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Und'heut' sein Herz so hoch entzückte. Und wiede^ in Gesundheit, blüht! -5 : -ÄßpMWt Pe nicht Kiel chim«klsfl«ndtN, l: ' MM «A Gott perMater fühlt, Metin fröhlich er Mit 4>cki'gesunden Geliebten Kindern wieder spielt! — " Nachrichten aus dem Vaterlande. Leipzig, den 18. Febr. In hiesiger Gegend laugten in dielen Tagen Abgeordnete der Städte Essend kW, Rotha, der noch unter den lasten den Folgen dreier Feuersbrünste leidenden Stadt Ronneburg Und spater noch ein Abgeordneter der Stadt Luckau (Herzogthum Altenburg) an, Üm für, mehrere hundert Thaler.Kartoffeln einzu kaufen. Diese Städte haben nämlich den höchst «Mungswertheu Entschluß gefaßt, den Hochzeittag der Prinzessin Marie auf eine ihrem Edelinuthe und ihrer Mildthätigkeit entsprechende' Weife zu feiern, indem sie anstatt luxuriöser, mit dem dies jährigen Nothstande jener Gegenden in Widerspruch stehenden Geschenke an dem heutigen Lage Kartof feln unter die zahlreichen Armen ihrer Städte ver- thcilen wollen. Ein wahrhaft edles Beispiel, das anderwärts Äachahmung finden möge, da jetzt die Stimme der Armuth lauter als je nach Brod ruft. Turnplatz für Rede und Gegenrede. Keiner stehe zu hoch, daß er nicht auch des Andern Meinung ehre! Zur Nachahmung. ,Am 23. Januar d. I. hat sich zu Ölbern hau ein Gewerbvrrein gebildet, der gegenwärtig schon mehr äls 100 Mitglieder zählt. Trotzdem, daß die Stifter desselben anfänglich mit großen Hindernissen zu kämpfen hatten, indem sich eine Menge nicht vorurtheilsfreier Stimmen gegen das beabsichtigte Unternehmen erhoben, blieb doch der Erfolg der Bemühungen Ersterer ein glänzender. — Dies veranlaßt uns, die Frage aUszmverfen: Dürfte ein Gewerbvrrein für unsre Stadt nicht auch eine unbedingte Nothwendigkeit hin? Denn ist nicht gerade.«mser Frankenberg eine von denen Städten des lieben Sachsenlandes, deren Macht und Stärke lediglich auf ihre Industrie und Ge- werbthatigke.it sich gründet, und deren Wohlstand einzig rrüv allein von der Rührigkeit und - ratio nellen Betreibung derselben abhängt? — In wie fern in dieser Beziehung ein Gowerbverein segens reich zu wirken vermag, braucht nicht rdetMirt zu Verden,- und daß auch hier Männer such, die In telligenz und Gemeinsinn genug besitzen, um sich an die Spitze eines solchen Unternehmens stellen zu Ennen, und es auch gern thun werden, wird Niemand bezweifeln. — Auf denn, Bürger Fran kenbergs, füget die Hände zusammen zum gewerb- vereinlichrn Bunde! — U n t e r H a I t o v d L s. Ein berühmter Prozeß. Roman- und Bühnendichter haben nicht selten ihren Helden die Geliebte aus dem Grabe rauben und dieselbe dann wieder lebendig werden lasse«; auch gehört der seltsame Prozeß, den wir in Nach stehendem erzählen, der Hauptsache nach zu den berühmten, aber so viel wir wissen, ist derselbe noch in keiner Sammlung merkwürdiger Nechts- fälle enthalten, und zwar, weil man erst kürzlich die Documente darüber wieder aufgefundcn'hat. Die Tochter des Parlamentspräsidenten de Lafaille in Toulouse liebte den jungen Georg von Goran, ihr Vater gab aber seine Zustimmung zu ihrer Ver- heiräthung nicht, weil er von ihr sich nicht trennen wollte. Goran war Soldat, er sollte auf zwei Jahre nach Indien gehen und erst nach seiner Rück kehr die Hand der Geliebten erhalten. Fast sein ganzes Regiment wurde vernichtet; er selbst geriet!) verwundet in Gefangenschaft und konnte erst nach vier Jahren in dieHeimath zurückkehren, wo auch er für todt gehalten wurde. Er erfuhr dort, daß seine ehemalige Geliebte einen Hrn. v. Boissieux geheirathet habe, aber vor einigen Tagen begraben worden sei. Goran war untröstlich, verließ in der ersten Nacht das Haus seiner Mutter, begab sich auf den Gottesacker und vermochte den Todten- graber durch eine bedeutende Summe, ihm das Grab der Geliebten und den Sarg zu öffnen, da- ' mit er die theuern Züge noch einmal sehe. Er knicete vor dem geöffneten Sarge nieder, er ge dachte der Worte, welche die Geliebte bei dem Ab schiede zu ihm gesagt hatte: „Und wäre ich todt, ein Kuß von Dir würde mich wieder in's Leben zurückrufen." Er drückte seine Lippen auf den kal ten Mund der Leiche und — stieß dann einen Schrei aus, der schauerlich über den weiten Kirch hof schallte. Der Todtengräber sprang »ns und ,