Donnerstag, den 24. März 1988, 19.30 Uhr Saal des Hotels „Stadt Bautzen“ SONDERKONZERT mit der Dresdner Philharmonie DIRIGENT: Jörg-Peter Weigle SOLISTIN: Natalia Schachowskaja, Sowjetunion, Violoncello SIEGFRIED MATTHUS geb. 1934 Responso — Konzert für Orchester Ostinato Notturno Adagio - Ciacona PETER TSCHAIKOWSKI 1840-1893 Variat tonen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester op. 33 Moderato quasi Andante - Thema (Moderato semplice) Variation I (Tempo del Tema) Variation II (Tempo del Tema) Variation III (Andante sostenuto) Variation IV (Andante grazioso) Variation V (Allegro moderato) Variation VI (Andante) Variation VII (Allegro vivo) PAUSE ROBERT SCHUMANN 1810-1856 Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 ( Frühlingssinfonie) Andante un poco maestoso - Allegro molto vivace Larghetto Scherzo (Molto vivace) Allegro animato e grazioso Zur Einführung der Ko7- der zeichnet sowie 1985 zum Profes sor ernannt. Sein umfangreiches und vielseitiges Oeuvre gipfelt in den Beiträgen zum Musiktheater: „Lazarillo von Tormes“ (1961 bis 1963), „Der letzte Schuß“ (1966/67), „Noch einen Löffel Gift, Liebling?“ (1971), „Om- phale“ (1972/73), „Cornet“ nach Rilke und „Judith“ nach Hebbel in den letzten Jahren sowie der gerade im Entstehen begriffenen Oper „Mirabeau“, die Matthus dem 200. Jahrestag der Franzö sischen Revolution 1989 widmet. Doch auch in den anderen Gen res, vor allem in sowohl klas sisch als auch originell besetzten Solo-Konzerten, besitzt sein Schaffen Eigengewicht. Es reifte in der Auseinandersetzung mit dem Werk Arnold Schönbergs und Anton Weberns sowie neuen Haltungen, wie sie bei Eisler zu finden sind. Seine Tonsprache ist durch das ständige Bemühen cha rakterisiert, neue Kompositions techniken und -methoden in den Personalstil aufzunehmen. „Sein Musikdenken zielt mit zuneh mender Intensität auf eine Spra che der differenziertesten, aber deutlichen Affekte, auf eine mo derne Empfindlichkeit und Lei denschaftlichkeit der Gefühle, die unmittelbar verstanden werden kann.“ (Dr. Frank Schneider) Einer der profiliertesten Reprä sentanten des zeitgenössischen Musikschaffens unseres Landes ist der unseren Konzertbesuchern durch zahlreiche Aufführungen wohlbekannte Siegfried Matthus, der 1934 in Mallenuppen (Ost- «reußen) geboren wurde, nach em Abitur in den Jahren 1952 bis 1958 an der Deutschen Hochschule für Musik in Berlin Dirigieren und - bei Rudolf Wagner-Regeny - Komposition studierte und anschließend bis 1960 Meisterschüler von Hanns Eisler an der Akademie der Künste der DDR war. Seit 1964 ist er neben seinem komposito rischen Schaffen als Dramaturg an der Komischen Oper Berlin tätig. 1969 wurde er zum Or dentlichen Mitglied der Akade mie der Künste der DDR in Ber lin ernannt und 1972 dort zum Sekretär der Sektion Musik ge wählt. Außerdem ist er Mitglied des Zentralvorstandes des Ver- «handes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR, Mitglied der Akademie Künste in Berlin-West und respondierendes Mitglied Bayerischen Akademie der Schö nen Künste in München. Mat thus wurde 1963 mit dem Ernst- Zinna-Preis, 1970 mit dem Kunstpreis und 1972 mit dem Nationalpreis der DDR ausge