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7. PHILHARMONISCHES KONZERT Festsaal des Kulturpalastes Dresden Sonnabend, den 27. Februar 1988, 19.30 Uhr Sonntag, den 28. Februar 1988, 19.30 Uhr dresdner olnillneirnoonii^ Gastspiel der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin Dirigent: Fred Buttkewitz, Schwerin Solist: Roberto Bravo, Chile, Klavier Michael Stoekigt geb. 1957 Orchestermusik IV (1985) Auftragswerk der Dresdner Philharmonie Uraufführung Fryderyk Chopin 1810-1849 Konzert für Klavier und Orchester e-Moll op. 11 Allegro maestoso Romanze Rondo (Vivace) PAUSE Jean Sibelius 1865-1957 Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 Allegretto Tempo Andante, ma rubato Vivacissimo Finale (Allegro moderato) Die MECKLENBURGISCHE STAATSKAPELLE SCHWE RIN zählt zu den ältesten Orchestern der DDR. Das Jahr 1563 gilt mit der ersten urkundlich erwähnten Verpflichtung eines Kapellmeisters als Geburtsjahr des Orchesters, dessen Entwicklung im 16. Jahrhundert zu nächst hoffnungsvoll war, aber bald durch die verhee renden Auswirkungen des 30jährigen Krieges und durch ständige finanzielle Nöte des Hofes gestört wurde. Erst 1701 gelang mit der Neuformierung als „Mecklenburg-Schweriner Hofkapelle" ein entscheiden der Schritt nach vorn. Künstlerische Höhepunkte folg ten dann in der Mitte des 18. Jahrhunderts mit der Verpflichtung von bedeutenden Komponisten und Hof- ka^ßllmeistern wie Johann Fischer, Johann Wilhelm H^^K und Franz Anton Rösler-Rosetti. Ir^^F. Jahrhundert kam mit der Eröffnung des Hof theaters (1836) der Operndienst zu den Aufgaben des Orchesters hinzu, das sich vorher ausschließlich dem Dienst am Hofe unterzuordnen hatte. Friedrich von Flo- tow, 1855 bis 1863 Intendant des Theaters, und der Diri gent Alois Schmitt stehen mit ihren Namen ebenso für diese Epoche wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Anton Rubinstein, Clara Schumann und Joseph Jo achim, die als Dirigenten bzw. Solisten der Abonne mentskonzerte in Schwerin gastierten. 1926 erfolgte in Auswirkung der Novemberrevolution von 1918 und der damit verbundenen politischen Veränderungen die Umbenennung der Hofkapelle in „Mecklenburgi sche Staatskapelle". Nach dem zweiten Weltkrieg konnte sich die Staatskapel le sehr schnell wieder formieren, hatten doch die Heim statt, das Mecklenburgische Staatstheater, sowie die anderen Voraussetzungen für eine Orchesterarbeit, wie Instrumente und Notenarchiv, unversehrt die Kriegszeit überstanden. Chefdirigenten wie Hans Gahlenbeck, Rudolf Neuhaus, Dr. Karl Schubert, Kurt Masur, Heinz Fricke, Klaus Tennstedt, Jochen Wehner, Horst Förster, Hartmut Haenchen und Johannes Wink ler prägten das Profil der Mecklenburgischen Staats kapelle von 1945 bis 1985. Gastspiele führten das Orchester, das im Juni dieses Jahres mit einer Festwoche seines 425jäh.rigen Grün dungsjubiläums gedenken wird, in die großen Kon zertsäle unseres Landes, in die Deutsche Staatsoper und das Schauspielhaus Berlin, das Neue Gewand haus Leipzig und in den Dresdner Kulturpalast zu na tionalen und internationalen Musikfesten wie Musik- Biennale, DDR-Musiktage, Gewandhausfesttage und Dresdner Musikfestspiele.