Volltext Seite (XML)
solo in Mahlers 4. Sinfonie. Am 12. März keh ren die Musiker nach Dresden zurück. Solo-Klarinettist Hans-Detlef Löchner konzer tierte als Solist mit dem musica-viva-ensem- ble dresden am 1. Februar 1988 zu den Ta gen der zeitgenössischen Musik in Hannover und am 2. Februar in Bremen. Die Musiker stellten Werke von Komponisten aus der DDR und der BRD vor: von Jörg Herchet, Philhar moniker Friedhelm Rentzsch, Friedrich Schen ker und Friedrich Goldmann, DDR, Erwin Koch-Raphael und Ernst-Helmuth Flammer, BRD. Ein Konzert in Mönchen-Gladbach schloß sich an, wo Werke von Baldassare, Haydn, Mozart, Weber, Villa-Lobos und Mat- thus auf dem Programm standen. Am 7. Fe bruar 1988 interpretiert Hans-Detlef Löchner im Berliner Schauspielhaus gemeinsam mit den Virtuosi Saxoniae ein Chalumeau-Konzert von Carl Friedrich Fasch (Chalumeau == Vor läufer der Klarinette). Mit dem Panocha- Quartett, CSSR, spielt Hans-Detlef Löchner am 14. Februar das Mozart-Klarinettenquin tett zum Hitzacker-Festival, BRD. Am 3. und 4. Februar 1988 gastierte Solo- Fagottist Michael Lang bei der Neubranden burger Philharmonie unter Leitung von Romely Pfund als Solist in Webers Fagottkonzert. Solo-Cellist Matthias Bräutigam erhielt vom Brasilianischen und Internationalen Roten Kreuz ein Diplom für sein Mitwirken bei dem Konzert des World Philharmonie Orchestra un ter Lorin Maazel am 16. Dezember 1986 in Rio de Janeiro, dessen Einnahmen diesen bei den Rot-Kreuz-Organisationen zugute ge kommen waren. Pressestimmen Zum Gastspiel unseres Chefdirigenten in der Münchner Philharmonie am Gasteig mit dem Orchester und Chor des Bayerischen Rundfunks am 17. und 18. Dezember 1987 schreibt eine Münchner Tageszeitung unter der Überschrift „Klares Spiel mit Licht und Schatten“: Erst mals stand in der Philharmonie ein junger DDR-Dirigent, Jörg-Peter Weigle, am Pult des Symphonieorchesters cles BR. Auf dem Pro gramm: Schuberts Symphonie Nr. 5, B-Dur, dessen Messe Nr. 6, Es-Dur (Sopran: Julie Kaufmann, Alt: Iris Vermillon, Tenor: Thomas Moser und Aldo Baldin, Baß: Rainer Scholze). Der Abend wurde zu einer Begegnung mit einem nachdenklichen, grüblerischen Franz Schubert, einem Schubert jenseits von Wiener Volkstümlichkeit oder geistlicher Inbrunst. Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Prof. Dr. habil. Dieter Hartwig Klar, bewußt und zurückhaltend dirigierte Jörg-Peter Weigle, exakt jede dynamische Nuance beachtend. Krasse Gegensätze, ein Spiel mit Licht und Schatten, zeichneten ein intimes Schubert-Porträt, das Porträt eines „Versagers“, der zum Meister der Musikge schichte wurde. Der Münchner Merkur vermerkt: Da gab es nicht einen einzigen Augenblick von Unent schlossenheit oder bloßer Routine. Weigle be hielt überlegen das Ganze im Auge, animier te den von Hans Peter Rauscher blendend studierten Chor zu einer ganz großen Lei stung. Forderte ihm Flexibilität ab und Durch sichtigkeit (prachtvoll die Tenörel), hielt auf insgesamt vital kraftvollen Chor-Klang. Vtigfe sich bei der Herausarbeitung von Farben V Stimmungen nie in artistischem Selbstzweck: eine in ihrer Geschlossenheit überzeugende Wiedergabe. Karl Schumann formuliert in der Süddeutschen Zeitung: Absonderliches Zusammentreffen: Zwei junge Dirigenten aus der DDR debütie ren in der Philharmonie mit oratorischer Mu sik, erst Claus Peter Flor mit einer von Hei terkeit blinkenden „Schöpfung“, dann Jörg- Peter Weigle mit Schuberts Es-Dur-Messe. Der 34jährige Weigle ist Chef der Dresdner Philharmoniker; das läßt hoffen. Weigle leitet ferner den hervorragenden Leipziger Rund funkchor; das überzeugt Takt für Takt . . . Weigle ist ein Oratoriendirigent oberen Ran ges, dem Herkommen wie dem Ernst zuge neigt, nicht ohne einige Pedanterie, über legen im Koordinieren von Soli, Chor und Orchester, begabt mit einer glücklichen Hand für Chöre und verblüffend erfahren im Um gang mit symphonisch komplizierter Orato- rienmusik, wie sie sich in der Messe aus Schu berts Sterbejahr findet . . . Die Balance zwi schen Vokal- und Instrumentalstimmen schwankte für keinen Augenblick, die Akz^je ergaben sich mit schöner Selbstverstänc^^ keit, die innere Geschlossenheit jedes Ab schnitts teilte sich unforciert mit. Die Grund farbe war kräftiger, kerniger als üblich, denn es sollte sich zeigen, daß es sich hier keines falls um eine Routinearbeit im Tonfall klas sischer Orchestermessen handelt. Ohne Ty rannengeste erreichte Jörg-Peter Weigle eine Chorleistung oberen Ranges . . . Die vielen bedeutsamen Details im Orchestersatz hatten Gewicht, Hintergründigkeit und Herbstfarbe, blieben aber stets Stationen eines Interpre tenkonzepts. Chefdirigent: Jörg-Peter Weigle — Spielzeit 1987/88 Druck: GGV, BT Heidenau 111-25-16 4,3 JtG 009-8-88 EVP -.25 M