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1695 wir haben keine Beschwerde gegen die russische Politik geführt. Man kann strenggenommen nicht einmal von einer deutschen Abwehr der russischen Angriffe sprechen. Denn Abwehr kann eS doch nicht heißen, wenn man ungerechte Beschuldigungen den Seinigen zur Kenntniß bringt, höchstens mit einem kurzen Hin- weis auf die laute Sprache der Thatsachen, welche die Beschuldigungen entkräftet! Zur Abwehr gehört wol sonst, daß der Bedrohte seinerseits auf den An greifer zielt; dies ist nicht geschehen, und unsere Be friedigung, daß eS nicht geschehen, ist um so größer, je überzeugter wir sein dürfen, daß da; wo die Ent scheidung liegt, die Angriffe nicht gebilligt worden sind." Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: „Die Erinnerung der «Post» an den Beginn der russischen Zeitungsangriffe gegen Deutschland ist um so mehr jetzt am Platze gewesen, als wir in der neuesten Zeit wiederum Stimmen in der russischen Presse be gegnen, die uns zu constatiren veranlassen, daß die Preßangriffe im jenseitigen Lager nicht als beendet bewachtet werden. Nachdem die russische Presse kurz vor der Reise de- Zaren nach Warschau und der freundschaftlichen Sendung preußischer Offiziere unter Führung des Generalfeldmarschalls v. Manteuffel dort hin ihre Angriffe gegen Deutschland auf Weisung der Regierung eingestellt hatte, scheint sie nach der Begeg nung von Alexandrows den Kampf wieder aufnehmen zu wollen. So hat unter anderm der GoloS in Ar tikeln am 4. und 5. Sept, in einem Tone, der ganz an die frühere berliner «Reichsglocke» erinnert, die ge hässigsten Ausfälle gegen den Reichskanzler und die deutsche Politik gerichtet. Die Artikel sind in der Agence ruffe vom 5. Sept, wörtlich reproducirt. Wir wollen, wie gesagt, dies Factum nur constatiren." — Die National-Zeitung erwidert auf daS Dementi, . welches ihr die Norddeutsche Allgemeine Zeitung gestern in Bezug auf den Antheil des Fürsten Bismarck an der Mission Manteuffel'S gab, Folgendes: Nicht im vollen Umfange hält die Norddeutsche Allge meine Zeitung ihre Angaben aufrecht, wie sie behauptet, im Gegentheil sie zieht dieselben im vollen Umfange zurück, indem sie etwas ganz anderes an die Stelle setzt. Die ' eigentlichen Streitpunkte läßt da« officiöse Blatt wie in «ine Versenkung verschwinden. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung hatte mit bekannter Brutalität sich gegen uns ge wendet; es bleibt von ihrem Dementi jetzt m der Haupt sache nur noch diese« charakteristische Kennzeichen des Blat tes übrig. Man darf wol die Sache jetzt dahin resumiren, daß der Reichskanzler die Sendung des Feldmarschalls v. Manteuffel nach Warschau rechtzeitig mitgetheilt erhielt, er aber Veranlassung hatte, sie al« eine militärische außer halb feine« Ressort« liegende zu betrachten. Man kann daran» weiter schließen, baß er von der Mission Kenntniß nahm, ohne eine Meinungsäußerung darüber abzugeben. , Dann war da« Wort „Zustimmung", wie es in der Notiz der National-Zeitung hieß, zu weit gegriffen; es hatte nur eben den Eindruck widergespiegelt, den die Vorgänge in un« zugänglichen Kreisen hervorgerusen hatten; eine „Er findung" war selbstverständlich dabei ausgeschlossen. In dem Streite zwischen der National-Zeitung und der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung betreffs der Manteuffel'schen Mission erklärt das letztgedachte Blatt, daß es heute ebenso wie gestern und vorher die Mittheilungen der National-Zeitung über die Manteuffel'sche Mission noch einmal als erfunden be zeichnen müsse und sowol diese Richtigstellung als seine Angaben über jene Mission wiederholt in vollem Um fange aufrecht erhalte. - — Die Berliner Börsen-Zeitung schreibt aus Berlin vom 9. Sept.: „Die Verhandlungen zwischen Deutsch land und Oesterreich über den Deuts ch-Oester- reichischen Handelsvertrag werden, wie wir hören, in der ersten Octoberwoche hier in Berlin be ginnen. Neben den Commiffarien der ReichSregierung werden specielle Vertreter SachseuS, Baierns und WürtembergS den Conferenzen' anwohnen, deren Ar beit, wie officiöse Stimmen verlauten lassen, nicht allzu difficil sein dürfte, da man glaubt, daß der Reichskanzler bei seiner demnächstigen Anwesenheit in Wien die hauptsächlichsteu Schwierigkeiten begleichen und die leitenden Grundsätze mit der österreichischen Regierung vereinbaren wird." Preußen. X Serbin, 9. Sept. Ich habe ge stern die Nachrichten über die Auflösung des alten und die Einberufung des neuen Landtages als irrig bezeichnet. Ich kann heute dasselbe von der Behaup tung sagen, daß über die Auflösung des alten Land tages und die Wahltermine für den neuen Landtag in der nächsten Sitzung des Staatsministeriums Beschluß gefaßt werden solle. Die betreffenden Beschlüsse find bereits gefaßt worden, bevor der Minister deS Innern seine Reise nach Ostpreußen antrat, und die betreffen den Anträge dürften demnächst zur allerhöchsten Sanc- tion gebracht werden. Die Termine für die Wahlen des neuen Landtages bleiben der 30. Sept, und der 7. Oct. Für die Einberufung.der Generalsynode bleibt der 10. Oct., für die Einberufung deS Land- tages der 23. Oct. in Aussicht genommen. — Die Magdeburgische Zeitung schreibt: „StaatS- minister a. D. vr. Falk ist nach zuverlässigen Nach richten keineswegs geneigt, auf Politische Thätigkeit auch nur vorläufig zu verzichten. Er wird also ins Abgeordnetenhaus treten und dabei sein, wenn gegen die wohlthätigen Acte seiner Verwaltung die Hetze nunmehr loSgeht, was bester als etwas zur Klärung und Festigung des öffentlichen Geiste« in diesen Din gen beitragen wird. Wir hören ferner vollkommen bestätigen, daß ihm vom Fürsten Bismarck, als er gehen wollte, nicht allein da« Justizministerium, son dern auch da« Oberpräsidium seiner Heimatsprovinz Schlesien angetragen worden ist. Er schlug das letz tere gleich dem erster» aus, um nicht unter anderm in die zweideutige Lage zu gerathen, bei den Wahlen konservative oder gar ultramontane Gegner seiner AmtSthätigkeit irgendwie gegen liberale Anhänger der selben unterstützen zu müffen. Ein solcher Mann muß allerdings im Vordergründe des Zeilkampfe« stehen." — Die «Tribüne» äußept über die Stellung de« national-liberalen Ausrufs zur Eisenbahn frage: Wir zweifeln nicht daran, daß die national-liberale Par tei, zu welcher Anhänger und Gegner des StaatSbahn- systems gehören, die wirthschaftlichen und politischen Ge fahren vollkommen zu würdigen weiß, die aus den um fassenden Ankaufsprojecten de« Minister« Maybach hervor- gehen könnten. Wenn in dem nunmehr festgestellten Wortlaut des national-liberalen Wahlaufrufs die principielle Bedeu tung der Frage umgangen wird, so ist damit sicher nicht ausgedrückt, daß die Unterzeichner jene Gefahr weniger ge ring anschlügen. Die Ankündigung, daß die Partei mit dem festen Entschlusse in den Dahlkampf eintrete, das Ver- fassungsrccht de« Landes gegen jeden Angriff zu wahren, bezieht sich ebenso sehr auf die Eisenbahnpolitik der Regie rung, soweit dieselbe die coustitutionellen Rechte der Volks vertretung gefährden könnte, als auf die geplante Beschrän kung des parlamentarischen Einflüsse«, gegen welche der Wahlaufruf sich mit großer Entschiedenheit ausspricht. Die national-liberale Partei wirb die einzelnen Eisenbahnvor- lagen sachlich prüfen und gegen den etwaigen Mi-brauch der ausgedehnten Befugnisse der Verwaltung Garantien zum Schutze de« verfassungsmäßigen Rechts aufzurichteu suchen. Die Grneralisirung oder vielmehr eine principielle Stellungnahme in der Eisenbahnfrage mußte den Unter zeichnern des Wahlaufrufs um so weniger opportun er- lcheinen, al« dadurch die ja nicht zu leugnenden Meinungs verschiedenheiten in der Partei noch vor den Wahlen zum Ausdruck gelangt wären. Wenn in fortschrittlichen Organe» die Unbestimmtheit dieses Passus in dem Aufrufe bemän gelt wird, so muß daraus hingewiesen werden, daß gerade dadurch die letzte Entscheidung in dieser Frage iu die Hände der Wähler gelegt wird, die e« wol begreifen werden, daß die Frage: ob Staat«- oder Privatbahnen? an sich nicht das mindeste mit einer freisinnigen politischen Ueberzeuguug zu thun hat, und die andererseits dasjenige, was polnisch bei dieser Frage in Betracht kommt, klar und deutlich iu dem Wahlaufrufe ausgesprochen finden. Die National-Zeitung bemerkt zu derselben Frage: Wir glauben allerdings, daß e« zur Zeit noch nicht möglich ist, eine entschiedenere Stellung (als es in dem Aufrufe geschehen ist) zu den vorliegenden Projecten zu nehmen, wenn man nicht grundsätzlich eine weitere Aus dehnung des Eisenbahnbesitzes des Staate» verwirft. Wir unsererseits haben uns vorlängst darüber klar gemacht,, daß eine Aufrechterhaltung de« jetzigen Zustande» undurchführ bar ist; der Uebergang deS Reste» der Privatbahuen in die Hand de« Staate» ist nur noch eine Frage der Zeit uuv der Opportunität. Um aber die Opportunität der beab sichtigten Ankäufe endgültig zu beurtheilen, ist die thatfäch- liche Unterlage noch zu unsicher, da« Material noch zu wenig gesichtet. — Am 7. Sept, fand in Berlin unter dem Vorsitz deS vr. Mendel eine Versammlung liberaler Wähler statt, in welcher denselben als Candidat für den nieder- barnimer Kreis der StadtgerichtSrath Päschcl in Berlin vorgestellt wurde. Demselben wurde das Wort zu einer Ansprache gestattet, in welcher er sich als eine« in jeder Beziehung unabhängigen und auch unabhängig denkenden Mann hinstellte, für den das Lächeln de» Ministers keinen Reiz und das Stirnrunzeln de« Mi nisters keinen Schrecken habe. Er sei nach seiner politischen Gesinnung Demokrat, nicht aus Laune «uv aus Neigung, sondern aus der tiefsten Ueberzeugung, daß es die demokratischen Postulate seien, um welche sich die Achse des zukünftigen Staate« zu drehen habe, die Postulate, die sich in die Worte zusammeyfaffen lassen: „Der Wille der Mehrheit sei Gesetz!" Er habe den demokratischen Grundsätzen bereit« als Stu dent gehuldigt, als er in der Burschenschaft dm schwarz roth-goldenen Traum von Kaiser und Reich träumte, dann als ein liberaler unbesoldeter Assessor noch ver pönt war, und er sei diesen Uebcrzeugungen auch bi» heute treu geblieben. Er stehe sonach aus dem Pro gramm der Fortschrittspartei. Die Berfammlmjg pro- clamirte ihn einstimmig zum zweiten Candidaten für die Kreise Nieder- und Oberbarnim. — AuS Berlin vom 9. Sept, berichtet die Natio nal-Zeitung: „Der berliner Verein der CentrumS- partei hielt am Sonntag seine fünfte und letzte allgemeine Wählerversammlung ab. Der Director der Aktiengesellschaft Zeitung Germania, Ed. Ei rund, begründete zunächst in einer länger» Einlei tungsrede den Unterschied zwischen den Christlich-Con- servativen und Materialistisch-Liberalen; hierauf bestieg der Abg. Cremer die Tribüne; derselbe äußerte sich unter anderm wie folgt: Bedauerlich sei es, daß gerade jetzt, wo alles zum Frieden mahne, einige «jüdische liberale» Zeitungen unaufhörlich bemüht seien, zum Kampfe gegen Rom zu Hetzen. Wenn diese Leute Bedeutung ihrer Rollen gerecht. Besonders trug Hr. Bergmann die eine Fülle schöner Gedanken und geist reicher Wortspiele enthaltenden Verse viel zu rasch vor, als daß man das Gesagte hätte, selbst Physisch, ver stehen, geschweige denn sich des geistigen WertheS desselben sofort bewußt werden können. Ein flotte« Tempo ist ja diesem personenarmen Lustspiel erwünscht, doch darf dasselbe nicht auf Kosten des bedeutenden Inhalt« schneller genommen werden, als zum reinen, ungeschmälerten Genuß nothwendig ist. Vielleicht daß eine öftere Wiederholung, welche das treffliche Lustspiel mehr wie manches andere verdient, und eine dadurch erlangte größere Sicherheit die erwähnten Mängel der Darstellung ausgleicht. Ueber ein entsetzliches Unglück berichtet die Augs burger Abend-Zeitung au« Lin bau vom 6. Sept.: „Gestern am Freitag, 5. Sept., abend» 7'/« Uhr, gingen Gerichts- vollzieherverweser Wührer und zwei Soldaten an der Schank- wirthschast Zum Schiff (1 Treppe hoch) vorbei, als diesel ben erst einen schwächer», dann einen kanonenschußartigen Knall, hierauf Klirren zerbrochener Fensterscheiben vernah men. Als sie hinaufblickten, erschienen sofort an den Fenstern mehrere im Feuer stehende Personen, welche entsetzlich um Hülfe schrien. Unmittelbar darauf sprangen drei au« den Fenstern 4 Meter hoch hinab auf die Straße, nämlich die unten unter Nr. 2, 5 und 10 zu erwähnenden Personen, darunter die Dienstmagd, welche von dem inzwischen auf die Straße geeilten Gallizi unten mit den Armen aufge fangen wurde, sehr stark brennend. Sie wurden von Wührer und weiter eingetroffenen Helfern mit Wasser adgelöscht und dann in« Krankenhaus gebracht. Gleichzeitig war Feuer lärm entstanden, unsere Feuerwehr mit gewohnter Behendig keit am Platze, indem sie mit Entschlossenheit und Umsicht den im Gastzimmer tobenden Brand zu bekämpfen sich an schickte, der schon durch den Geruch weithin als Petroleum brand zu erkennen war. Im Gastzimmer hatte sich Folgen des zugetragen: Um einen großen Tisch, darüber eine Petroleumhängelampe. saßen beisammen, um das Abendessen zu sich zu nehmen: 1) die Wirthin Frau Johanna Roth; 2) deren Dienstmaad Ursula Schlich von Hagenbuchen; 3) der Wirth Roth mit seinen beiden Schiffsknechten; 4) Max Elbs von Langenargen; 5) Vincenz Gallizi aus Utweil; 6) der 64 Jahre alte Darmhändler Johann Ulrich Haas von Speicher, der schon seit 20 Jahren hier sich aufhält; 7) der 19 Jahre alteTagelöhner Wilhelm Wieser von Lichtenberg; 8)derMau- rergeselle Jakob Hainz von Pcttnau; 9) Konrad Gölle (dieser am Ofen) und 10) August Gölle, Schiffsleute und Brüder von Horn; 11) Tagelöhner Walter Schlatter von Lindau. Wie Roth und Konrad Gölle übereinstimmend erzählten, brannte die Lampe nimmer hell. Es gab daher Roth seiner Dieustmagd Schach den Auftrag, Petroleum aufzugießen. Letztere holte an« der VorrathSkammer nebenan einen viereckigen Blech kasten, welcher 18 Liter Petroleum faßt und nach den ge pflogenen Erhebungen mindestens 12 Liter noch enthalten hatte. Der große Behälter hat ein kurzes enges Röhrchen zum AuSgießen; höchst wahrscheinlich befand sich zwischen dem Deckel und dem Petroleum selbst bereits eine Schichte Pe- troleumga«. Im Augenblicke nun, da die Dienstmagd Schäch aus dem großen schweren Gefäße nachgoß, wobei die Frau Roth letzteres mithielt, entzündeten sich Gas und Petroleum und cs explodirten der Kessel der Lampe und der große Behälter mit mindestens 12 Liter Inhalt mit solcher Gewalt, daß auch die untern Metalltheile der Lampe (Ringe) sowie theilweise die Fensterscheiben zersprangen, so zwar, daß Glassplitter in den hölzernen Fensterrahmen der gegnüber befindlichen Häuser fest stecken blieben. Im Augenblicke stand auch da« Gastzimmer im Feuer. Welcher Schrecken, welch ein Entsetzen! Zunächst an der auf- fllllenden Schäch waren dann Haas, Wieser und Frau Roth mitten im brennenden Feuer. Dem Haas floß das brennende Petroleum den Rücken hinab und die andern drei erlitten ebenfalls entsetzliche Brandwunden. Haas entkam nicht mehr au« dem brennenden Zimmer, Wieser noch ins Nebenzimmer, woselbst er am Fenster als Feuersäule gesehen wurde, das Feuer auf die Hölzvertäfe- lung übertrug und dann ohnmächtig niederstürzte, von seinen verbrannten Kleidern den Zunder, von den furchtbaren Brandwunden große Blutspuren hinterlassend; die andern entkamen durch die Thür ins Haus, drei durch die Fenster auf die Straße. Konrad Gölle saß am Ofen, eine hin züngelnde Gasflamme verbrannte ihm nur den Schnurr bart. Unserer Wackern Feuerwehr gelang es nach wenigen Minuten, den Wieser herauszuholen. Haas, der der letzt angekommene Gast gewesen war, wurde ganz schwarz und bereits todt wenige Minuten später herausgeschafft. Er lag fast da, wo er gesessen war. Nach 15 Minuten war der Brand gelöscht und jede Gefahr beseitigt. Die Feuerwehr war mit großer Bravour vorgegangen. Wieser ist heute Morgen seinen furchtbaren Wunden erlegen, Frau Roth heute Mittag und die Dienstmagd Schäch wird nach Ansicht der damit beschäftigten Aerzte gleichfalls sterben. Auch Hainz ist sehr bedenklich verletzt. Es wäre das fünfte Menschenleben, das der Unfall kostet! Die übrige» Männer haben an sich ungefährliche Wunden. Gallizi hat die sei nigen beim Auffangen der brennenden Schäch vermehrt. In der Krankenanstalt werden behandelt die Schäch, Hainz, August Gölle und Schlatter." — Cham, der vortreffliche Caricaturenzeichner des «Chari vari», eine der geschätztesten und zugleich der beliebtesten Persönlichkeiten der pariser literarischen und Kunstwelt, dessen Tod wir in der vorigen Nummer mittheilten. war der Sohn eines legitimistischen Pairs von Frankreich, Graf Not, der wenig zufrieden war, daß sein Sohn der Polytechnischen Schule den Rücken kehrte, um sich den schö nen Künsten zu widmen. Aus diesem Grunde wählte der junge Amtdie de Not einen Pseudonym und machte schon bei dieser Gelegenheit einen Witz: als Sohn Not'« (Noah'S) nannte er sich Cham. Nachdem er in den Atelier» von Paul Delaroche und Charlet seine künstlerische Ausbildung genossen, wandte er sich bald der satirischen Zeichnung zu und wurde im Charivari ein würdiger Nebenbuhler Ga- varnier's und Daumier'«. Periodisch i» AlbumS gesam-