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2030 In hervorragender Weise wird Ihre Mitwirkung auf dem Gebiete de« Eisenbahnwesen» in Anspruch genommeu werden. Durchdrungen von der Urberzeugung, daß nur im Weg« entschlossener Durchführung de» Staat-eisenbahn- system« die Eisenbahnen der öffentlichen Wohlfahrt mit solchem Nachdrucke und Erfolge dienstbar gemacht werden können, wie die» die Interessen de« Lande» mit wachsender Stärke erheischen, hat meine Regierung mehrere Verträge verein bart, welche die Uebersührung wichtiger Actien-Eisrnbahn- unternehmungen in die Hände de« Staate» zum Gegenstand haben. Dieselben werden alrbald Ihrer Beschlußfassung unterbreitet werden. Wesentlich vermöge der von ihr ein- geschlagenen Schritte ist die Regierung in den Stand gesetzt, Ihnen zugleich die Au«sührung neuer Eisenbahnlinien durch die Hand oder doch mit Unterstützung de« Staate« vorzu- schlagen, dazu bestimmt, wichtige Lande«theile aufzuschließen und mit dem vaterländischen Eisenbahnnetze in Verbindung zu bringen. Auch die Verbesserung der Wasserstraßen bildet den Gegenstand angelegentlichster Fürsorge meiner Regierung. In einer au«führlichen Denkschrift werden Ihnen die Ziele dargelegt werden, welche die Regierung in planmäßigem Vorgehen bei der Regulirung der fünf Hauptströme, de» Rhein«, der Weser, der Elbe, der Oder und der Weichsel in« Auge gefaßt hat, und welche Gesammtmittel dafür erforderlich sind, Die weitere Durchführung der VerwaltungSreform er fordert Abänderungen in der Einrichtung der höher» Ver waltungsbehörden, deren gleichzeitige Einführung in dem gesammten Umfange der Monarchie zur Herstellung einer gleichmäßigen Organisation der allgemeinen Landesverwal tung geboten erscheint. Nicht minder bedarf e« der Aus dehnung der Verwaltungsgerichtsbarkeit und der Vor schriften über die Zuständigkeit und das Verfahren der Ver- waltungSgerichtc und der Verwaltungsbehörden auf da« ganze Staatsgebiet. Dieselbe wird bedingt durch eine Re vision der bezüglichen Gesetze, welche, unter Aufrechterhal tung der Grundlagen derselben, die bei ihrer Handhabung hervorgetretenen Mängel beseitigt. In den Gesetzentwürfen, weiche behufs Erreichung dieser Ziele Ihnen zur Beschluß fassung zugehen werden, sind zugleich Uebergangsbestim« mungen vorgesehen, um die Wirksamkeit der neuen Ein richtungen in denjenigen LandeStheilen sicherzustellen, welche der Verwaltungsreform entsprecheude Kreis- und Provinzial ordnungen noch nicht besitzen. Den Erlaß der letzter» un ausgesetzt zu fördern, wird meine Regiernng sich angelegen sein lassen. Der Entwurf eines Gesetzes betreffend die Aufbringung der Gemeindeabgabeu, dessen Vereinbarung durch die Ausdehnung der Verwaltungsreform erleichtert, aber auch um so dringlicher wird, soll Ihnen von neuem vobgelegt werden. Meine Regierung ist bestrebt gewesen, die durch die neue Organisation der Gerichte und die Einführüng de« neuen Proceßverfahrens bedingten umfangreichen und viel seitigen Arbeiten so zu fördern, daß die am 1. Oct. d. I. in Kraft getretenen Reichs-Justizgesetze und die dieselben ergänzenden Landesgesetze einen geebneten Boden fanden. Dix neue» Gerichte haben ihre Thätigkeit sofort zu begin nen vermocht/ Da« erstrebte Zick einheitlicher Handhabung der Rechtspflege ist damit erreicht, und so die große na tionale Aufgabe, -in einheitliche« Deutsche« Recht herbeizu- führen, ihrem Abschlusse wesentlich näher gebracht. Der Entwurf einer für die ganze Monarchie bestimmten Jagdordnung, welcher den Mängeln der bestehend«« Jagd- polizeigesetze Abhülfe verschaffen soll, wird Ihne« im Laufe Ihrer Berathungen Pigehen. Die auch iü der vorigen Session nicht erledigte Vor lage über den Schutz der Felder und Forsten wird erneut ein Gegenstand Ihrer Berathungen sein. Meine Herren I Indem Ihnen hiermit wiederum ei« ausgedehntes Feld wichtiger und mühevoller Arbeit eröffnet ist, darf ich das Vertrauen hegen, daß Sie meiner Regie rung bereitwillige Unterstützung gewähren werden, um nächst den allgemeinen Aufgaben der Gesetzgebung besonder« da« Werk wirthschaftlicher Neugestaltung, welche« durch die Reichrgesetzgebung hoffnungsvoll angebahnt ist, auch auf dem Boden der preußischen Staatseinrichtungen im Inter esse aller Volkskreise erfolgreich durchzuführen. In der versöhnlichen Wirkung solchen gemeinsamen Stre Würtemberg m den Saal trat, erhob der bisherige Präsident de» Herrenhauses Herzog v. Ratlbor den Ruf: „Se. Mas. unser allergnädigster Kaiser und König Wilhelm, er lebe hoch!" Begeistert stimmte» die Anwesenden mit erhobener Rechten dreimal in den Ruf ein. Se. Mas. verneigte sich huldvollst nach allen Seiten, erstieg die Stufen deS Throne«, bedeckte da« Haupt mit dem Helm und vrrla« mit vernehmlicher Stimme folgende Thronrede: Erlauchte, edle und geehrte Herren von beiden Häusern d«S Landtage« l Indem ich die Gesammtvertretung der Mon archie nach Erneuerung de» Hause« der Abgeordnete» wie derum begrüße, ist e« mir Bedürfniß, nochmals den Ge fühlen innigen Danke« Ausdruck zu geben für die Beweise der Lheilnahme, welche mir und meiner Gemahlin bei Ge legenheit de« durch Gotte» Gnade im Frühjahr begangenen Feste« au« allen Kreisen de» Volke», zugleich unter reicher Bethätiguug de» Patriotismus, gewidmet worden sind. In jenen Kundgebungen habe ich ebenso wie in den mannich- fachen Erweisen der Liebe und Treue, di« mir neuerdings in verschiedene» Provinzen.der Monarchie zutheil geworden sind, eine erhebende Bestätigung der Urberzeugung gefun den, daß unter allem Wandel der Zeiten da« innige Band zwischen Fürst und Volk, auf welchem da« Erblühen der preußischen Monarchie von jeher beruht hat, in alter Festig keit besteht und eine weitere gesegnete Entwickelung verbürgt. Die Finanzlage und der Staatshaushalt werden infolge d«r Mehreinnahmen, welche auf Grund der Steuerreform im Reiche aus den Erträgen der Zölle und der TabackS- steuer den einzelnen Staaten zufließen sollen, im Laufe der uächsten Jahre allmählich erhebliche Veränderungen und Er- ltichterungen erfahren. Dieselben konnten jedoch bei der Aufstellung des Etat« für das nächste Jahr noch nicht von entscheidender Bedeutung sein. Wenn auch au« den Er trägen der Reichssteuern eine nicht unbeträchtliche Mehr- emnahme schon für da« nächste Jahr in Aussicht genommen werden kann, so wird doch die augenblickliche Finanzlage noch wesentlich durch die Nachwirkung der seitherigen Ver hältnisse bestimmt. Im letzten BerwaltungSjahre haben die Einnahmen zur Bestreitung der Ausgaben nicht hingereicht. Auch ist eine Erhöhung de« Matncuiarbeitrag« für das laufende Jahr ubthwendig geworden. Bei dem auf den meisten Gebieten der ErwerbSthätig- keit fortdauernd lastenden Drucke haben die AuSgabebedürf- nifle de« Staate« in den regelmäßigen Einnahmen de« uächsten Jahres ihre Deckung nicht vollständig finden können. Die zur Ergänzung erforderlichen Mittel werden wiederum im Wege der Anleihe zu beschaffen sein. Die darauf be züglichen Gesetze werden Ihnen mit dem Staatshaushalts etat unverzüglich vorgeletzt werden. Meine Regierung hegt die Zuversicht, daß Sie »hr bereitwillig helfen werden, die Schwierigkeiten der jetzigen Uebcrgangszeiten zu überwinden, de« Uebergang«, so Gott will, zu einer Zeit neuen wirth- fchästlichen und finanziellen Aufschwunges. In Erfüllung der dem Landtage während der vorigen Session extheilten Zusage wird Ihnen alsbald der Entwurf «ine« Gesetzes vorgelegt werden, welche« die Verwendung ter dem Staatshaushalte au« dem Ertrage der Reichssteuern zufließeuden Mehreinnahmen zu Klaffen- und Einkommen- steuerrrlassen, vorbehaltlich anderweitiger mit Zustimmung de« Landtages darüber zu treffender Verfügung, zu regeln bestimmt ist. Eine durchgreifende Reform der direkten Besteuerung wird bi« zu einer günstigern Gestaltung der Finanzlage vorzubehalten sein. Um aber eine für viele Gemeinden dringend wünschen»- werthe Erleichterung ihre» Haushalte» durch Erweiterung ihrer Einnahmequellen eintreten zu lassen, wird Ihnen die Einführung einer Steuer vom Ausschank geistiger Getränke und vom Kleinhandel mit Branntwein vorgeschlagen werden. Der Entwurf dieses Gesetze», von welchem zugleich eine heilsame Gegenwirkung gegen den in wirthschaftlicher und sittlicher Hinsicht bedenklichen Andrang zu derartigen Ge schäften erwartet werden darf, sowie rin fernerer Gesetzent wurf wegen Besteuerung des Wanderlagerbetriebe» zu Gunsten der Lommunen wird Ihnen demnächst zugehen. ben« wird sich um so leichter auch der Ausgleich mancher Gegensätze fiudea lasse». E« ist mein sehnlichster Wunsch, daß die beginnende Session den Frieden, der mir dringend am Herzen liegt, auch im Innern nach allen Richtungen fördere und dadurch eine segen-volle Bedeutung gewinne. Da« walte Gott! Namentlich die auf den Frieden im Innern be zügliche Stelle der Rede wurde mit lautem Beifall begrüßt. Während Se. Maj. mit den königlichen Prinzen den Saal verließ, rief der Alterspräsident de« Abge ordnetenhauses, Abg. v. Bockum-DolffS: „Se. Maj. der Kaiser und König lebe hoch!" Die Versammlung stimmte lebhaft in denselben ein. Die preußische Thronrede. — Leipzig, 29. Oct. Die Thronrede, mit welcher der Kaiser und König in Person — und zwar, wie wir mit Freuden aus den berliner Berichten ersehen, in vollster Kraft und Frische der Erscheinung und der Stimme — gestern den Landtag eröffnete, geht ziem- lich ausführlich auf die ganze politische und wirth- schaftliche Lago Preußens ein. Den Mittelpunkt dieser Lage bildet natürlich das Budget. Dasselbe weist auch in diesem Jahre noch ein Deficit auf trotz der vom Reiche zurückfließenden Mehreinnahmen, ein Deficit, welches durch eine An leihe gedeckt werden soll. Dabei spricht die Thron rede die Hoffnung aas, daß „eine Zeit neuen wirth- schaftlichen und finanziellen Aufschwunges" im An- zuge sei. DaS beim vorigen Landtage gegebene Versprechen, daß die den preußischen Finanzen zugute kommenden Mehreinnahmen au« den indirrcten Reichssteuern zur Ermäßigung der dirccten Steuern in Preußen benutzt werden sollen, dieses Versprechen wird jetzt eingelöst durch Vorlegung eines dahin bezüglichen Gesetze«. Eine durchgreifende Reform der directen Besteuerung soll einer finanziell günstigern Zeit Vorbehalten bleiben. Um den Communcn Erleichterungen in ihren Bud gets zu verschaffen, wird eine Besteuerung de« Brannt- weinschankeS und der Wanderlager vorgeschlagen — Maßregeln, die zugleich tiefempfundenen moralische« und wirthschaftlichen Uebelständen abhelfe» sollen. Ein weiterer wichtiger Punkt, vielleicht der wich tigste, der Thronrede ist die Durchführung de« Systems der Verstaatlichung der Eisenbahnen. Die meisten der großen Lipien, di« »och nicht im Besitze des Staate« sind, sollen durch Vertrage in diesen Besitz übergehen und zugleich sollen mehrere neue Linien auf Staats kosten gebaut werden. Die Thronrede erklärt, daß nur auf diesem Wege „die Eisenbahnen der öffentliche» Wohlfahrt mit solchem Nachdruck und Erfolg dienstbar gemacht werden können, wie die« die Interessen des Landes mit wachsender Stärke erheischen". Hiermit ist die Frage: ob StaatS-, ob Privatbahnen? mit voller principieller Schärfe gestellt, und die Volks vertretung wird sie in dieser Schärfe und mit allen ihren Consequenzen zum Gegenstände ihrer Entschei dung machen müssen. Weit weniger zweifelhaft al« bei den Eisenbahnen ist eS bei den Wasserstraßen, daß Heren zweckgemäße Herstellung und Instandhaltung nur von StaatS wegen erfolgen kann, zumal die freie Bewegung auf den Wasserstraßen immerfort dem Privatverkehr überlasset« gründeten und nach der erst 1542 in schönburgischen Landen vollzogenen Reformation aufgehobenen Nonnen klosters entstand auf herzoglichen Befehl die neu« Schule, anfänglich auf 12 Alumnen berechnet, wozu bald noch 15 neue Stellen gefügt wurden. Ueber die innere Einrichtung diese« Alumneum«, die Lehrer und Beamten, die Schulgesetze, den LectionSplan rc. gibt der Verfasser in den Beilagen urkundlichen Nachwei«. Beiläufig, al« ein Seitenstück zu jener Gründung, sei erwähnt, daß Kurfürst August den Plan gefaßt hatte, in der Nähe seines LieblingSschloffe« Augustusburg eine Art lateinischer Ritterakademie anzulegen. Daß jene junge Pflanze, zu deren Gedeihen so viele« Begünstigende vorlag, dennoch sobald wieder verkümmerte, sodaß der Nachwelt keine Spur, ja nicht einmal die Tradition ihrer Existenz bisher verblieben war, findet in den historischen Erläuterungen deS Verfasser«, welche zum Theil ganz Neue« über daS Berhältniß August's zum Schönburgischen Hause ent halten, genügende Erklärung. In Kursachsen war damal« die Melanchthon'sche Richtung officiell zur Herrschaft gelangt. Der geringS- walder Rector Hieronymus Haubold war aber ortho doxer Lutheraner und insbesondere eifriger Anhänger de« Flaciu« — sehr zum Nachtheil seiner Schule. Denn wie sehr der Kurfürst damals noch gegen FlaciuS und seine Anhänger eingenommen war, beweist unter anderm die Thatsache, daß derselbe, wie Distel erzählt, auf seine neuen Kanonen den Spottver« eingraben ließ: Die Flatianer und Zelothen Sindt d«s Teuffel« Vorboth«». Zwei Geistlichen in Penig drohte wegen ihrer antimelanchthonischen Gesinnung (wie noch vielen an dern im Lande) schimpfliche Absetzung. Der ener gische Schutz, welchen sie durch ihren Patron, Wolf von Schönburg, fanden, verwickelte den letzter» in schlimme Händel mit dem Kurfürsten, die endlich dahin führten, daß Wolf gefangen genommen und als Rebell eine lange Zeit in dem sogenannten „Kaiser", einem Kerker, der sich unter dem jetzigen Schloßhauptthor zu Dresden befand, in grausamer, seine Gesundheit zer rüttender Haft gehalten wurde! Mit dem hohen Schutzherrn verfiel selbstverständ lich auch seine Schöpfung, die Landesschule zu Gerings walde; sie wurde nach kaum mehr als zweijährigem Bestehen wieder aufgelöst. Wir versagen un« ungern, noch einzelne« au« dem vielen Interessanten, wa« Distel'S Schrift enthält, herauszupflücken. Es lag uns zunächst nur am Herzen, auf die Schrift selbst insbesondere auch Schulmänner, Theologen und Geschichtsfreunde aufmerksam zu machen. Der jetzt ausgtgebene „fünfundzwanzigste Iah- re-bericht de« Germanischen Nationalmuseum« zu Nürnberg" weist wiederum eine erfreuliche Entwicke lung und Erweiterung dieser Anstalt auf. Alle Abtheilun- gen der Sammlungen erhielten Zuwachs, den reichlichsten die Kupferstichsammlung, auf welche der größte Theil der zu Ankäufen disponiblen Summen verwendet wurde, nächst ihr war e« die Münzsammlung. Auch die Sammlung der Sculpturen erhielt durch einige gute Originale und manche Abgüsse Zuwach», jene der kirchlichen Geräthe bekam eine Anzahl sehr interessanter Objecte, ebenso die Waffensamm lung; auch die Sammlung der Hausgeräthe und jene der Gewebe erhielten beträchtlichen Zuwachs. Die Bibliothek verdankt wiederum mehr als 1000 Bände der Liberalität des deutschen Buchhandels, dem wohlwollend«» Interesse mancher Verfasser und sonstiger Freunde, sowie dem Schriftentausche mit den Akademien, gelehrten Gesellschaften und Vereinen. Durch Ankauf erwarb sie manche seltene und werthvolle Jncunabeln und Druckwerke des 16. und 17. Jahrhundert«. In Verbindung mit dem Museum ist ein besondere« Handel«museum mit freundlicher Unterstützung de« Handel-st-nde« begründet worden, dem auch schon manche Gaben an interessanten Gegenständen, durch welche die Geschichte de« Handel« erläutert wird, zugeflossen sinh. An Publicationen konnte im abgelaufenen Jahre außer dem 25. Bande de« Anzeiger« für Kunde der deutschen Vorzeit nur eine neue Auflage de» Wegweiser« durch die kunst« und kulturgeschichtlichen Sammlungen des Museums erscheinen. Seit Veröffentlichung de» Jahresbericht« für 1877 gingen ein an Jahresbeiträgen (darunter der Beitrag des Deut schen Reiche« für fünf Vierteljahre) 107442 M. 88 Pf., an einmaligen Geldbeiträgen und besonder» Stiftungen 186l!) M. 43Pf. Die Gesammleinnahmen de« Museum« beliefen sich auf 144122 M. 81 Pf. und die Ausgaben auf 136223M. 36 Pf. Die dem Jahresberichte beigefügte „Ansicht der Karthause nach ihrem Au«baue" zeigt, daß das Germanische Museum bereits ein ganze« kleine« Stadtviertel umfaßt. — Nachdem da« königlich preußische Obertribnnal nach nahezu zweihundertjährigem Bestehen (1702—1879) in dem neuen Deutschen Reichsgericht aufgegangen ist, bietet ein geschichtlicher Rückblick auf dessen Entstehung, Entwickelung und Wirksamkeit ein besondere« Interesse. Einen solchen, und zwar einen sehr gründlichen, au« authentischen Quellen geschöpften, mit voller Pietät bearbeiteten, enthält da« so eben erschienene Werk: „Geschichte des königlichen Ober-Tribunal« zu Berlin von vr. F. H. Son- nenschmidt, ObertribunalSrath. Mit drei Porträt», einer Ansicht de« KammergerichtSgebäude« in Lichtdruck und vier Autographien" (Berlin, Karl Heymann).