 818 387 598 830 125 465 767 980 284 510 879 182 871 694 868 184 425 860 798 117 825 415 874 826 j 85 857 ' 885 - 769 r 99 877 5d9 809 1.85 818 8P5 6M 980 161 492 897 Nr. 106 1922 LLeksisetis 81aa1sbanl< isösrlassunxsn tziauptmsrltt ^nnakmsslsüs von Lpassinlazsn unö ^uncis!8s!6o7n 8«mLö ö.Q. s. S1SOS — ^uslüksuns allvs sonslikvn SanksssekLftv — Slaklirammsf Offsnliiek-sseklüeks Sankanstall unter övr Qswakr ciss Zaekisisekien Ltaatss Qrlmmsioekor Stoln^oz 4uLU»1u«s«rsSo. SILnrlsksu« ^«cnopr. rSM. vkft. NM, NM vopooftonksoso »m itsuptdsftnftok viamsrekplstr 2-4, ^»rnopr.42334 Zeitweise Nebenblätter: Landtag»-Bellage, Synodal-Beilage, Ziehungslisten der Verwaltung der Staatsschulden und der LandeStulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der LandeS-BrandversichemngSanstalt, Berkaufsliste von Holzpflanzen auf den Staatsforstrevieren. Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung für den schriftstellerischen Teil): RegierungSrat Doeuges in Dresden. SächsischeSlaalsMung Staatsan^eiger für den Zreiftaat Sachsen in ab V LtÄÄlILetlS ^16188611 V Vonnskmsiss k>or»rsUan für» dsn Spsiss- unct Kakkssrisek — K.unslwsr»^s von v/sirnuk — Owskrsr- Vsn^allk an k^nivat« X V. ——- Der französische Ministerpräsident Poincarö hat seiner Rede in Bar-le-Duc Deutschland wieder Wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, ist zwischen der deutschen und brasilianischen Regie rung ein Abkommen über die an Brasilien von Deutschland zu leistenden Reparationen zustande- gekommen. Zur Tilgung der ReparationSschulben soll der überwert der seinerzeit beschlagnahmten Schiffe mitherangezogen werden. die» von de« «erlauf der Verhandlung«» HSagtg zu mache«. Staatssekretär vr. Fischer, der Vorsitzende Kriegslastenkommijsion, ist gestern nach Paris gereist. Staatssekretär a. D. vr. Bergmann der ab- hat gestern abend Paris verlassen und sich nach dem Haag begeben. trosfen werde, «elegenheit zu gebru, sich srlbst aktiv an den Verhandlungen der «eparationS- kommissio« zu beteilig,«. ES wird sich Hintz,i «icht nur um die Erörterung dn finanzielle« Probleme, soweit sie von Deutschland al» Sicher- Heft für da» einstwriltg, Moratorium durch di, NeparationSkommissio» verlangt worden sind, sondern auch darum handel», mit dem Staats sekretär a. D. vr. Bergmann, der Mttglted de» von der Genueser «onsereu» eingesetzte» Anleihe- «»»schuss«» der »«paratiouSkommijsiou ist, in nnmtttrltzarn Fütz« gnahme Mährend der wich- tigste« Phas,« dieser Verhandlungen zu tzlriben Ützn die Dann de» «»fruthafte» de» «eich», ftuanzmiu per» in Part» sind »och k«i», Di»- Position,« g,troff,« Morde»; ,» wird tzeadsichttgt, lionen durch Devisenanleihe von inländischen Banken, 270 Millionen durch die von der Reich»- bank ausgenommenen, von Mendelssohn L Co. in Amsterdam vermittelten Kredite, 68 Millionen durch Lieferung von effektivem Gold. Run wurden aber nicht nur für die Reparationen, sondern auch für andere Zwecke, z. B. für Lebensmittel und Rohstosseinkäufe Devisen benötigt, und so mußten in der Zeit vom Mai bis August 1921 von der Devisenbeschaffung«^!!« insgesamt rund 73b MM. Goldmark Devisen beschafft werden. Dabei wurden noch, um di? Rückwirkung dieser Ankäufe aus den deutschen Währungsstano mög lichst auszugleichen, in dieser Zeit die Devisen- bedkrfnisse für ander« al» ReparationSzw«cke weskntiich eingeschränkt. Die Getreide einfuhr wurde beispielsweise damals so weit wie möglich nur gegen Kredite vorgenom men. Diese beliefen sich auf 187 Mill. Gold mark. Aber trotz der dadurch bewirkten Ent- lastung deS Devisenmarkt,» und trotz d,r Drckung von nur 54,1 Proz. der bi» zum 31. August ge leisteten Zahlungen durch Devisenkäufe blieben die geradezu katastrophalen Folgen auf dem Devisen markt nicht ouS. Seine gewaltsame Inanspruch nahme zog die rapide Entwertung der deutschenWährungnach sich, die in einem Steigen de» Dollar» von etwa 60 im Mai 1921 auf eine Höhe von zeitweise über 300 im November v. I. zum Ausdruck kam. Nimmt man zu der obenerwähnten Bar zahlung von 1300 000 000 Goldmark noch die Zahlungen auf Grund de- Rccovery Act, die sich bis zum 1b. März aus rund bb Mill, und die Sach leistungen, die sich bi» dahin auf rund bbb Mill. Soldmark belaufen, so ergibt sich daraus sür noch wcht ein Jahr ein Leistungsbetrag von insgesamt 1 910 000 000 Goldmark. Dos Land, da», nach allen anderen Leistungen auf Grund de» FnedenSverlra?es, durch solche ungeheure Opser und ohne Rücksicht aus seine eigene Wirtschaft den Beweis guten Willen» er- bracht hat, hat der französische Ministerpräsident jetzt von neuem mit Strasmaßnahmen bedroht. Er hat seine Drohungen zwar nachträglich ein zuschränken gesucht; aber mehr al» auf den guten Willen Poincaiä» dürfen wir uns re Hoffnungen aus die Tatsache stützen, daß die Erfahrungen des letzten Jahres überall in der Welt die Unmöglich keit erkennen kaffen, daß Deutschland die ihm auferlegten Lasten auf die Dauer zu tragen im- stände sei. einmal als den böswilligen Schuldner hingestellt, der nicht zahlen wolle, und dem man nicht in anderer Weise als durch Sanktionen beikommen könne. Es ist ein eigentümliches Zusammentreffen, daß am selben Tage, an dem diese Rede gehalten wurde, der Presse eine Aufstellung über den Stand der deutschen Leistungen von der Reparations kommission zuging, in der öffentlich darüber quittiert wurde, daß Deutschland, gemäß den gestellten Be dingungen, bis zum 1b. April 1300 000000 Gold mark in bar gezahlt, also seine volle Schuldig keit getan hat. Betrachtet man dazu die ver- chänMchvollen Folgen, welche die AMyngunA dieser Summe für die deutsche Währung geatzt hat, so ergibt sich klar, daß Deutschland geleistet hat, waS nur immer in seinen Kräften stand, ja, daß es mehr geleistet hat, als es mit Rück sicht auf die dringlichsten Bedürfnisse seiner Volks wirtschaft eigentlich leisten durfte. Ms im vergangenen Jahr mit dem Beginn der Devisenankäufe durch das Reich für Repara tionszwecke die deutsche Mark zu fallen begann und immer tiefer sank, da suchte die französische Presse der Welt vorzureden, daß Deutschland mit Absicht aus den Bankerott zusteuere, um sich von seinen Zahlungsverpflichtungen zu befreien. ES gelang ihr aber nicht, diese Auffassung überzeugend darzustellen; denn schon bald konnte kein Kenner weltwirtschaftlicher Zusammenhänge mehr darüber im Zweifel sein, daß die gleitende Markkurve die natürliche Folge der Anstrengungen war, die das Deutsche Reich zu machen gezwungen war, um die Summen rechtzeitig auszubringen, die ihm als Reparationszahlungen auferlegt worden waren. Welche Schwierigkeiten es bereitet hat, allein die am 31. August vergangenen Jahres fällige erste Milliarde Goldmark auszubringen, darüber gibt ein Weißbuch („Aktenstücke zur Reparation»- frage vom Moi 1921 bis März 1922"), das.die Reichsregierung demnächst dem Reichstag vorlegen wird, in anschaulicher Weise Ausschluß. Um die Goldmilliarde zu beschaffen, wurden aufgebracht: 541 Mill. Goldmark durch Ankauf von Devisen, 58 Mill. M. durch Aufnahme von Lombard- krediten unter Verpfändung des der Reichsbank gehörenden Silbers, 13 Millionen durch Ankauf von Gold durch die Reichsbank im Inland, 22 Millionen durch Überweisung eines Guthaben» der deutschen Regierung bei der Banca d' Italia, dar aus einem Sparguthaben herrührte, 16 Mil- Die Berteilungspolitik des Zwickauer Bereius zur Errich tung vo« Bergmannswohnunge« von Bergingenieur vr. Ing. May, Geschäftsführer de- Bergbaulichen Verein-, Zwickau. 2. War bei der ersten Verteilung der Mittel Eile die Hauptsache gewesen, so wurde schon bei der Beschlußfassung über die ersten im Jahre 1920 vom Reich-arbeitsministerium überwiesenen Reich-- vorschüsse gründlicher verfahre». Man wollte jetzt eine zu große Zersplitterung der an sich geringen Mittel vermeiden und beschloß, sie möglichst zu größeren Siedlungen an besonder» geeignete« Punkten zujammenzusassen. Diese Absicht hat in der Öffentlichkeit, besonder» bei den Gemeinden, in denen etwas weiter ab von den Schächten eine größere Anzahl Bergarbeiter wohnten, de« sogenannten Randgemeinden, lebhaften Wider spruch herv. rgerufen. Man behauptete, der Berg arbeiter ginge sehr gern noch der Schicht ein« Stunde und länger zu Kuß nach Hause, wenn er nur dort in guter Luft wohnen könne. Dem gegenüber vertrat der Verein einstimmig, also mit den Stimmen der Arbeitnehmer, die Ansicht, daß man neu sür Bergleute eigens erbaute Wohnun gen weit von den Schächten ab gelegen nicht er richten könne, und daß eine halbe, höchstens eine dreiviertel Stunde Anmarschweg nicht überschritten werden dürfe, wenn der Bergmann nicht in seiner Leistungsfähigkeit während der Schicht un- nötig beeinträchtigt werden soll. Auf die Wünsche der begreiklicherweis« ihre Kommunalinteressen im Auge habenden Gemeinden konnte deshalb keine Rücksicht genommen werden. Selbstverständ lich muß'e bei der Auswahl deS SiedlungSorte» voraus gesehen werden, daß die Wohnungen nicht in der unmittelbaren, rußigen Nähe der Schächte errichtet wurden. S» sanden sich aber auch in der nächsten Umgebung der Betriebssiätteu ge eignete Plätze genug, sodaß die Siedlungen teil weise reine Sommerfrischenorte darstellen. Der Verein darf heute mit Recht zufrieden sein, daß er seinen Standpunkt allen Angriffen gegenüber durchgehalten hat. Ein gewisser Abstand der Siedlungen von den Schächten ergab sich schon ohne weiteres dadurch, daß Abbauwirkungen des Bergbaus aus die für die Bebauung in Aussicht genommene Oberfläche möglichst ausgeschlossen werden mußten. Ta» dieS in den eigentlichen Bergbaugebieten nur be schränkt möglich ist, wird jeder Sachverständige ohne weiteres einsehen. Immerhin haben sich Plätze gefunden, die bei sonst geeigneter Lage auch bezüglich späterer Bergschäden nur gering« oder gar keine Bedenken auskommen ließen. Wen» nun ein Gelände gesundheitlich und bezüglich der Berpschädenmöglichleit einwandsrei befunden wurden war weiterhin zu untersuchen, ob die Aufschließung, d. h. die Anlegung von Straßen, der Anschluß an die Gas- oder elektrische Lichtleitung, an die Wasserversorgung und an die Entwässerung, keine zu großen Kosten und Schwierigkeiten verursache» würde. Der Erwerb de« Geländes selbst bot meist keine allzu großen Schwierigkeiten, da Vie Gemeinden bei dem Wettlaus nach den Be Hilse« zu allergrößtem Entgegenkommen in dieser Be ziehung bereit waren, wogegen d«r Gelände- erwerb in anderen Bezirken teilweise die größte« Schwierigkeiten gemacht hat. Fraglos konnten nicht alle Siedlungspunkte restlos den genannten Anforderungen entsprechen. Man mußte schließlich auch in der einen oder anderen Beziehung etwas von den idealen Forde- Kurze Rückkehr des Reichskanzlers vr. Wirth von Genna nach Berlin. Wie auS Genua gemeldet wird, beabsichtigt der Reichskanzler zu Beginn der nächsten Woche auf einige Tage nach Berlin zu reisen, um dem auswärtigen Ausschuß Bericht zu erstatten, vr. Wirth wird voraussichtlich bereit- Ende der Woche wieder nach Genua zurllckkehren. DieReise desReichsstnanzministers vr. Hermes nach Paris. (Eigene Meldung.) Die vo« eine« ««rltner Platte mttgetrilte Meldung, daß Rkich»fi«a«zminister vr. Herme» sich nach Pari» tzegetze» werde, um a« den w«t- t«re» Verhandlungen mit der Reparation», kommissia« persönlich teNjuneh«,«, wird V»« zustüutzlger Stelle bestätigt. Der «»reise- trrmi» Petzt zurzeit jedoch »ach »icht fest. Wie «»» hi«P» a«S g«t unterrichteter Quelle «itge- trift wtr», sei tziese «eise tze» Fmanzmiiistrr» »ereit» t» Ge«»a mit tze« übrige« Mttgliever« per «rtchMr^erukg v«rei«»,rt morde« u«d tzatze tze« Jmech tze« Etzes tzer vetzörtzr, die tz»rch die »ep»«fti«u»s»rderu»gtu am meiste« gr- Dretzden, 6. Mai. Zur Frage der Kartoffelversorguug sür das nächste Bersorgungsjahr. («.) La» Sächsische Wirtschaftsmini sterin m ist seit langem bemüht, die «eich»- regirrung zur Einführung eine» Umlage- verfahre«» für die kartofselversorgung im nächste« «ersorg«ng»jatzre zu ver- anlasfe«. ES befindet sich dabei i« Gemei«, schäft mit noch ei«igen anderen deutschen Bundesstaate«, «ach dem augenblicklichen Stande der Dinge scheint die RrichSregierong jedoch nicht die Absicht z« habe«, diese im Interesse der ver- sorgungSberechttgte« Bevölkerung liegende Maß nahme zu tresfe«. Laudwirtschaftliche Kreise behaupten sogar, daß srlbst dte verbraucherkreist sich gegen eine Umlage gewendet hätten. Dies« Darstrtttmg ist falsch. Der große Konsumverein Vorwürt» für Dre»»«» »nd Umgebung,^ der r»«v M tzvtz Familie« z« versorgen hat, hak setzt vem SächUfchrn «irtfchaftswtuistrrium mit- geteilt, daß er in entschiedenster Weise «nd ganz energisch gegen dte Stellungnahme tzer ReichSregternng in Sache» dr» Umlagever- fatzrc»S für Kartoffeln protrstirre. Die Generalvrr- sammlung de» geuauuten Konsumvereins ersvcht tzie sächsische «egirruug »ohmalS dringend, ihre Vertreter tzei der NetchSregieruug anzuweis««, er«eut wrgc« Einführung dr» Umlagev«rfahre«S für Kartoffel« vorstellig zu werbe«. Da» Wirt- schastsminifterium teilt daz» mit, daß eS bereit» gemeinschaftlich mit Bra«»schweig in der ge forderte« «eise bei der «eichSregierung vor- gegangen ist. Sachse» wird a»ßerdem bet« «eiche die baldige Etnbrrufung ri»er ernrutr» ErnährungSminister - »onserenz bra»trage», i» der die Einführung der Getreide- und Kar- tofselumlag, für da» nächste versorgungSjahr auf der Tagesordnung stehe» soll. Sitzung des Reichskabinetts. Die Reichsregierung hat gestern nachmittag eine Kabinettssitzung abgehalten, in der sie sich mit laufenden Angelegenheiten und insbesondere mit dem Entwurf der Zwangsanleihe beschäftigte. Die Aufbringung der Reparationszahlungen Ankündigungen: Die 32 nun breite Grundzeile oder deren Naum im Ankündigung»» teile 5 M., die 66 mm breite Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teil« 10 M., unter Eingesandt 12 M. Ermäßigung auf Familien- u. GeschästSanzeige». Schluß der Annahme vormittag» 10 Uhr. Erscheint Werktag» nachmittag» mit dem Datum de» folgenden Tage». Bezug»prei»:Unmittelbar od. durch die Postanstalten 15M.monatl.EinzelneNrn.80 Pf. Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 212S5 — Schriftleitung Nr. 14574. Postscheckkonto Dresden Nr. 2486.