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1590 «»ltslehrerseminaricn den Departement» zur Pflicht gemacht nnd endlich da« Budget vom Abgeordnetenhaus« festgestellt. Sie werden jugeben, meine Herren, daß wenige Sammer- sessione» bester verwendet worden sind, und die» geschah trotz der politischen Schwierigkeiten, welche in den ersten Monaten de« Jahre« auftrateu und die Aufmerksamkeit der Sammern siir einige Zeit von ihren gewohnten Arbeiten abzogen. E« erübrigen zwei Gesetzt, die von der Sammer votirt sind und in der nächste» Session dem Senat unter breitet werden sollen: da« Gesetz über den höher» Unter richt und da« Gesetz über den UnterrichtSrath. Dieselben haben zu leidenschaftlichen Polemiken, zu hitzigen Discus- sionen Anlaß gegeben, welche oft die Gemüther eher ent zündeten al« aufklärten. Sic haben zu übrigen« sehr er klärlichen Meinungsverschiedenheiten im Schose der republi kanischen Partei geführt. Ich hoffe, daß während der Ferien Ruhe und Ucberlegung eine Annäherung zwischen au«ge- zeichnelen Köpfen bewerkstelligen werden, welche über die Mittel vielleicht verschiedener, über da« anzustrebende Ziel aber gewiß Einer Meinung sind- Es ist hier nicht der Ort, auf eine Prüfung dieser Gesetze einzugeheu; aber ich mnß zwei Punkte hervorheben, in denen man die Wahrheit merk würdig entstellt hat. Man suchte ihnen den Lharakter reli giöser Verfolgungen beizulegen; einen solchen haben sie durchaus nicht: es sind politische Gesetze, und was man auch sagen möge, sie ändern nichts an der Freiheit der Be kenntnisse noch an der tage der Weltgeistlichkeit. Aber die Unterrichtsfreiheit darf, wie ehrwürdig sie auch sei, nicht eine Waffe in den Händen derer werden, welche die Grund lagen unserer modernen Gesellschaft in Bresche legen wollen; sie darf nicht ein Werkzeug sein, um die jungen Geschlech ter heranzuziehen im Widerwillen gegen die Institutionen, die sich Frankreich nach so viel Ringen und Kämpfen gege ben hat, und in der Hoffnung, eine fortan unmöglich ge wordene Vergangenheit wiederherzustellen. Darum hat der Staat das Recht und die Pflicht, sich in diese Fragen ein zumischen, andernfalls würde er sich wissentlich misbrauchcn lassen.. Man kann sich fragen, ob die Regierung die besten Mittel vorgeschlagen hat, das Ziel zu erreichen, oder ob man- die Unterrichtsfreiheit vielleicht auf anderm Wege mit den nothwendigen Rechten de« Staates in Einklang bringen kann. Ich begreife die DiScussion über diese Punkte und laste sie zu; was man aber im Schose der republi kanischen Partei nicht bestreiten darf, das ist, daß die Re gierung nur von einem ihr gebührenden Rechte Gebrauch gemacht hat. Unter der Obsorge für diese hohen und schwie rigen Fragen haben aber die öffentlichen Gewalten die In teressen der Steuerpflichtigen nicht vernachlässigt. Die Kam mer hat auf den Antrag des Finanzministers die Gewerbe steuer uin 23 Mill. FrS. entlastet, eine wahre Wohlthat für eine zahlreiche und beachtenswerthe Klaffe der Bevölkerung, die an der Förderung des Nationalreichthums einen so be deutenden Antheil hat. Endlich werden Sie, meine Herren, vielleicht erstaunen, wenn ich Ihnen sage, daß diese von den Organen der alten Parteien so vornehm und wegwerfend behandelte Republik sich geradezu der besten Finanzlage er freut, die es gegenwärtig in ganz Europa gibt. Da« Jahr 1879 ist kein besonders gedeihliche«; mehrere Zweige der Nationalindustrir leiden und der Ackerbau hat, namentlich infolge einer Reihe schlechter Ernten, eine wahre Krisis zu bestehen. Nun denn, trotz der Wahrscheinlichkeit einer mittel mäßigen Ernte wies das Erträgniß der Steuern aller Art am 31. Juli einen Ueberfchuß von 80 Mill. Frs. über die Voranschläge des Budgets auf. Wenn dieser Fortschritt anhält und kein störendes Ereigniß dazwischenkommt, wer den wir im nächsten Jahre hoffentlich muthiger auf der Bahn der Entlastungen vorwärts gehen können. Füge ich diesem flüchtigen Expost noch hinzu, daß Frankreich mit der ganzen Welt in Frieden ist und zu allen seinen Nachbarn in den besten Beziehungen steht, so glaube ich, alles über die gegenwärtige Lage der Republik .gesagt zu haben. Dieses Resultat verdanken wir vor allem jener einsichtigen und arbeitsamen Bevölkerung, welche die kleinen Stürme des parlamentarischen Lebens über ihren Köpfen grollen läßt und ruhig schafft, hervorbringt, spart, wohl wissend, daß sie zu der Regierung Vertrauen haben kann, die sie sich selbst gegeben hat, einer Wackern und fleißigen Bevölkerung unter der Bluse de» Arbeiters wie unter der Uniform des Soldaten. Wir danken es der Weisheit und dem Patrio- Bedürfniß einer Bereinigung zwecks Austausche« unserer Ideen und Wünsche hingewiesen, um so in gemeinsamer Arbeit den andern Industriezweigen Ebenbürtige« zu lei sten und auch um dem Publikum gegenüber zu bezeugen, wie sehr wir bestrebt sind, allen berechtigten Anforderungen gerecht zu werden. Wenn auch die jetzige Ausstellung man ches minder Gute, minder Tüchtige enthalte, sodaß man in Bezug hierauf vielleicht auch das Reuleaux'sche Wort «Billig und schlecht» anwenden könnte, so möge doch auch wiederum da» viele Gute und Vorzügliche dem Publikum ein Beweis sein, daß die Seifenfabrikanten mit aller Energie bestrebt seien, da« Unkraut auszurotten und der deutschen Industrie Ehre zu machen, und dazu solle auch die jetzige Ausstellung ein Mittel sein. Mit einem Hoch auf Hamburg, die Ge- burtsstätte des ersten SeisensabrikantencongreffeS, schloß Redner seine mit lautem Beifall aufgenommene Rede, worauf Hr. Röhl in Kassel al« Vorsitzender den Beginn des Con- greffc» in den obern Räumen anzeigte. Während nun die Longreßmitglieder sich zu der Sitzung begaben, vertheilte sich da« Publikum in deo, wie schon oben bemerkt, auf« schönste geschmückten Räumen der Aus stellung. Bietet schon ein Ueberbtick über die von allen Betheiligten reichlich beschickte Ausstellung im allgemeinen dem Beschauer ein überaus interessante«, instruetive« Bild über die mannichsaltigen, theilweise großartigen Leistungen auf dem Gebiete der Seifenfabrikation, so zeigt sich bei einer aufmerksamen, die einzelnen Gegenstände einer ge nauen Beachtung unterziehenden Musterung der ausgestell- ten Gegenstände, wie viel der Fleiß, die angestrengte Thä- tigkeit der einzelnen dazu beigetragen haben, um hier etwa« wirklich Vorzügliche« zu leisten. Bei der übergroßen Fülle, welche diese erste so wohlgelungene Ausstellung darbietet, müssen wir un» darauf beschränken, im Folgenden eine kurze Ueberstcht über die hervorragendern Objecte zu geben. Da ist vor allein ein großer, von George Heyer u. Lomp. in Hamburg gelieferter, circa 12 Fuß hoher Block aus Seife, der in seiner soliden Ausführung wie auch geschmackvollen Ausschmückung die Aufmerksamkeit de« Publikums auf sich zieht. Gleich schön, dem Material wie der Ausführung t!«mu» unserer Kammern, die sich niemals bedacht haben, von vorübergehenden Ueberstürzungen zurückzukommen und vorgefaßte Meinungen oder Systeme dem höher» und per manenten Interesse der Republik zu opfern. Wir verdanken e« endlich dem allgemeinen Vertrauen, welches die Gerad- ! heit. Festigkeit und Mäßigung de« Präsidenten der Republik eiuflößen. Ich trinke, meine Herren, auf die Gesundheit de« Hrn. Grövy, Präsidenten der französischen Republik! Deutsches Reich. Der National-Zeitung berichtet man aus Berlin vom 25. Aug.: „Se. Maj. der Kaiser entsendet zur Begrüßung des Kaisers von Rußland bei deffen bevorstehender Anwesenheit in Warschau eine besondere militärische Deputation. Die Führung derselben ist dem Generalfeldmarschall Frhrn. v. Manteuffel über tragen. Demselben schließen sich an: der Oberst v. Lettow vom 1. Garderegiment zu Fuß, der Major v. Petersdorfs vom Kaiser-Alexander-Gardegrenadier- regimcnt, der Rittmeister Frhr. v. Maltzahn vom 6. Kürassierregiment (bekanntlich ist der Kaiser von Rußland Chef der beiden letztgenannten Regimenter) und der Hauptmann Frhr v. Manteuffel, Sohn und persönlicher Adjutant des Feldmarschalls. Die Depu tation soll am 28. Aug., also am künftigen Don nerstag, in Warschau eintreffen." X Serkin, 25. Aug. In verschiedenen Blättern wird da« Project einer Jnscratensteuer mit der Voraussetzung besprochen, daß sich die Regierung im Ernst mit einem solchen Project trage. Von zuver lässiger Seite aber wird versichert, daß an maßgeben der Stelle nicht das Geringste von einem solchen Pro ject bekannt sei. — Wie man kürzlich eine ganze Reihe von Gesetzen aufstellte, welche dem Bundesrathe zu gehen sollten, ohne daß man dafür eine andere Auto rität anführen konnte als die der subjectiven Mei nung, so stellt man jetzt bereits die Tagesordnung für den Bundesrath iu seiner nächsten Sitzung auf. Dem gegenüber muß bemerkt werden, daß noch nicht einmal über die Zeit der Berufung des BundesratheS zu seiner neuen Session etwas bestimmt ist, geschweige denn über die Gegenstände, welche von ihm berathen wer den sollen. — Die russische Regierung hat den Wunsch ausgesprochen, daß die auf diplomatischem Wege der Erledigung zuzuführenden Requisitionen der deut schen Behörden an die russischen Behörden stet« von einer beglaubigten russischen Uebersetzung be gleitet werden möchten. Infolge deffen ist von feiten des Auswärtigen Amtes zur Erleichttrung Mr die deutschen Behörden vorläufig auf Vie Dauer von sechs Monaten die Einrichtung dähin getroffen worden, daß die fraglichen Uebersetzungen durch die Vermittelung der kaiserlichen Botschaft in Petersburg gegen Entschä digung von SV Kopeken für 25 Zeilen hergestellt wer den können. — Der Nürnberger Correspondent schreibt, die Mit- theilung der Magdeburgischen Zeitung über ein wahr scheinliches Zusammentreffen des Fürsten Bismarck mit dem Ministerpräsidenten Cairoli bestätigend: „Römische Blätter hatten kürzlich gemeldet, daß der italienische Ministerpräsident Cairoli nach Deutschland reise und dort eine Besprechung mit dem Fürsten Bis marck haben werde, und die officiöse Italic war dar auf «ermächtigt» worden, diese Nachricht für unbe gründet zu erklären. Indessen hat die Reise Cairoli'S nach, ist da» von C. Wittmack in Segeberg gelieferte Ob ject, eine circa 10—12 Fuß hohe Säule mit der Büste Kaiser Wilhelm'«, dem sich die von G. F. Wehde in Buxte hude ausgestellte Pyramide, welche von vier Obelisken und zwei Sphinxen umgeben ist, ebenbürtig anreiht. Zu er wähnen ist hier noch wegen seiner hübschen, zierlichen Aus führung da« von Johann Dimitrievic in Belgrad ausge stellte Object. Neben diesen eben erwähnten großartigen Objecten fesselt besonders die Jmitationsseife die Aufmerksamkeit de« Publi kums und hier verdienen namentlich der von I. L. Blödner Sohn in Gotha ausgestellte Tisch, welcher eine reicht, über aus täuschend nachgeahmte Collection von Eßwaaren, Spiel sachen rc. enthält, sowie die von C. H. E. Bredemeyer in Hamburg ausgestellten drei Fruchttische Erwähnung. Von den Ausstellern an Parfümerien und Toilettegegenständen haben sich besonders die Herren A. Grandjean m Hamburg, B. Langwisch in Hamburg, sowie namentlich die rühmlichst bekannte Puder- und Schminkefabrik von L. Leichner in Berlin hervorgethan. Mit der altrenommirten Firma Franz Maria Farina in Köln, welche auch das Eau-de-Cologne zu der einen Fontaine geliefert hat, wetteifert hier in Reich haltigkeit der Güte der Waaren die Firma I. S. Douglas Söhne in Hamburg. Ein in dem Kataloge nicht genannte», aber sehr beachtenswerthe» Stück der Ausstellung ist ferner der von H. Weißflog in Hamburg ausgestellte patentirte Waschtisch, der seiner überaus praktischen Einrichtung wegen allseitige Anerkennung findet. Durch gleiche praktische Brauchbarkeit zeichnen sich aus die von G. Weckmann in Hamburg ausgestellten palentirten, verstellbaren Zellenvor hänge für Schaufenster. Mit der Erwähnung der von der um die Ausstellung überhaupt sehr verdienten Firma L. A. Propfe u. Lomp. (WafferglaSfabrik, Hamburg) ausgestellten Objecte, unter ihnen vornehmlich die „Mohrenwäsche", müssen wir vorläufig unsere Ueberstcht über die Aussteller im Saale beschließen, um noch einen kurzen Blick in den zu einer großen Ma schinenhalle hcrgerichteten Garten zu thun. Die hier aus gestellten zahlreichen Maschinen, als Seifenfchneidemaschinen, nach Deutschland wirklich stattgefunden, und auch für die Richtigkeit des zweiten ThcileS der Nachricht schei nen verschiedene Umstände zu sprechen. Thatsache ist, daß der italienische' Ministerpräsident am 19. Aug. in Nürnberg angekommen und von da am Morgen des 20. Aug., angeblich nach Straßburg, weiter gereist ist. Thatsache ist ferner, daß Fürst Bismarck, der seine Durchreise durch München auf der Fahrt nach Gastein dorthin auf den 17. Aug. angekündigt hatte, diese Bestimmung telegraphisch widerrief und seinen Aufenthalt in Kifstngen uni einige Tage verlängerte. Fürst Bismarck ist sodann am 19. Aug. um 8 Uhr abends von Kissingen abgereist, nachts 11 Uhr mit dem Würzburger Zuge in Bamberg angekommen und nach einem Aufenthalte von nahe an drei Stunden im bamberger Bahnhofe, während welcher er jedoch seinen Salonwagen nicht verließ, von da mit dem Kurierzuge um 1 Uhr 45 Min. über Nürnberg nach München weiter gereist, wo er am 20. Aug. um 8 Uhr morgens eintraf. Die Bahnen beider Gestirne haben sich also jedenfalls so nahe gekreuzt, daß es weniger zu verwundern sein würde, wenn sie auch in Con- junction getreten wären, als wenn das Gegentheil stattgefunden hätte. Die Zusammenkunft, wenn sie stattgefunden hat, muß, den ebendetaillirten Umständen nach, Cairoli'S Ankunft in Nürnberg vorausgegangrn sein. BiSmarck'S plötzlicher Entschluß, seinen Aufent halt in Kissingen um einige Tage zu verlängern, ist anderweitig unaufgeklärt." — Die Neue Frankfurter Presse sagt: „Wir kom- men noch einmal auf die Encyclica Leo's Xlll. zurück und zwar, um kurz auf verschiedene Wieder sprüche in derselben hinzuweisen. Zunächst macht in dieser Beziehung Stadtpfarrer Or. Kalb in Frank furt a. M. folgende treffende Bemerkung: Die Encyclica vom Papst Leo XIII. neuesten Datum» verweist die Theologen der römischen Kirche aufs Studium des Thomas von Aquino, um durch das Studium dieses Scholastikers die Einheit der Kirche wiederherzustellen. Nun ist aber bekannt, daß dieser Scholastiker als Dominicaner Widerspruch gegen die Behauptung der FranciScaner erhob, daß die heilige Jungfrau unbefleckt empfangen sei, und beide Orden auf Lod und Leben um diesen Streitsatz kämpften. Neuester Zeit hat bekanntlich Pio IX. diesen Satz zum Dogma der römischen Kirche erhoben. Wie siebt nun der jetzige Papst zu seinem unfehlbaren Vorgänger? und wie beide zur gepriesenen Einheit der römischen Kirche? Außer dem sagt der Papst gegen den Schluß seiner Encyclica, daß alles, was immer von irgendjemand Verständiges ge sagt, wa« immer Nützliche» entdeckt und ausgedacht wor den, freudigen und dankbaren Herzens aufzunehmen ist. Und unmittelbar hqrayf: „Wir ermahpen euch, die Weis heit de« heiligen Thoma» tmedirhrrzufleSew nVV"mößktchst weit zu verbreiten, denn es liegt keineswegs in unserer Absicht, baß dasjenige unserer Zeil zur Nachahmung vor gestellt werde, was etwa von scholastischen Lehrern entweder mit zu großer Spitzfindigkeit erörtert oder mit zu wenig Besonnenheit gelehrt wurde; was etwa mit den erwiesenen Lehrsätzen der später» Zeit nicht übereinstimmt oder sich endlich auf irgendeine Weise als unhaltbar erweist." Das wiener Fremdenblatt bemerkt dazu: Wir wagen die Frage nicht auszuwerfen, noch weniger zu beantworten, ob derartige Sätze, hätte sie ein andere« Mitglied und nicht das unfehlbare Oberhaupt der Hierarchie nied-rgeschrieben, ohne lebhaften Widerspruch in den maß gebenden klerikalen Kreisen hingenommen worden wären. Allein interessant wäre es immerhin und in gewissem Grade auch belehrend, wenn von berufener und bisher so schweig samer Seite her die Encyclica über die Philosophie des heiligen Thoma» von Aquino einer correcten Würdigung unterzogen und deren volle Uebereinstimmung mit den Sätzen des Syllabus glänzend nachgewiesen würde. Seifenpressen rc., welche fast alle im Betriebe gezeigt wer den, gewähren einen nicht minder interessanten und in- structiven Anblick. Besonders reichhaltig sind hier vertreten die Firmen Boldt u. Vogel in Hamburg, A. Krull in Helm stedt, L. E. Rost u. Lomp. in Dresden-Altstadt sowie O. W. Röber-Dresden. In der ersten heute Vormittag stattgehabten Congreß- sitzung wurde unter anderm die Gründung eines Verbandes sowie Gründung eines Centralfachblattes für die Seifen fabrikanten und Errichtung eines Untersuchungsamtes für Contraventionen, Verfälschungen rc. beschlossen sowie die Preisrichter gewählt. Das an diese Sitzung sich anschließende gegen 2 Uhr beginnende Festmahl einte die Longreßmit glieder in vom heitersten Frohsinn belebter Tafelrunde. Da« abend« um 9 Uhr auf der Biunenalster unter zahl reicher Betheiligung des Publikums abgebrannte große Feuerwerk, welche» begünstigt vom herrlichsten Wetter in seinem reichhaltigen Programm ein überaus schöne« pyro technisches Schauspiel darbot, bildete den wohlgelungenen Schluß des ersten CongreßtageS. Au« Szeged in schreibt man der Neuen Freien Presse vom 21. Aug.: „Die Ableitung de« JnundationSwaffer« und die Trockenlegungen auf dem inner» Territorium der Stadt sind bereit» so weit gediehen, daß die noch unter Wasser befindlichen Flächen unverhältnißmäßig geringer sind. Man kann annehmen, daß sich ungefähr nur mehr ein Fünftel der Stadt unter Wasser befindet. Da» Wasser in den inundirten Territorien ist meist nur wenig tief und ist infolge zweckmäßig geführter Ableitungen in raschem Fallen begriffen. Nach den jüngst gemachten Erhebungen sind noch in der inner» Stadt 108000 Quadrattlafter, im Rochus 13K000 Quadratklafter, in der Unterstadt 16000 Quadratklafter und in der Oberstadt 174000 Quadratklafter, zusammen ein Flächenraum von 427200 Quadratklafter, d. i. beiläufig 267 Joch, unter Wasser."