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»r. M. «eipftg. Preis 7«. ivW. AM« «iLMlX St»«»«, Dt«We AllMkim Ztitung. M «Wahrheit «d Recht, Freiheit »ud Sesetz!» Telegraphische Depeschen. . ^»«stii«, S. Aug. Se. Maj. der Kaiser Ml- helm ist «folge d«r:r^elmäßig«a ,Bäder sichtlich gr- kräftigt und bewegt sich täglich rüstPer. ^.Se. Maj. diuirse heute mit den Herren seine» Kefylge». Nach-, mittag» »achte Se. Maj. eine läng«- AMghrt- '* Getstei«, Ä: Aug. Se.Maj. der Kais«r Wil- Helm »ahnt« heute in der evangelischen Kapelle der Predigt de» Hosprediger» Frommel au» Berlin bei. Die Hinkunft des Kaiser» von Oesterreich hier- selbst. wird am 10. Aug. erwartet. *<»»«, 2. Aug. abends. Prinz Wilhelm von: Preußen empfing heute Nachmittag -die Professoren der Universität, welche seine Lehrer gnvesen waren, und richtete an dieselben «ine Ansprache, in welcher,er srine« Dank auSdrückte. Sodann verthnlte-der Prinz an die-Profrfforen die chnenvonSr. Maj. dem'Kaiser verliehenen Derorativ««n und Auszeichnungen. ^Perlin, 3. Ang. Sr. Mäj. Glattd^ckSoor- vette Nymphe, nenn Geschütze, Commandant Cor- vetteNkapitiin wattig, ist am 22. Juli von Halifax nach Dartmouth in England in See gegangen. *<pfM^2-Aug. nachmittags. MdKamMSnli im.4. erfurttr WMkreise stqttgehabftd Reich-tagS- wahl wurden nach den nunmehr vorliegenden Mr» Mittelungen -9422 Stimmen abgegeben. Wer bisherige Abgeordnete.des Wahlkreise-, Minister der. landwirth- WWchchKngelrgeyhkiten,vr. L.ucju.s, rrhielt.soso, her.RrchAnwult Träger (Fortschritt) 2267, Kapeg (Socialdemokrat) äfl48 Stlmmru. Der Minister 0r. Lucius ist' somit wftberg«wählt. *Mkfnpt, Z. Apg. Amtliches Eraebniß her am 30. Mi im 4. irfyrtcr Wahlkreise stattgehabtm ReichSIMrvahl: Abgegeben;mMizen 9398 Stim- meu.hiepvqn erhielt Staatsminister vr. LuciuS.lFrri- consyv-liv) Llsöl.., Pecht«M«-lt Träger (Fprtschntt) MN,.Mk» <KysUÜ>Mpkrgt) 1648' ' Wer W^MtWeV her- AK'- hatheute da» ÄuSsührungSgesetz zur R«M Mrasprvkeßordupng und <has Erbschaftssteuer gesch ohne weitere Debatte einstimmig angenommen. Bei der hierauf fortgesetzten Berathung deS Eisenbahn» geftM stellte der Abg. Fischer hen Wutrag,die^Linie Kempten-Pils unter. Rücktritt , auf daSFerybahnpro- ject .in dqS Wefttz rinzüßrllen, die Abg. PV1t und Jörg sprachen sich Ur den Antrag MS, Minister ». MsÄchner eMrte, „in Wien «»gezogene biplo- matische.Informationen.hätten ergeben, daß die Sster- reichsiche, Regierung neuerdings Has Projekt der'Arl- bergbqhn nrgire Md Ur das Fernbahyproject ungünstig gestimmt sei; die. Kammer aenehnsigte hcn Fischer'schen Anttag. Der Antrag des Abg. Hexmqn, die Lmie Werdender Pohenstrauß, WaidhguS z«m Anschlusse nach Pilsen in den Art. 1 des Gesetzes einzusttllen, wurde mit kü gege» SS Stimmen angenommen. Die Lutväae auf Siustellung der Rmen>BamhergSteig«r- walL-Sitziugen und Anschblß vyu Berchtesgaden an die .Salzburg-Hallriuer Bahn wurden ahgelehnt- Der Art 1 de» Gesetze», in welchen uunWihr 28Num^ mern mit Eisenbahnlinien, ««gestellt sipd , wurde dgr» auf mit SO gegen .45 Stimmm genehmigt. »Budapest, ;2. Ang. Da» amtliche Blatt ver öffentlicht die auf Ha» Ansuchen -de» Graft« Zichy- Korraris erfolgte Euthehung .desselben von .dem Posten, des StaMsecretär» im Miyisterium des Inyexn. »Uqry, 2. Mg. Der Känig und die Königin sind heute Morgen in Begleitung der Minister Cairoli und Villa nach Genua abgereist, wo.dieselben heute Äbeud.emtteffen werden- »SeW«, 2. Ang. abends. Der KöNtg und die Königin sind i» Begleitung tzer Pxiyzen hon Neapel und des Prinzen Amadeus heut« hier. eingetroffen. * vari», 2- Ang. Der Gepmalrath der Seiye bat ha» Ersuchen an die . Regierung gerichtet, daß über die Herstellung eine« neuen Tunnels durch den Simplon bqldthunlichst eme eingehende Untersuchung angestellt Md .«yenWll Hie Äuofahruug dieses Unter nehmens in Angriff genommen werden möge. * Versailles, 2. A»g. abends. -Die Deputirten- kamm er genehmigte heute dtw Gesetzentwurf betreffend den Dienst im Generalstabe der Armee, welcher von dem Senat bereits angenommen worden war. -Der Präsident der Tarifcommission, Mattzieux, sprach die Hoffnung M?, .haß.die noch vor Ablauf-dieses Jahres votirt werden möchten, Im Senat wie in her Depntirtcnkammer wurde von dem Ministerpräsidenten Waddington ein Decret verlesen, durch welche« die Session der Kammern für geschlossen erklärt wird. Die Wiedereinberufung der Kammern wird yach Paris zwischen dem 25. Nov, und 1. Drx. d. I. erfolgen. »UqttcL, 3. Ang. - Die feierliche Enthüllung de- Str^dbilde» ^Thiev-' hat heute unter sehr memta^^^abikitLtnk"ivoh«tendcrF«ierlichk^beü Jule» Simon kennzeichnete in seiner Gedenkrede den Ruhm Thier»' als Geschichtschreiber und Staatsmann. Thier» sei stets ein unwandelbarer Percheidiger der Freiheit gewesen. Wenn e« sich um seine,Ueberzeugung handelte, so habe er e» verstanden, auf feine Popula rität zu verzichten und feiner eigenen Partei die Spitze zu bieten. Diese edle und kluge Festigkeit seiner Ueber- zeUgnng habe ihn z« einem großen Manne gemacht. Er habe den Krieg zu verhindern gesucht, während des Krieg«» habe er sich bei Eur^a für 'Frankreich verwandt. Als er zur Macht gelangt-sei, habe «r drei große Kämpfe zu bestehen gehabt, gegen die Commune, gegen den Feind und gegen die-Nationalversammlung. ThierS habe Frankreich die größten Dienste geleistet ; auch in-seiner Zurückgezogenheit sei er Frankreichs DeS Prinzen WUbdl« Uebertritt ins PMtsterivm. Djt: Bonner. Zeitung berichtet aus Bonn vom ^em von verschiedenen Seiten an sie gerichteten Wunsch«, ihre.Känftr Lelegenflich her zu Ehren S.r. köMl. Hoh. de« Pripzen Wilhelm von Preußen seitens deS bonner si. uud der «alten Herren» veraustal- teftn Umfährt festlich ,zu schmücken/ waren die Bürger Bonn» .gestern Mit Freuden nachgekommen, sodaß hie Stadt in einem wahrt« Fahyrnwalde zu stehen schien- GeseN .S'/» Uhr fttzte sich der Zug vom Alte« Zoll aus inBewegung. D»s an der Spitze reitendtTrom- petepcojPs .der.Königshusaren war eben so reich wie geschmackvoll jn hie Uniform d«r ol-ckovMl Baireuth- DrÄoner gekleidet, nur daß insofern eine Abwechselung herrschte, , al« je zwei Reihen (die. Reihe zu fünf Mann) in heN Färben der drei zur Zeit hier blühenden Corps erschienen, in dem Biolett-Weiß-Roth der Pfälzer, dem Schwaxz-Meiß der BorNffen und dem RothWeiß der Hanseaten. - Hinter der Musik, welche altbekannte liehe Weisen ohne Unterlaß erklingen ließ, folgten die Fah nenträger der genannten drei Corps hoch zu Roß, von wehrern Reitern in vollem Wichs begleitet. In dem ersten Vierspänner saß Prinz Wilhelm, ihm zur Stift LandraH v. Sandt, gegenüber der zeitige Erste d«r Pfälzer. Sr- köyigl. Hoh. wurden während der 'Fahrt zahlreiche BlumenbouquetS, meist durch weiß gekleidete junge Mädchen, m den Wagen hineingereicht und huldvollst entgegengenommen. Seinerseits theilte der Prinz eine Menge Sträuße nach allen Seiten hin anS. Im . Weiten Vierspänner faßen Mitglieder PeS -Festcomift, welches- sich unter dtr so oft bewährten Leitung de» Hrn. Alexander de Claer auch diesmal wiederum seiner schwierigen Aufgabe zur vollsten Zu friedenheit aller BrHMgftn entledigt hatte. Jetzt folgten in langer, langer Reihe die alten und jungen Herxen von den hiesigen und auswärtigen Corps, zu zwei oder drei in den von den Equipagenbesitzern der Stadt und Umgebung wiederum mit großer Bereit willigkeit zur Verfügung gestellten Wagen; den Schluß bildeten zwei Reiter in Wichs. Der festliche AbWedScommers im großen Gartrn- sgale deS Hotel Kley, welcher dem Comite vom Be sitzer gern zur Verfügung gestellt worden war, begann erst gegen 9 Uhr. Der mit Laubgewinden, Fahnen, Wappenschildern, und studentischenEmblemen aller Art überaus schön und sinnig auSgeschmückte Saal erwies sich kaum geräumig genug, um allen Festtheilnehmern bequeme Unterkunft zu gewähren. Nach dem Eröff- nungssalamander und dem Absingen de« ersten Liedes: «Brüder, zu den festlichen Gelagen, hat ein guter Gott uns hier vereint», brachte Hr. Alexander de Claer den ersten Trinkspruch in Fornr eine» Salamanders gebüh renderweise quf den Kaiser aus, worauf die erste Strophe der Nationalhymne stehend gesungen und eine Begrüßungsdepesche an den vielgeliebten Monarchen nach Bad Gastein gerichtet wurde. Es folgte das zweite Lied: «Stoßt an, Bonns soll leben!» und als dann commandirte der Vorsitzende, Sluck, jur. Müller von der Palätia, den mit kurzen, bündigen Worten eingeleiteten Salamander auf den Prinzen Wilhelm. Nachdem fodann das Lied: «Bemooster Bursche zieh' Führer und Fraukeich« Hosftumg gewcftu. Er . habe den Sieg der Republik voraulgesagt; er habe Rocht behalte« vermöge de» allgemeinen Stinunrechh» .»nd vermöge der Haltung de-Parlaments. Frankreich sei gerettet; «S besitze für immer da» allgemeineSti»«- r«cht, -eine republikanische Regierung und die Frecheft zu denken, zu lehren und zu schreiben. Die Republik habe d,n Kampf, in dem sie ihre Feinde besieg« maßte, hinter sich, um in eme Periode der Macht einzutreten, wo sie diese Feinde beruhigen, und an sich, zieh«» Müßte- Die Revolution de» Jahres 1870finde ihr« dtßnitiv« Form, diese sei die conservatiye Md liberale. Republik, wie sie ThierS. g«wM-Md geschaf fen habe. * Nancg, 3. Aug. Nach Jules Simon hielt.d«r Minister deS Inner», Leperc, eine Rehe, wo;in er erklärte, daß die Regierung anwesend sei. um ejoe gläflzephe Hulhjguqg dentjenigen darzybrjugen, welcher' hen ruhmreichen Titel eines Befreiers des LäNbts v«r° dftue. Zn «wem Rückblicke auf - die Thätigkeit ThierS' wfts der Minister darauf Hin , «ie ThierS eS ver- standen habe, das Land so raich zu beftkftn, ftotz der Schwierigkeiten, welche unüberstejglich erschienen. Da« Land befand sich damals in einem Bürgerkriege, ,die Staatsstuanzen,waren erschöpft, Requisitionen belastete« hie' Bürger. Die Festungen waren entweder genommen oder geschleift, hie Armee gefangen und die National- Vkrsammlung gespalten. ThierS gab allen den Muth wieder, er entdeckte Hülfsquellen und schuf schließlich eine Regierung des Lande» durch daS Land, die er in einer parlamentarisch-constitntionellm Monaochft gefunden zu haben glaubte, ähnlich der englischen, trotz der Verschiedenheit der politischen und der socialen Gebräuche beider Länder. ThierS hatte acht Re- gierungt» stürzen sehen; er kam dahin,/die Republik qnzuerkennen, welche die Revolution krönte und wrlcht für Frankreich fortan die einzig mögliche Regierungs form war. Der Redner erinnert an da«, wäS Thier« hürch seinen Rath und seine Klugheit gethan W», UM die MpUblik zu befestige«. Die'Regierung ihoch» Leä hohen' Ibepn Tchft der oopftv- valipen Republik treu , zu bftihen, indem sie das Bolk aufkläre, den Unterricht und die^Arbeft in jedfr'Wcift unterstütze und mit den chimärischen Utopien abbreche! Die Mgierung wolle alle Frriheiftn achten, alle ftgi- timen Interessen beschützen, sie wolle eine Schützen» der Rechte deS StaateS und der socialen-Errungen» schäften der fra«zöstschen Revolution sei», sowie eine Schützen» der nationalen Traditionen und deSge»- rechttn Einflusses, den Frankreich in Europa und in der Welt besitze. ^Lonhon, 2. Aug. Unterhaus: Zn Beantwor tung einer Anfrage Macdonold^S erklärte der Schatz kanzler Northcote, von der- Nachricht der Times, daß England seit Jahresfrist die Vorbereitungen Marokko» zu einem Conflict mit Spanftn unterMtze, .fei ihm nichts bekannt. ich a«»», verrauscht war, erhob sich der Prinz und sprach in kerniger, energischer Weise, die allgemein ge fiel, ungefähr Folgende«: «Meine Herren! Ich danke Ihnen zunächst für den auf «einen Großvater und mich gerieben«« Sa lamander uud drücke Ihnen «einen tiefsten, innigste« Schmerz darüber auS, daß ich Ihre fröhlichen i RtHM so bald verlasftn muß. Sie haben mich als ChrpS- studenttu ausgenommen, und ich habe den in den hvu- n«r Corps herrschenden Geist kennen gelernt, sowp! auf der Kneipe wie auf der Mensur. Es ist «jn guter, deutscher, braver Geist, dem auch , ich treu.bjsi- Leu werde bis an mein Ende.» Se. königl. Hoh. coumsaudirte sodann auf d«n kösener 8. 6. «inen kräftigen Salamander, der, Die alle die andern von so geübten Händen geriebpuen, brillant «saß». Der folgende Salamander, v,« Box- sitzenden commandirt, galt den anwesenden Vcrfteftrn unserer äMs m»ter: dem Rector Magnificus, welcher zur Rechten des Prinzen saß, und Oberb«rgrajh Btkpck- hoff. Der Rector dankte für die der Universität er wiesene Ehre und sagte, er coustatire, daß der Prinz dem Lehrkörper ein sehr lieber Commilitone gewesen, an dem man alle Vorzüge schätzen gelernt habe, welche seine Vorfahren so groß geniacht, Fleiß und rege»In teresse an der Wissenschaft. Er sei ein prsesickjuw et ckulce ckso»8 der Universität gewesen, nicht blvS durch den Glanz seines NameuS, sondern durch das, WS» er selbst war. Der Toast deS RectorS galt dem bonner Corps. Es folgte des schöne Lied: «Ich weiß «inen Helden von seltener Art», wyrauf Ad- vocatanwalt Rath eine von Laune und Humor übtt-